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Titel: Das Lächeln des Bösen
Autorin: Petra Busch
Erscheinungsdatum: 02.05.2015
Verlag: Knaur Verlag
Titel: Das Lächeln des Bösen
Autorin: Petra Busch
Erscheinungsdatum: 02.05.2015
Verlag: Knaur Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungszeit: Gegenwart
Alexandra Koswig hat nach der Geburt ihres Kindes Lea
postnatale Depressionen. Sie wird von einem Zug überfahren. Vor ihrem Tod hat
sie sich ein Auge ausgerissen. Das sind die Fakten. Ihr Ehemann, der
Rechtmediziner Emil Koswig, diagnostiziert bei der Autopsie eindeutig
Selbstmord. So furios beginnt der Thriller „Das Lächeln des Bösen“ von Petra
Busch. Ein Jahr später stirbt die Ärztin Frauke Bach in ihrer Badewanne. Vor
ihrem Tod hat sie sich ein Stück Haut aus dem Unterarm geschnitten. Auch
diesmal ergibt sich anhand der Untersuchung eindeutig die Todesursache
Selbstmord. Doch Fraukes Schwester Nina
Bach zweifelt dieses Ergebnis an. Sie selbst führt ein ungebundenes Leben und
erfüllt leidenden Menschen ungewöhnliche Wünsche. Um weitere Informationen und
Hintergründe zum angeblichen Selbstmord Fraukes einzuholen, wendet Nina sich an
Emil Koswig. Dabei entwickelt sie Gefühle für ihn, die über Freundschaft
hinausgehen und die er zu erwidern scheint. In Gegenwart von anderen Personen gibt
er sich ihr gegenüber aber distanziert. Dann geschieht ein weiterer dubioser
Selbstmord.
Schon nach wenigen Seiten begegnet der Leser dem
stellenweise arroganten Emil Koswig. Sein Verhalten gegenüber seinen
Mitmenschen machte ihn mir von Beginn an unsympathisch. Die Autorin nimmt eine
allwissende Perspektive ein und so erhält der Leser auch Motive für das Handeln
des Rechtsmediziners. Doch an einigen Stellen war sein Tun, auch im Rückblick
gesehen, mir unerklärlich. Die Erzählung lebt von Zufällen, Betrügern und
ignoranten Personen. Obwohl mir Nina als liebenswert erschien, konnte ich ihre
Reaktionen in Bezug auf Emil Koswig nicht nachvollziehen. Bis etwa zur Hälfte
der Geschichte fand ich, dass sie sich selbst treu blieb. Die Schilderungen der
Bekannten ihrer Schwester über Frauke stimmen nicht mit dem Bild überein das
Nina in ihrer Erinnerung hat, weswegen sie findet, dass auch der Selbstmord
nicht zu Frauke passt. Sie macht sich auf die Suche nach Erklärungen für diese
Änderung, auf die die Autorin aber nur kurz eingeht. Stattdessen verharrt der
Krimi immer wieder in Szenen zwischen Nina und Emil mit heftigen
Gefühlsumschwüngen. Vor allem in der zweiten Buchhälfte war mir Ninas Verhalten
öfters nicht nachvollziehbar.
Den aufzulösenden Kriminalfall fand ich ungewöhnlich, die
Kindheitsgeschichten der beiden Protagonisten Emil und Nina beeindruckend
geschildert. Der Spannungsbogen nahm dadurch, dass die Beziehung zwischen Emil
und Nina meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund gestellt wurde,
zwischenzeitlich etwas ab. Beim Lesen hatte ich schon einen vagen Verdacht in
Bezug auf eine Person und den Zusammenhang mit den Taten, der sich zum Schluss
auch bestätigte, aber der Fall wird erst zum Ende hin vollständig aufgeklärt.
Spannungssteigernd wirken sich die Einschübe aus die in Kursivschrift gesetzt
sind und in denen eine Person fokussiert wird, die ein Eigeninteresse an
bestimmten körperlichen Teilen hat.
Das Buch konnte mich nicht gänzlich überzeugen, weil mir die
Begründungen für manches Handeln zu unwahrscheinlich erschienen.
Nichtsdestotrotz war der Thriller unterhaltsam mit einigen nicht erwarteten Wendungen.