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Titel: Schattenboxer
Autor: Horst Eckert
Titel: Schattenboxer
Autor: Horst Eckert
Erscheinungsdatum: 27.02.2015
Verlag: Wunderlich Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Handlungsort: Düsseldorf
Handlungszeit: März 2014
Verlag: Wunderlich Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Handlungsort: Düsseldorf
Handlungszeit: März 2014
„Schattenboxer“ von Horst Eckert ist der bereits zweite Fall
für den Düsseldorfer Hauptkommissar Vincent Che Veih. Es ist allerdings kein
Nachteil, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da dieser Fall in sich
abgeschlossen ist. Für Vincent Veih sind die aktuellen Ermittlungen in einer
Mordserie wie Schattenboxen, denn kaum glaubt er Hinweise zur Auflösung der
Vorkommnisse gefunden zu haben, scheinen diese nicht als Beweis herhalten zu
können. Der Fall führt ihn zunächst zu weiteren Ermittlungen, die zwei Jahre
zurückliegen und an denen Kollegen beteiligt waren. Und schließlich reichen die
Ereignisse noch weiter in die Vergangenheit zu einem bedeutenden Fall
nationalen Ausmaßes. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf Widersprüche, aber
Veih bleibt hartnäckig und lässt sich nicht einschüchtern.
Pia, 17 Jahre alt, hat sich das Leben genommen. Sie war die
Tochter eines Kollegen von Veih. Vor ungefähr zwei Jahren war sie als Tatzeugin
dabei, als einer ihrer Freunde erschossen wurde. Der Fall soll wieder
aufgerollt werden, und aufgrund einer neuen Zeugenaussage wird vermutet, dass der
damals als Mörder verurteilte Thabo eventuell
freigesprochen werden kann. Doch ist dieser Umstand eine Erklärung für Pias
Selbstmord? Das junge Mädchen, das am Tag nach der Beerdigung von Pia auf deren
Grab abgelegt wird, gehörte einer Initiative an, die Freiheit für Thabo fordern.
Ihr Körper trägt grausame Spuren von Verletzungen. Eine weitere Verbindung der
Mädchen zueinander besteht offensichtlich nicht. Während Vincent im Zuge des
bevorstehenden Gerichtsverfahrens beauftragt wird, die damaligen Ermittlungen der
Kriminalpolizei auf Korrektheit zu überprüfen, verschwindet eine junge Frau,
die ebenfalls der Initiative für Thabo angehört hat. Wird Vincent es schaffen,
den Serientäter zu stellen, bevor er sein nächstes Opfer töten kann?
Vincent Veih hatte keine einfache Kindheit. Aufgewachsen ist
er als Sohn einer linksextremistischen Mutter und eines rechtsextremistischen
Großvaters. Doch aus beidem hat er Schlüsse gezogen für sein eigenes Leben. Er wohnt
allein. Obwohl er im Moment wieder eine neue Beziehung hat, fühlt er sich sehr
von seiner Freundin beansprucht. Im Vordergrund steht für ihn der Beruf, gerade
bei den aktuellen Ermittlungen, bei denen eine rasche Aufklärung wichtig ist.
Veih lässt sich nicht verbiegen und bleibt seiner selbst treu, auch nachdem von
ihm aus den eigenen Reihen Loyalität eingefordert wird. Die Wahrheit ans Licht
zu bringen ist für ihn vorrangig, auch dann noch, als seine Aufklärungsversuche
ihn in Reichweite eines Geheimdienstes führen. Er ist nicht bei allen beliebt,
weiß aber durchaus einzulenken. Auch das macht ihn mir sympathisch.
Sowohl der Prolog als auch der Beginn der sieben Teile des Buchs
führen den Leser in eine weiter zurückliegende Vergangenheit, bei denen
Situationen geschildert werden, die in die aktuellen Fallermittlungen mittelbar
hineinspielen und vor allem der Erklärung des Verhaltens einiger beteiligter
Personen dienen. „Schattenboxer“ ist ein komplex aufgebauter Krimi. Die
Verflechtungen der Handlungen aus den verschiedenen zurückliegenden Zeiten mit
den aktuellen Geschehnissen zeigen sich erst nach und nach und erhalten so den
Spannungsbogen über den gesamten Krimi hinweg. Viele Dialoge bieten häufig
einen raschen Wortwechsel, über den man nur so hinweg fliegen kann. Mich hat
der Krimi von Beginn an gefesselt und konnte mich überzeugen. Es gefällt mir
auch, dass ich viele Handlungsorte des Buchs kenne und mir daher auch die
Szenen, die an öffentlichen Plätzen spielen, besonders gut vorstellen kann. Gerne
empfehle ich ihn weiter und freue mich auf Folgebände.