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Titel: Verheissung - Der Grenzenlose
Titel: Verheissung - Der Grenzenlose
Autor: Jussi Adler-Olsen
Übersetzer: Hannes Thiess
Erscheinungsdatum: 16.03.2015
Verlag: dtv Verlag
Verlag: dtv Verlag
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Handlungsort: Kopenhagen/Dänemark, Insel Bornholm (Dänemark), Insel Öland (Schweden)
Handlungszeit: 2014
„Verheissung“ von Jussi Adler-Olsen ist der sechste von
geplanten zehn Fällen für Carl Morck und seinem Team vom Sonderdezernat Q. Der
Untertitel beziehungsweise die
Übersetzung des Originaltitels lautet „Der Grenzenlose“, damit ist ein
Charakter des Krimis gemeint, der sich mit esoterischen Lehren
auseinandergesetzt hat und diese mit eigener Gefolgschaft inzwischen lebt. Das
Pendel auf dem Cover ist ein Requisit mit dem Carl Morck in Berührung kommt.
Eine wichtige Rolle spielt es nicht, steht aber sinnbildlich für die in diesem
Buch erwähnten verschiedenen Kulte.
Im Prolog stellt der Autor eine junge Frau vor, die gerade
von einem Auto angefahren worden ist. Später stellt sich schnell heraus, dass
sie danach verstarb. Die Geschichte spielt drei Jahre nach dem letzten Band. Es
scheint Ruhe im Alltag des Sonderdezernats Q eingekehrt zu sein. Das Telefon
läutet und der kurz vor der Pensionierung stehende Kollege Habersaat aus dem
fernen Bornholm verlangt ausdrücklich nach Morck. Er bittet ihn, einen
bestimmten Fall aufzugreifen, doch Carl wimmelt ihn ab mit dem Hinweis, dass
die Kapazitäten erschöpft sind. Tags darauf, bringt der Kollege sich um. Carl
greift den Fall nun doch auf und reist mit seinen Assistenten Rose und Assad
auf die Insel. Dort wurde vor 17 Jahren eine junge Frau getötet, Habersaat
hatte die Leiche kopfüber in einem Baum hängend gefunden und bekam dieses Bild
nicht mehr aus dem Kopf. Der Verursacher des Unfalls wurde nie gefunden. Die
Beweise, die der Bornholmer Kollege zusammengetragen hat, führen Carl Morck und
sein Team auf die Spur eines Sonnenkults, dessen Meister zur Zeit des Unfalls
vor Ort war.
Neben diesem Haupterzählstrang gibt es eine parallele
Handlung, die im Jahr 2013 beginnt. Pirjo, um die 40
Jahre alt, ist die Organisatorin eines Zentrums, das einer esoterischen Bewegung
anhängt, seit vier Jahren besteht und von Atu geleitet wird. Dieser hat ihre
Liebe nie erwidert, doch sie tut bis dato alles, damit sich dies ändert. Sie
geht förmlich sogar über Leichen.
Das Sonderdezernat Q besteht schon seit sieben Jahren und
das Team hat sich gut eingespielt und anscheinend etliche Fälle aufgearbeitet.
Carl Morck weiß um die Qualitäten aber auch Schwierigkeiten seiner Kollegen,
deren besondere Charaktere der Autor auch in diesem neuen Fall wieder
ausspielt. Doch eine weitere Entwicklung ist kaum zu sehen, die Vergangenheit
von Rose und Assad bleiben weiter im Dunkeln und erst in der zweiten Hälfte des
Buchs gibt es ein paar kleine Details, die sich aber nicht einordnen lassen.
Auch im Privatleben von Morck gibt es rückblickend kaum Neues. Sobald Carl sich
des Falls angenommen hat, geht er den Ermittlungen mit all den ihm zur
Verfügung stehenden Mitteln nach, auch über Widerstand hinweg. Da der Fall
schon sehr lange zurückliegt, ist jedes Detail wichtig, auch wenn es eventuell
nicht weiterhilft. Das führt dazu, dass sich die Ermittlungen hinziehen.
Glücklicherweise blendet die Geschichte zur Abwechslung immer wieder zu Pirjo über. Längst glaubt der Leser zu wissen, wer der Verursacher des Unfalls war. Doch zwischenzeitlich gibt es einige unerwartete Wendungen und ein spannendes Ende.
Glücklicherweise blendet die Geschichte zur Abwechslung immer wieder zu Pirjo über. Längst glaubt der Leser zu wissen, wer der Verursacher des Unfalls war. Doch zwischenzeitlich gibt es einige unerwartete Wendungen und ein spannendes Ende.
Das Buch ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von
den anderen Bänden gelesen werden. Im Lauf der Erzählung kommt nochmal die Rede
auf den schwierigen Fall vor Gründung des Sonderdezernats Q bei dem Carl Morck
angeschossen wurde, so dass der Leser über den Hintergrund des Dezernatsleiters
informiert wird. Die Ausführung über die unterschiedlichen Kulte erschienen mir
gut recherchiert. Der Wortwitz in den Dialogen zwischen Carl und Assad führt zu
manchem Schmunzler im Laufe des Lesens. Insgesamt gesehen ist "Verheissung" ein unterhaltsamer Krimi, für alle Morck-Fans ein Muss.