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Titel: Das Jahr, in dem ich dich traf
Autorin: Cecelia Ahern
Übersetzerin: Christine Strüh
Erscheinungsdatum: 12.02.2015
Verlag: Fischer Krüger Verlag
Titel: Das Jahr, in dem ich dich traf
Autorin: Cecelia Ahern
Übersetzerin: Christine Strüh
Erscheinungsdatum: 12.02.2015
Verlag: Fischer Krüger Verlag
rezensierte Ausgabe: Klappenbroschur
Handlungsort: Dublin/Irland
Handlungzeit: Gegenwart
Handlungsort: Dublin/Irland
Handlungzeit: Gegenwart
Jasmine, 33 Jahre alt, ist gelernte Buchhalterin,
eigenwillig und selbstbewusst. Ihre Ideen zu neuen Unternehmenszwecken führen
sie dazu, neue Firmen zu gründen. Darum macht sie sich selbständig. Motiviert
baut sie nacheinander mehrere eigene Unternehmen auf, um sie dann wieder
gewinnbringend zu verkaufen. Zuletzt hat sie mit einem Geschäftspartner ein
solches Unternehmen gestartet. Als sie dann das aktuelle Projekt verkaufen
wollte, hat er sie gekündigt mit einem Jahr Freistellung. Jasmine hat nun sehr
viel Zeit für ihre Freunde und für ihr Haus, das sie vor einigen Jahren gekauft
hat und in das sie bisher wenig eigene Arbeit investiert hat.
Der Leser lernt in dem Buch „Das Jahr, in dem ich dich traf“
von Cecelia Ahern die Protagonistin in der bisher schwierigsten Phase ihres
Lebens kennen. Bisher war sie in allen Bereichen ihres Lebens immer gefordert.
Ihre Mutter ist verstorben als sie noch ein Teenager war. Danach hat sie sich
umso mehr um ihre ein Jahr ältere Schwester Heather gekümmert, die das Down-Syndrom hat. Eigentlich kommt
Heather in ihrem Leben selbständig zurecht, doch Jasmine kann ihre beschützende
Rolle bis dato nicht ablegen. Durch die vielen leeren Stunden in ihrem
nunmehrigen Alltag wird sie empfindlicher und leicht erregbarer für störende
Elemente. Zu einem davon entwickelt sich Matt, der Radiomoderator aus dem Haus
gegenüber. Matt stört ihre Nachtruhe durch laute Musik. Er überwirft sich mit
seiner Frau, die daraufhin mit den Kindern auszieht, und trinkt zu viel
Alkohol. An einem Gartentisch im Vorgarten verbringt er ganze Nächte. Es dauert
etwas länger bis Jasmine sich traut mit ihm zu sprechen. Doch in Gedanken führt
sie schon seit der ersten nächtlichen Ruhestörung in der Silvesternacht kontroverse
Gespräche mit ihm.
Was folgt ist ein Jahr, in dem nicht nur Jasmine genügend
Zeit hat sich mit ihrem Leben auseinanderzusetzen und sich darüber klar zu
werden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Auf ganz besondere Weise damit
verknüpft ist Matt, der in diesem Jahr in eine ähnliche Situation gerät wie
Jasmine. Im Vordergrund dieses Romans steht nicht die große Liebe, sondern das
Erlernen von Verständnis, von nötigem Beistand zur rechten Zeit ohne
aufdringlich zu werden und freundschaftlicher Nachbarschaftshilfe über die
Grundstücksgrenzen hinweg.
Die Autorin hat in ihrer Erzählung zu einem ungewöhnlichen
Stilmittel gegriffen. Jasmine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form. Sobald
sie aber Matt sieht oder an ihn denkt, beginnt eine innere Auseinandersetzung
mit dem ihr zunächst fremden Nachbarn. Der Leser wundert sich vielleicht, warum
Jasmine von Matt eine so schlechte Meinung hat. Doch im Laufe des Buchs
offenbart sich der Zusammenhang. Die Protagonistin lernt im Laufe der Zeit,
dass jeder nochmal eine weitere Chance braucht. Sie lernt sich loszulösen von
ihren bisherigen Erwartungen und eingeübten Gewohnheiten. In Gartenarbeit
findet sie einen Ausgleich, hier kann sie mit ihren Händen weiterhin etwas
Neues schaffen. Und ihre Gedanken werden von den momentan trüben
Berufsaussichten auf ganz andere Dinge fern der Alltagssorgen gelenkt. Im
Wechsel der Jahreszeiten wandelt auch Jasmine sich.
Das Wichtigste für Jasmine ist es allerdings, dass sie die
Fähigkeit erlangt, sich in andere Personen hineinzuversetzen und deren Motive zu
verstehen, warum diese so und nicht anders gehandelt haben. So erklärt sich
auch manche Begebenheit aus der Vergangenheit. Mit Einfühlungsvermögen vermag
es auch der Leser sich in die Rolle der Jasmine einzudenken und mit ihr
gemeinsam dieses ganz besondere Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen zu
erleben. Cecilia Ahern hat mit Jasmine und Matt zwei Charaktere geschaffen, die
man nicht in allen Situationen liebenswert findet, was aber gerade das Interessante
ausmacht. Denn natürlich hofft man darauf, dass beide in eine gute Zukunft
gehen werden.