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Samstag, 30. Mai 2015

[Rezension Hanna] Ein Bild von dir & Die Tage in Paris - Jojo Moyes




Kurzeindruck "Die Tage in Paris"

Vor der Lektüre von „Ein Bild von dir“ habe ich die Vorgeschichte, „Die Tage in Paris“, gelesen. In dieser lernt man Sophie und Édouard im Jahr 1912 sowie Liv und David im Jahr 1998 während ihrer Flitterwochen in Paris kennen. Wie auch die Hauptgeschichten hat die Autorin beide Geschichten über ein Bild verknüpft. Beide Frauen sind über den Verlauf ihrer Flitterwochen nicht sonderlich begeistert, entdecken dann aber noch einmal eine ganz neue Seite an ihrem Liebsten.

Zur Einstimmung auf den Roman hat mir das Buch sehr gefallen. Man lernt beide Protagonistinnen „davor“ kennen, also bevor Sophies Mann in den Krieg gezogen ist und in Livs Mann ganz unerwartet verstorben ist. Für das Verständnis von „Ein Bild von dir“ ist die Geschichte nicht zwingend notwendig. Ich kann euch diese Kurzgeschichte aber nur ans Herz legen.


Rezension "Ein Bild von dir"

Inhalt
St. Péronne, 1916: Die Künstlergattin Sophie hat sich im zweiten Weltkrieg aus Paris in ihr Heimatdorf und das Hotel ihrer Familie zurückgezogen. Doch das Dorf steht inzwischen unter deutscher Besatzung. Während ihr Mann Édouard im Krieg ist, muss sich Sophie mit Bruder, Schwester, Nichte und Neffe durchschlagen und gegen den Hunger kämpfen. Als ein neuer Kommandant in den Ort kommt und beschließt, dass im Hotel ab sofort für die deutsche Besatzung gekocht werden soll, bringt das Sophie in eine heikle Lage.

Sophie kann nicht ahnen, dass ausgerechnet ein Porträt von ihr neunzig Jahre später einer anderen Frau alles bedeuten wird. Liv erhielt das Porträt von ihrem Mann David, der nun schon seit vier Jahren tot ist. Doch nun soll es ihr weggenommen werden, da es sich angeblich um Raubkunst handelt. Trotz ihrer hohen Schulden beschließt Liv, um das Bild zu kämpfen.

Meinung
Im ersten Teil des Buches dreht sich alles um die mir schon aus der Vorgeschichte bekannte Sophie. Ihr Leben hat sich inzwischen völlig verändert, denn sie befindet sich in einem von den Deutschen besetzten Dorf. Schnell konnte ich mich in ihre schwierige Lage hineinversetzen, bangte um Édouard und die Sicherheit der Familie.

Sophie ist mir dabei unglaublich schnell ans Herz gewachsen, weshalb ich mich kaum von der Erzählung ihres Schicksals lösen konnte. Welche Konsequenzen hat es für sie, dass sie nun für die deutschen Besatzer kochen muss? Was für ein Mensch ist der neue Kommandant wirklich? Die Situation ist höchst angespannt, jeder Fehltritt könnte schwerwiegende Folgen haben. Doch Sophie lässt sich nicht unterkriegen, wofür ich sie sehr bewundert habe. Die Faszination des Kommandanten für ein Porträt, das ihr Mann von ihr angefertigt hat, lässt sie schließlich alles so wagemutig auf eine Karte setzen, dass ich mich um sie fürchten musste.

Nach 184 Seiten endet Sophies Geschichte für den Moment mit einem fiesen Cliffhanger. Das Buch springt ins Jahr 2006 zu Liv. Wie Sophie hat auch diese ihren Mann verloren – allerdings ohne Hoffnung auf Rückkehr, denn er ist verstorben. Seitdem hat sie ihr Leben nur noch mäßig im Griff, vor allem die stetig steigenden Schulden werden allmählich zum Problem. Umso mehr konnte ich verstehen, wie sehr ihr Herz an dem Porträt hängt, dass ihr Mann ihr geschenkt hat. Sophies Abbildung ist eine der wenigen Quellen, die ihr Kraft geben. Auch ihr fühlte ich mich in Windeseile nahe.

Liv lernt bald einen Mann kennen, der genau der Richtige für einen Neuanfang zu sein scheint. Leider müssen die beiden schnell feststellen, dass ein riesiges Hindernis eine Beziehung undenkbar macht. Die Geschichte bietet romantische Szenen ebenso wie dramatische, denn der Vorwurf, dass es sich bei Livs geliebtem Bild um Raubkunst handelt, wirft bald ungeahnte Wellen. Ich konnte Livs Entscheidung, um das Bild zu kämpfen, sehr gut nachvollziehen. Gemeinsam mit Liv macht man sich daran, mehr Informationen zur Rechtslage in solchen Fällen zu sammeln, wodurch ich einen guten Überblick über das Thema erhielt. Die ganze Situation war so spannend und dramatisch, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Livs Geschichte wird schließlich immer wieder von kurzen Rückblenden zu Sophie unterbrochen, sodass man auch erfährt, wie es für sie weiterging. Beide Schicksale konnten mich sehr berühren und am Ende hatte ich einen dicken Kloß im Hals.

Fazit
„Ein Bild von dir“ ist ein ganz großartiges Buch, das mich gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Der Autorin ist es gelungen, mich den Protagonistinnen ganz nahe fühlen zu lassen. Gemeinsam mit ihnen bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen, wobei die Hoffnung nie ganz verloren ging. Dieses Buch ist voller Emotion und Gefühl, es hat mich nicht mehr losgelassen. Lest es, unbedingt!


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Titel: Ein Bild von dir
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzerin: Karolina Fell
Klappenbroschur: 544 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
Verlag: Rowohlt Polaris
Handlungszeit:1916 & 2006
Handlungsort: St. Péronne & London
Link zur Buchseite des Verlags 


Titel: Die Tage in Paris
Autorin: Jojo Moyes
Illustratorin: Claire Rollet
Übersetzerin: Karolina Fell
Hardcover: 112 Seiten
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
Verlag: rororo
Handlungszeit:1912 & 1998
Handlungsort: Paris
Link zur Buchseite des Verlags