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Sonntag, 8. Februar 2015

[Rezension] Graeme Simsion - Der Rosie-Effekt

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Titel: Der Rosie-Effekt - Noch verrückter nach ihr
Autor: Graeme Simsion
Übersetzerin: Annette Hahn
Erscheinungsdatum: 28.10.2014
Verlag: Fischer Krüger Verlag 
rezensierte Ausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Handlungsort: New York/U.S.A.
Handlungszeit: Gegenwart



„Der Rosie-Effekt“ von Graeme Simsion spielt wenige Monate nach dem Vorgängerband „Das Rosie-Projekt“. Die beiden Protagonisten des ersten Buchs, der kühl rational denkende Genetiker Don Tillman und seine ihm frisch angetraute Frau Rosie, sind nach New York gezogen. Dort möchte Rosie ihre Doktorarbeit zu Ende schreiben. Beide arbeiten abends stundenweise in einer Bar, da die Miete und das Leben vor Ort teuer sind. Und dann wird Rosie schwanger, außerhalb der Planung die Don für die nächsten Monate gemacht hat. Doch woher nur das Geld für eine größere Wohnung nehmen? Zum Glück hat Don Dave, der zu seinen sechs Freunden gehört und hm glücklicherweise in Verbindung mit einem Gefallen eine neue Unterkunft besorgen kann. Dann kündigt Gene, seines Zeichens Psychologieprofessor und schon in das Rosie-Projekt involviert, seinen Besuch an. Er hat sich von seiner Frau getrennt und möchte längere Zeit bei Don wohnen, doch mit Rosie versteht er sich nicht besonders. Don muss nun nicht nur Rosies Zustimmung zu Genes Aufenthalt in der gemeinsamen Wohnung erwirken, sondern vor allem beginnen sich bestmöglichst auf seine Rolle als Vater vorzubereiten. 

Mit seiner bereits im ersten Buch hervorstechenden logischen Denkweise macht sich Don an die Lösung seiner Probleme. Da ihm empathische Fähigkeiten weitgehend fehlen, kann er nur durch Beobachtung lernen oder sich das nötige Wissen anlesen. Weil Don in der Ich-Form erzählt, kann der Leser genau nachverfolgen, welche Gedanken ihn bei seinen Planungen beschäftigen. Er erfasst alles strukturiert, nach Möglichkeit  in Auflistungen und Tabellen. Sein oft auf seine Mitmenschen ungewöhnlich wirkendes Verhalten bringt ihn in manche schwierige Situation. Man kann ihm nicht richtig böse sein kann, egal wie er sich verhält. Eigentlich sollte er darauf vertrauen, dass Rosie ihn inzwischen gut genug kennengelernt hat um seine Reaktionen einschätzen kann. Doch Dons allererstes Anliegen ist es, jeglichen Stress von Rosie fern zu halten um dem Kind nicht zu schaden. Und nun macht er sich daran, bestimmte Dinge zu verheimlichen. Dadurch sind Missverständnisse nahezu vorprogrammiert. 

Die sympathische Rosie hat sich ein Baby gewünscht, doch die Schwangerschaftshormone machen ihr nicht nur physisch sondern auch psychisch zu schaffen. Dadurch gelingt es ihr nicht immer, Verständnis für ihren Mann aufzubringen. Der Autor belastet die Beziehung zwischen Don und Rosie sehr, so dass es schließlich für Don zum Rosie-Effekt kommt: wahre Freude im Beisammensein erkennt man erst in der Bedrohung ihn zu verlieren. Auch Dons Freunde Gene und Dave sorgen für manch humorvolle Szene. Trotzdem stimmen einige Themen im Buch, mit denen Don sich auf seine Weise ernsthaft auseinanderzusetzen weiß , den Leser nachdenklich.  

Insgesamt gesehen ist „Der Rosie-Effekt“ ein würdiger Nachfolger für „Das Rosie-Projekt“. Die Figur des Don ist zwar nicht mehr so überraschend, aber Graeme Simsion hat auf besondere Art und Weise alltägliche Probleme und Lösungen von Don, seinen Freunden und Bekannten zusammengestellt, die ineinandergreifen und so ein rundes Ganzes als Erzählung ergibt. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses Buch.

Ingrids Rezension zum Buch "Das Rosie-Projekt": KLICK!