Titel: Lieber jetzt als irgendwann
Autorin: Lauren Graham
Übersetzerin: Susanne Goga-Klinkenberg
Erscheinungsdatum: 22.01.2015
Verlag: Fischer Taschenbuch
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Taschenbuch
Handlungszeit: 1995
New York, Broadway – davon träumen sicher viele Schauspieler
und Schauspielerinnen. An diesem Handlungsort
spielt der Roman „Lieber jetzt
als irgendwann“ von Lauren Graham. Mit weit geöffneten Armen scheint die junge
Frau auf dem Cover das Leben der brodelnden Stadt in sich aufzunehmen, und das möchte
auch Frances Banks, genannt Franny, mit ihren 27 Jahren gerne tun. Sie hat sich
ein dreijähriges Ultimatum gesetzt. In dieser Zeit will sie erreichen, dass sie
von den Einnahmen aus ihrer Tätigkeit als Schauspielerin leben kann.
Franny ist zu Beginn der Erzählung bereits seit zwei Jahren
in der Stadt und lebt eigentlich nur von ihrem Job als Kellnerin. Inzwischen
besucht sie aber eine Schauspielschule und erhält bei einem Showcase die
Möglichkeit ihr Talent zu zeigen. Nach einem solchen Event bekunden Agenten ihr
Interesse an den jeweiligen Darstellern. Doch ihr geschieht ein Missgeschick. Allerdings wird sie von gleich zwei Agenten
kontaktiert. Ist das nun endlich ein Durchbruch?
Das Buch spielt im Jahr 1995, also zu der Zeit in der auch
die Autorin darauf gehofft hat, ihr Talent beweisen zu können. Man merkt es dem Roman an, dass er von jemand
geschrieben wurde, der sich in der Schauspielszene auskennt. Obwohl die Figur
der Franny nur fiktiv ist, stecken eigene Erfahrungen, die Lauren Graham auf
ihrem eigenen Weg gemacht hat, mit in diesem Charakter. Daher wirkt er sehr
authentisch. Frances Banks ist eine liebenswerte Protagonistin. Auch ihre beiden Mitbewohner
sind sympathisch. Leider erfährt man über Jane wie auch über Frannys Freund
wenig über ihre Vergangenheit.
Franny erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, so dass man
auch ihre Gedanken und Empfindungen nachvollziehen kann. Sie wäre nicht in New
York, wenn sie nicht an ihr Schauspieltalent glauben würde, doch nach so langer
Zeit ohne Angebote hat ihr Selbstvertrauen gelitten. Sie hat sich verliebt,
muss dann aber feststellen, dass die Beziehung nicht so ist wie von ihr
erhofft. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen, selbst dann nicht, als ihr
alternativer Lebensplan zu scheitern scheint. Der Roman macht Mut nicht
aufzugeben. Die Erzählung lässt sich leicht lesen, auch dank einer guten
Übersetzung. Eine nette, auflockernde Idee der Autorin sind die immer mal
wieder eingefügten Filofaxseiten aus dem Kalender von Franny mit Terminen,
Einkaufslisten und kleinen Zeichnungen.
„Lieber jetzt als irgendwann“ ist ein realistisch
geschriebenes Buch, zwar ohne großen Tiefgang aber mit hohem
Unterhaltungswert.