Inhalt
Andrew Blake leitet eine Firma in London, die Metalldosen produziert.
Seit seine Frau vor einigen Jahren gestorben ist und er sich in der folgenden
Zeit von seiner Tochter entfremdet hat, ist er zunehmend unglücklich mit seinem
Leben. Mit Hilfe seines Freundes Richard führt er daher einen ungewöhnlichen
Tapetenwechsel durch: Er übergibt die Firma an seine Assistentin und nimmt stattdessen
in einem Herrenhaus in Frankreich eine Stelle als Butler an, ohne seine wahre
Identität zu enthüllen. In der „Domaine de Beauvillier“ herrscht eine kühle
Atmosphäre, denn die Hausherrin und die drei Angestellten leben allesamt ihr
eigenes Leben, ohne den anderen zu nah kommen zu wollen. Andrews Eingreifen
sorgt dafür, dass sich dies bald ändert.
Meinung
Das Buch beginnt mit Andrews Entschluss, London und seiner Firma den
Rücken zu kehren. Rasch wird die Übergabe der Firma und Andrews letztes
Gespräch mit Richard erzählt, in dem er seinem Freund mitteilt, dass er nun
tatsächlich nach Frankreich gehen möchte. So fand ich mich schon nach wenigen
Seiten in der „Domaine de Beauvillier“ wieder und lernte deren Bewohner kennen.
Die Hausherrin sowie die drei Angestellten wirken zu Beginn eher kühl
und distanziert, und so ist auch ihr Umgang untereinander und mit Andrew.
Dieser sieht es jedoch gar nicht ein, sich still und unauffällig zu verhalten.
Stattdessen macht er von Beginn an Verbesserungsvorschläge, was praktische
Dinge, aber auch Zwischenmenschliches angeht. Mit seiner offenen und
pragmatischen Art und seinem Sarkasmus ist er mir schnell sympathisch geworden.
Als Leser erlebt man Andrew in wechselnder Interaktion mit meist einem
der anderen Charaktere. Die einzelnen Episoden – mal unterhaltsam, mal skurril,
mal nachdenklich stimmend - die in kurzen Kapiteln berichtet werden, hängen nur
locker zusammen, sodass das Buch bisweilen fast wie eine
Kurzgeschichtensammlung wirkt. Dabei machen die Charaktere jedoch eine schleichende
Entwicklung durch, und es hat Spaß gemacht, zu verfolgen, wie sie immer
aufgeschlossener werden. Gleichzeitig fragte ich mich, wie lange Andrew seine
wahre Identität noch geheim halten will und kann. Zum Ende hin kommt schließlich
auch ein bisschen Spannung in die lockere Geschichte, denn die Charaktere
müssen wichtige Entscheidungen treffen, die ihre Zukunft entscheidend prägen
werden.
Was leider überhaupt nicht zum Buch passt, ist das Cover, das eine
junge Frau mit zwei Vögeln zeigt. Zum einen steht mit Andrew ein älterer Mann
im Mittelpunkt der Geschichte, zum anderen kommt im Buch kein einziger Vogel
vor. Das französische Cover ziert hingegen eine Katze, was schon deutlich
besser passt, denn der Kater Mephisto spielt in der Geschichte eine nicht
unbedeutende Rolle.
Fazit
In „Monsieur Blake und der Zauber der Liebe“ wird in kurzen,
unterhaltsamen Episoden davon berichtet, wie Andrew, der mit seinem eigenen
Leben unzufrieden ist, die Menschen in der „Domaine de Beauvillier“ einander
näher bringt und sich dabei auch selbst weiterentwickelt. Mir hat das Buch
unterhaltsame Lesestunden beschert, weshalb ich diese absolute
Wohlfühl-Geschichte gerne weiterempfehle!
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Taschenbuch: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2014
Verlag: Goldmann Verlag
Link zur Buchseite des Verlags
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