Dienstag, 9. Dezember 2014

[Rezension Hanna] Nach dem Sommer - Maggie Stiefvater




Inhalt
Grace wohnt in Mercy Falls in einem Haus am Waldrand. An einem kalten Wintertag wurde sie als Kind von Wölfen angegriffen und in den Wald verschleppt, dann aber von einem Wolf mit gelben Augen gerettet. Seither hat sie „ihren“ Wolf jeden Winter beobachtet, aber im Sommer ist er stets verschwunden. Als Grace siebzehn ist, wird ein Mitschüler von den Wölfen getötet. Dessen Vater macht daraufhin mit einigen Männern Jagd auf die Wölfe. Grace versucht, die Aktion zu stoppen, kann aber nicht verhindern, dass ihr Wolf angeschossen wird. Doch plötzlich liegt kein Wolf mehr vor ihr, sondern ein Junge. Grace wird Teil eines großen Geheimnisses und einer bittersüßen Liebesgeschichte…

Meinung
Das Buch beginnt gleich mit einer dramatischen Szene: Grace wird von Wölfen umringt, die an ihr zerren und sie beißen. Wird hier etwa schon ihr grausames Ende vorweg genommen? Doch dann wird Grace gerettet, von einem Wolf mit gelben Augen, und der Leser erfährt, dass das Ereignis inzwischen Jahre zurückliegt. Seither ist Grace jedoch von den Wölfen, besonders von „ihrem“ Wolf, fasziniert. Weil die Geschichte abwechselnd von Grace und Sam erzählt wird, weiß man als Leser schnell, dass es sich keineswegs um normale Wölfe handelt. Daher war schnell meine Neugier geweckt, wann Grace den menschlichen Sam zum ersten Mal trifft.

Grace ist ein sympathischer und aufrichtiger Charakter, den ich mühelos ins Herz geschlossen habe. Ihre Eltern zeigen nur geringes Interesse an ihr, weshalb sie früh erwachsen werden und für sich selbst sorgen musste. Dafür erhält sie Unterstützung durch ihre Freundinnen Rachel und Olivia, die ihrer Wolfsbegeisterung jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen. Sam hingegen wirkt von Beginn an geheimnisvoll und ich konnte die Faszination, die er auf Grace ausübt, gut nachvollziehen.

Nach dem spannenden und dramatischen Beginn fokussiert sich das Buch zunehmend auf die Liebesgeschichte zwischen Grace und Sam. Dabei steht schnell fest, dass sie tiefe Gefühle füreinander haben und einfach zusammengehören. Aber wie lange können sie zusammen sein, bis Sam sich wieder in einen Wolf verwandelt, diesmal vermutlich für immer? Normalerweise hätte ich mir bei einem solchen Buch noch etwas mehr Spannung gewünscht, aber Grace und Sam haben mir zusammen einfach so gut gefallen, dass ich jeden ruhigen und bittersüßen Moment zwischen den beiden genossen habe.

Das Schicksal einiger Nebencharaktere rundet die Geschichte ab. Da ist zum Beispiel der neue Wolf Jack, der Sam Sorgen bereitet; seine Schwester Isabel, welche die Wahrheit wissen möchte; die Wölfin Shelby, die Macht gewinnen möchte und Beck, der für Sam lange wie ein Vater war, nun aber eine äußerst fragwürdige Entscheidung getroffen hat. Zum Ende der Geschichte hin laufen schließlich alle Fäden zusammen und bieten dem Leser ein dramatisches Finale. Dieser erste Band endete schließlich ganz zu meiner Zufriedenheit und machte mir große Lust auf die Fortsetzung „Ruht das Licht“.

Fazit
„Nach dem Sommer“ hat mich mit der wunderschönen Liebesgeschichte von Grace und Sam überzeugen können. Auch wenn die Idee der Werwölfe alles andere als neu ist, haben mir das von Maggie Stiefvater geschaffene Setting und die Geschichten rund um das Rudel sehr gut gefallen. Ich freue mich schon jetzt auf mehr Geschichten aus Mercy Falls und empfehle diesen Reihenauftakt sehr gerne an Leser der romantischen Fantasy weiter.

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Gebundene Ausgabe mit Lesebändchen: 424 Seiten
Erscheinungsdatum: 6. September 2010

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