Inhalt
Nur durch die Verwandlung in einen Wolf ist Grace in letzter Sekunde
mit dem Leben davongekommen. Sehnsüchtig wartet Sam nun darauf, dass sie sich
in einen Menschen zurückverwandelt. Cole versucht währenddessen weiterhin, das
Geheimnis hinter den Verwandlungen zu lüften und herauszufinden, wie man sich
bewusst verwandeln kann. Als die Leiche eines Mädchens im Wald gefunden wird,
nutzt Tom Culpeper den Vorfall, um eine Genehmigung für die endgültige
Auslöschung des Wolfsrudels zu erhalten. Kann der Plan noch aufgehalten werden?
Meinung
Nachdem der für mich eher mittelmäßige Band mit Grace‘ Verwandlung in
einen Wolf spannend endete, war ich neugierig, ob das Trilogiefinale an dieses
Niveau anknüpfen kann. Im Prolog erfährt man, dass die Wölfin Shelby, die allmählich
völlig außer Kontrolle gerät, erneut einen Menschen angegriffen hat. Um wen
handelte es sich, und was wird das für Konsequenzen haben?
Diese Fragen werden erst spät gelüftet. Stattdessen fokussiert sich die
Geschichte zunächst auf Grace, die in ihrer menschlichen Form zu Sam
zurückkehren will, sich aber zu schnell wieder in einen Wolf verwandelt. Ein
großes Thema ist daher das gegenseitige Vermissen und die Gefühle der beiden zueinander.
Das führte zu so manchem emotionalen Moment. Leider wirkten die Herausforderungen,
die immer wieder auf die beiden zukommen, für mich recht konstruiert, denn in
meinen Augen haben sie ihr Happy End schon im ersten Band so gut wie gefunden. Ich
hoffte daher sehr, dass Maggie Stiefvater noch neue Themen und andere Charaktere
in den Fokus der Geschichte rückt.
Die Geschichte zwischen Cole und Isabel bot hierzu einiges an
Potenzial. Die beiden sind wie Feuer und Eis und geraten immer wieder aneinander,
können aber auch nicht ganz ohne den anderen. Gleichzeitig sind die beiden emotional
aber beide ein bisschen verkorkst und kommen gefühlsmäßig daher nur sehr
langsam weiter. Das ändert sich hoffentlich noch im Spin-Off „Schimmert die
Nacht“, das bald erscheint.
Auch aus anderen Themen hätte man noch mehr machen können. Geärgert hat
es mich, dass das Thema Shelby so nachlässig behandelt wurde. Diese richtet
seit Beginn der Geschichte riesigen Schaden an, trotzdem erwägt keiner, dass
sie Konsequenzen tragen muss. Auch hätte ich gerne mehr von Rachel gesehen.
Froh war ich hingegen darüber, dass Grace‘ Eltern keine große Rolle spielten,
denn schon ihre kurzen Auftritte haben mich gehörig genervt.
Die drohende Auslöschung der Wölfe brauchte etwas Spannung in die
Handlung, die für mich so manche Längen hatte. Auch wenn die Planung ihrer Rettung
immer wieder in den Hintergrund gerät, warteten hier einige überraschende
Enthüllungen auf den Leser, welche die Situation der Wölfe in neues Licht
rückten. Im großen Finale steht schließlich alles auf den Spiel und so mancher
trifft eine gewagte Entscheidung, die mich hat mitfiebern lassen. Das Ende
empfand ich als runde Sache, die mich versöhnlich stimmen konnte.
Fazit
„In deinen Augen“ fokussiert sich erneut auf Grace und Sam sowie Cole
und Isabel, die sich neuen Herausforderungen stellen müssen. Ich mag die
Pairings noch immer sehr, aber insgesamt gab es für mich zu wenig Neues in dem
Buch. Stattdessen setzt Maggie Stiefvater auf Bewährtes, das für mich
allmählich seinen Reiz verlor und daher zu einigen Längen führte. Mit dem
spannenden Finale konnte die Autorin mich dann aber noch einmal begeistern,
sodass das Buch von mir drei Sterne erhält.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbucg: 496 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2015
Verlag: Script5Erscheinungsdatum: 14. Januar 2015