Inhalt
Meinung
Vicky ist eine der Kandidaten von G.M.S.
und von einer Freundin überredet worden, zum Vorcasting zu fahren. Zwar singt
sie gern und freut sich über die Chance, doch schnell merkt man, dass sie die
Show nicht um jeden Preis gewinnen will. Im Gegensatz zu anderen wird sie nicht
vom Konkurrenzdenken angetrieben, sondern hat sich mit einigen anderen
Kandidaten angefreundet und steht ihnen bei, wenn sie Hilfe brauchen. Durch
dieses Verhalten wurde sie mir schnell sympathisch. Schon nach wenigen Seiten
werden ihr von einem Mitarbeiter der Produktionsgesellschaft Worte in den Mund
gelegt, die sie vor laufender Kamera wiederholen soll. Offensichtlich ist der
Gesellschaft eine gute Vermarktung der Show durch Inszenierung wichtiger als
Authentizität.
Vieles, was in den folgenden Kapiteln geschieht, schockiert Vicky, war
für mich aber nur begrenzt überraschend, denn dass viele Castingshows heutzutage
auf Inszenierung setzen und die Kandidaten nicht nach Talent sondern
Vermarktungspotenzial auswählen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Durch den
Prolog weiß man aber, dass bald ein Mord geschehen wird, und auch mysteriöse
Zwischenkapitel, in denen von einem vernachlässigten Mädchen berichtet wird,
das fiktive Freunde hat, hielten meine Neugier wach. Auch wenn einige Zeit
nichts Bedrohliches geschieht, flog ich zügig durch die Seiten, denn durch
Vickys Augen eine Castingshow hautnah mitzuerleben übte auf mich einen gewissen
Reiz aus.
Nach der Hälfte der Geschichte kommt es schließlich zum schon
erwarteten Auffinden der Toten. Danach geht es in eher ruhigem Tempo weiter und
Jury und Produktionsforma möchten die Castingshow ganz normal fortsetzen. Noch
interessanter als die Spekulationen, wer wohl der Mörder ist und warum sich
niemand so recht für eine Aufklärung des Falls interessiert, fand ich die
Entwicklung, die Vicky durch das Ereignis durchmacht. Ihre Zweifel werden immer
größer und durch ihre Nachforschungen deckt sie gleich mehrere überraschende
Dinge auf, die für sie nicht ohne Konsequenz bleiben. Den Abschluss der
Geschichte fand ich stimmig.
Fazit
„Schlusstakt“ blickt hinter die Kulissen einer fiktiven Castingshow und
regt zum Nachdenken darüber an, wohin der Siegeswille einiger Kandidaten und
der Wunsch nach bestmöglicher Vermarktung durch Inszenierung führen können.
Auch wenn das Buch ruhig ist, man viele Dinge vorhersehen konnte und
nervenaufreibende Spannung leider ausblieb, fand ich die persönliche
Entwicklung von Vicky interessant. Ihre Hilfsbereitschaft und ihr Entsetzen
über die Vorgänge hinter den Kulissen machten sie zu einer sympathischen Figur,
deren Zeit als Teil einer Castingshow ich gerne verfolgt habe. Ich vergebe
daher sehr gute drei Sterne.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Broschiert: 224 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. März 2015
Erscheinungsdatum: 9. März 2015
Verlag: Loewe Verlag
Link zur Buchseite des Verlags
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