Inhalt
Maia ist zwar die älteste von sechs
Schwestern, lebt aber als einzige noch immer in ihrer Heimat „Atlantis“, einem
Anwesen am Genfer See. Sie besucht gerade eine Freundin in London, da meldet
sich ihre Ersatzmutter Marina mit der schrecklichen Nachricht bei ihr, dass ihr
Adoptivvater Pa Salt plötzlich verstorben ist. Wie auch ihre Schwestern reist
sie schnellstmöglich nach Atlantis, um dort seinen letzten Willen zu erfahren.
Jeder Adoptivtochter hat Pa Salt Hinweise auf ihre Herkunft hinterlassen, denen
sie folgen können, wenn sie dies möchten. Maia zögert kurz, folgt dann aber den
Hinweisen nach Rio de Janeiro. Dort findet sie eine heruntergekommene Villa, in
der man nicht mit ihr reden möchte. Doch so schnell gibt Maia nicht auf.
Gemeinsam mit ihren Bekannten Floriano recherchiert sie und taucht schon bald
in die 1920er Jahre und die berührende Geschichte ihrer Vorfahrin Izabela ein…
Meinung
Als ich hörte, dass „Die sieben
Schwestern“ der Auftakt einer Reihe ist, die sieben Bände umfassen soll, war
ich zunächst skeptisch. Möchte ich so eine lange Reihe wirklich beginnen? Als
ich dann aber hörte, dass sich dieser erste Band nur um eine der Schwestern
dreht, siegte meine Neugier auf Lucinda Rileys neuestes Werk.
Zu Beginn der Geschichte lernt man
die sechs Schwestern kennen, die aufgrund des Todes ihres Adoptivvaters nach
Atlantis zurückkehren. Warum es sich entgegen des Buchtitels nur um sechs und
nicht um sieben Schwestern handelt wird früh angedeutet und legt die Vermutung
nahe, dass den Leser hier wohl ein bänderübergreifendes Geheimnis erwartet. Die
sechs Schwestern verbringen nur eine kurze Zeit auf Atlantis, doch in dieser
Zeit wird schnell klar, dass sie nicht nur aus ganz unterschiedlichen Teilen
der Erde stammen, sondern auch völlig verschiedene Persönlichkeiten besitzen.
Ich freute mich daher, jede einzelne von ihnen im Laufe der Reihe genauer
kennenlernen zu dürfen.
Nach einigen Auftaktkapiteln
verlassen die Schwestern Atlantis wieder und zurück bleibt nur Maia, auf die
sich dieser erste Band fokussiert. Lucinda Riley nimmt sich zunächst Zeit, den
Leser mit Maia vertraut zu machen und es nachvollziehbar zu machen, wie sie
denkt und fühlt. Schnell fühlte ich mich der Protagonistin nahe und machte mich
an ihrer Seite auf nach Rio de Janeiro. Hier beginnt Maia mit ihrer Recherche
und findet bald spannende Dinge über ihre Familie heraus. Um den Leser auch an
dieser Geschichte hautnah teilhaben zu lassen, springt die Erzählung für lange
Zeit in die Vergangenheit und lässt das Rio der 1920er Jahre lebendig werden.
Besonders interessant fand ich, dass der Bau der Christo-Statue eine nicht
unbedeutende Rolle spielt. Izabelas Geschichte konnte mich fesseln und
berühren, und als ich auftauchte und mich wieder in Maias Handlungsstrang des
Jahres 2007 wiederfand konnte ich kaum glauben, dass Dutzende von Seiten
verflogen waren.
Auch an Maia gehen die Reise und die
Ergebnisse ihrer Recherche nicht spurlos vorbei. Was sie erfährt und erlebt
bringt sie dazu, ihr eigenes Leben auf Herz und Nieren zu prüfen und sich
selbst zu fragen, welchen Weg sie in Zukunft einschlagen möchte. Bislang nicht
hundertprozentig nachvollziehbar fand ich allerdings, warum Pa Salts Hinweise
Maia ausgerechnet zu der über achtzig Jahre alten Geschichte von Izabela und
nicht zu der eines anderen Familienmitglieds führen. War er der Überzeugung,
dass Maia aus dieser Geschichte am meisten für sich selbst mitnehmen kann? Ich
hatte vor allem den Eindruck, dass Maias Sprung ins Ungewisse und die Tatsache,
dass sie in diversen Situationen ihre Angst überwinden musste, sie am meisten
voran gebracht haben. Es machte Spaß, die große Entwicklung, die sich im Laufe
des Buches durchmacht, zu verfolgen.
Auch wenn Maias Recherchen am Ende
des Buches abgeschlossen sind, ist ihre Geschichte noch nicht ganz vorbei, und
die ihrer Schwestern erst recht nicht. Anfangs skeptisch freue ich mich jetzt
sehr, Maia noch nicht ganz loslassen zu müssen, denn sie wird hoffentlich in
den Folgebänden weiterhin eine Nebenrolle spielen. Die letzten Seiten machten
zudem große Lust darauf, als nächstes in Allys Leben einzutauchen.
Fazit
„Die sieben Schwestern“ ist ein
berührender Reihenauftakt, dessen interessante Grundidee gelungen umgesetzt
wurde. Die zurückhaltende Maia muss bei der Suche nach ihrer Vergangenheit
endlich lernen, ihre Ängste zu überwinden. Dabei taucht sie ein in die
Geschichte ihrer Vorfahrin Izabela, die sich zwischen Liebe und Familie,
zwischen Loyalität und Leidenschaft entscheiden muss. Auch wenn die
übergreifenden Geheimnisse in diesem Auftaktband noch gänzlich unangetastet
blieben und ich kleine Kritikpunkte hatte, hat mich die Geschichte insgesamt so
sehr fesseln können, dass ich fünf Sterne vergebe. Wer Familiensagen mag, wird
in diesem Frühjahr nicht an „Die sieben Schwestern“ vorbeikommen!
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Titel: Die sieben Schwestern
Autorin: Lucinda Riley
Übersetzerin: Sonja Hauser
Hardcover: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. März 2015
Autorin: Lucinda Riley
Übersetzerin: Sonja Hauser
Hardcover: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. März 2015
Verlag: Godlmann Verlag
Handlungszeit: 2007 und 1927/28
Hauptandlungsorte: Anwesen am Genfer See, Rio de Janeiro, Paris
Link zur Buchseite des Verlags
Handlungszeit: 2007 und 1927/28
Hauptandlungsorte: Anwesen am Genfer See, Rio de Janeiro, Paris
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