Kurzeindruck "Die Tage in Paris"
Vor der Lektüre von „Ein Bild von dir“ habe ich die Vorgeschichte, „Die Tage in Paris“, gelesen. In dieser lernt man Sophie und Édouard im Jahr 1912 sowie Liv und David im Jahr 1998 während ihrer Flitterwochen in Paris kennen. Wie auch die Hauptgeschichten hat die Autorin beide Geschichten über ein Bild verknüpft. Beide Frauen sind über den Verlauf ihrer Flitterwochen nicht sonderlich begeistert, entdecken dann aber noch einmal eine ganz neue Seite an ihrem Liebsten.
Zur Einstimmung auf den Roman hat mir das Buch sehr gefallen. Man lernt
beide Protagonistinnen „davor“ kennen, also bevor Sophies Mann in den Krieg
gezogen ist und in Livs Mann ganz unerwartet verstorben ist. Für das Verständnis
von „Ein Bild von dir“ ist die Geschichte nicht zwingend notwendig. Ich kann
euch diese Kurzgeschichte aber nur ans Herz legen.
Rezension "Ein Bild von dir"
Inhalt
St. Péronne, 1916: Die Künstlergattin Sophie hat sich im zweiten
Weltkrieg aus Paris in ihr Heimatdorf und das Hotel ihrer Familie
zurückgezogen. Doch das Dorf steht inzwischen unter deutscher Besatzung.
Während ihr Mann Édouard im Krieg ist, muss sich Sophie mit Bruder, Schwester,
Nichte und Neffe durchschlagen und gegen den Hunger kämpfen. Als ein neuer
Kommandant in den Ort kommt und beschließt, dass im Hotel ab sofort für die
deutsche Besatzung gekocht werden soll, bringt das Sophie in eine heikle Lage.
Sophie kann nicht ahnen, dass ausgerechnet ein Porträt von ihr neunzig
Jahre später einer anderen Frau alles bedeuten wird. Liv erhielt das Porträt
von ihrem Mann David, der nun schon seit vier Jahren tot ist. Doch nun soll es
ihr weggenommen werden, da es sich angeblich um Raubkunst handelt. Trotz ihrer
hohen Schulden beschließt Liv, um das Bild zu kämpfen.
Meinung
Im ersten Teil des Buches dreht sich alles um die mir schon aus der
Vorgeschichte bekannte Sophie. Ihr Leben hat sich inzwischen völlig verändert,
denn sie befindet sich in einem von den Deutschen besetzten Dorf. Schnell
konnte ich mich in ihre schwierige Lage hineinversetzen, bangte um Édouard und
die Sicherheit der Familie.
Sophie ist mir dabei unglaublich schnell ans Herz gewachsen, weshalb
ich mich kaum von der Erzählung ihres Schicksals lösen konnte. Welche
Konsequenzen hat es für sie, dass sie nun für die deutschen Besatzer kochen
muss? Was für ein Mensch ist der neue Kommandant wirklich? Die Situation ist
höchst angespannt, jeder Fehltritt könnte schwerwiegende Folgen haben. Doch
Sophie lässt sich nicht unterkriegen, wofür ich sie sehr bewundert habe. Die
Faszination des Kommandanten für ein Porträt, das ihr Mann von ihr angefertigt
hat, lässt sie schließlich alles so wagemutig auf eine Karte setzen, dass ich
mich um sie fürchten musste.
Nach 184 Seiten endet Sophies Geschichte für den Moment mit einem
fiesen Cliffhanger. Das Buch springt ins Jahr 2006 zu Liv. Wie Sophie hat auch
diese ihren Mann verloren – allerdings ohne Hoffnung auf Rückkehr, denn er ist
verstorben. Seitdem hat sie ihr Leben nur noch mäßig im Griff, vor allem die
stetig steigenden Schulden werden allmählich zum Problem. Umso mehr konnte ich
verstehen, wie sehr ihr Herz an dem Porträt hängt, dass ihr Mann ihr geschenkt
hat. Sophies Abbildung ist eine der wenigen Quellen, die ihr Kraft geben. Auch
ihr fühlte ich mich in Windeseile nahe.
Liv lernt bald einen Mann kennen, der genau der Richtige für einen
Neuanfang zu sein scheint. Leider müssen die beiden schnell feststellen, dass
ein riesiges Hindernis eine Beziehung undenkbar macht. Die Geschichte bietet
romantische Szenen ebenso wie dramatische, denn der Vorwurf, dass es sich bei
Livs geliebtem Bild um Raubkunst handelt, wirft bald ungeahnte Wellen. Ich
konnte Livs Entscheidung, um das Bild zu kämpfen, sehr gut nachvollziehen.
Gemeinsam mit Liv macht man sich daran, mehr Informationen zur Rechtslage in
solchen Fällen zu sammeln, wodurch ich einen guten Überblick über das Thema
erhielt. Die ganze Situation war so spannend und dramatisch, dass ich das Buch
kaum zur Seite legen konnte. Livs Geschichte wird schließlich immer wieder von
kurzen Rückblenden zu Sophie unterbrochen, sodass man auch erfährt, wie es für
sie weiterging. Beide Schicksale konnten mich sehr berühren und am Ende hatte
ich einen dicken Kloß im Hals.
Fazit
„Ein Bild von dir“ ist ein ganz großartiges Buch, das mich gefesselt
und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Der Autorin ist es
gelungen, mich den Protagonistinnen ganz nahe fühlen zu lassen. Gemeinsam mit
ihnen bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen, wobei die Hoffnung nie ganz
verloren ging. Dieses Buch ist voller Emotion und Gefühl, es hat mich nicht
mehr losgelassen. Lest es, unbedingt!
*Werbung* Weitere Informationen zu Büchern
Titel: Ein Bild von dir
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
Verlag: Rowohlt Polaris
Handlungszeit:1916 & 2006
Handlungsort: St. Péronne & London
Link zur Buchseite des Verlags
Handlungszeit:1916 & 2006
Handlungsort: St. Péronne & London
Link zur Buchseite des Verlags
Titel: Die Tage in Paris
Autorin: Jojo Moyes
Illustratorin: Claire Rollet
Übersetzerin: Karolina Fell
Hardcover: 112 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
Autorin: Jojo Moyes
Illustratorin: Claire Rollet
Übersetzerin: Karolina Fell
Hardcover: 112 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015