Titel: Der Junge muss an die frische Luft - Meine Kindheit und ich
Autor: Hape Kerkeling
Erscheinungsdatum: 06.10.2014
Verlag: Piper Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
(Haupt-)Handlungsort: Recklinghausen/Ruhrgebiet
Handlungszeit: Gegenwart
Hape Kerkeling setzt sich in seinem Buch „Der Junge muss an
die frische Luft“ mit seiner Kindheit auseinander. Nach einem heiteren Gruß an
den geneigten Leser schildert Herr Kerkeling zu Beginn des Buchs einige
Situationen seines Lebens aus den letzten Jahren, bei denen er eine Verbindung
zu sich selbst als Kind sieht. Dies führt schließlich zurück zu den Umständen
der Geburt des Entertainers. Mehr oder weniger ausführlich lernt man auf den
nun kommenden Seiten die Familie von Hape Kerkeling kennen und ihn selbst als
Kleinkind.
Einen breiten Raum seiner Erzählung nehmen seine Beziehung
zu seiner Mutter und deren freiwillig gewähltes Lebensende ein. Aus einer
lebensfrohen Frau wurde innerhalb von Monaten jemand, der keinen Sinn mehr im
Leben sieht, obwohl doch Söhne und Ehemann Halt bieten sollten. Am Autor nagt
die Frage, ob er irgendetwas hätte tun können um den Freitod zu verhindern.
Obwohl man eher unbekümmerte, heitere Worte von Herrn Kerkeling gewohnt ist,
sind in diesem Bereich seiner Schilderungen wenig erheiternd, sondern eine ernsthafte
Auseinandersetzung damit, wie es soweit kommen konnte.
Gerne hätte ich noch an weiteren Highlights seiner Karriere
teilgenommen, die bereits im Teenageralter begann, doch nach Ausführungen über
das Leben bei seinen Großeltern, die sich schließlich um den Haushalt, ihren
Sohn und ihre Enkel gekümmert haben, kam
das Ende des Buchs rascher wie erwartet. Da ich kaum älter bin als der Autor
und auch nicht allzu fern von seiner Heimat aufgewachsen bin, fühlte ich mich
manches Mal an meine eigene Kindheit erinnert. Über seine offene und ehrliche
Art gewährt Herr Kerkeling dem Leser tiefe Einblicke in seine Empfindungen.
Rund um das Lebensende seiner Mutter, dass bei Hape eine tiefe Wunde gerissen
hat, weiß er aber auch mit seiner eigenen Art locker und humorvoll amüsante
Episoden zu berichten.
Dieses Buch hat mich unterhalten, aber gleichzeitig auch
berührt. Ich empfehle es gerne an alle weiter, die Interesse haben, Hape
Kerkeling als Kind kennenzulernen.