Inhalt
Vor fast fünf Jahren wurde Dupin in die Bretagne versetzt, jetzt wurde
er von Hauptkommissar zum Leitenden Kommissar befördert. Neben einer
Gehaltserhöhung geht das leider auch mit einem ungeliebten Fortbildungsseminar
einher. Glück für Dupin, dass ihn in letzter Sekunde ein neuer Fall von der
Teilnahme abhält. In Riec-sur-Bélon hat eine ehemalige Schauspielerin neben
einem Parkplatz eine Leiche entdeckt. Von dieser fehlt bei Eintreffen er
Polizei aber jede Spur. Ist der Fund etwa nur ein Hirngespinst der alten Dame?
Als am nächsten Tag eine weitere Leiche in den Mons d’Arrée gefunden wird, muss
Dupin mit Hochdruck auch die abwegigsten Spuren verfolgen…
Meinung
Dupin verhält sich von der ersten Seite der Geschichte an wieder
genauso, wie man es von ihm erwartet: Um seiner Fortbildung so lange wie
möglich zu entgehen, besucht er die Pinguine und wird durch den Fund eines
Toten schließlich ganz von der Teilnahme abgehalten. Dupins inzwischen vierter Fall
ist von Beginn an ungewöhnlich, denn der Tote ist verschwunden, als die Polizei
am Fundort eintrifft. Wird Dupin trotzdem Hinweise finden? Meine Neugier auf
den neuen Fall war schnell geweckt.
In gewohnter Manier beginnt Dupin mit seinen Befragungen. Hier steht
zunächst vor allem Sophie Bandol im Fokus, welche den verschwundenen Toten
gesehen haben will. Dupin ist von ihr im Nu fasziniert, während die alte Dame
ihre ganz eigene Vorstellung davon hat, was er als Kommissar zu tun hat. An
Einzelheiten des Fundes erinnert sie sich nur bruchstückhaft und immer wieder
fallen ihr Dinge ein, mit denen sie Dupin auf Trab hält. Die exzentrische
Sophie hat die Ermittlungen mühelos auflockern können.
Mit dem Fund des zweiten Toten gerät Dupin unter Druck. Ermittelt er in
zwei separaten Fällen oder gibt es einen Zusammenhang? Durch die Identität des
zweiten Toten ergeben sich immerhin Ansatzpunkte für Ermittlungen. Was wissen
die Austernzüchter des Ortes? Haben druidische Aktivitäten irgendetwas mit der
Sache zu tun? Oder gar der Verdacht des Sandraubs, in dessen Angelegenheit
Kadeg übereifrig ermittelt? Durch die Befragungen von relevanten Personen
lernte ich als Leserin auch dieses Mal wieder so einiges über Land und Leute,
diesmal also speziell über Austern und Druiden.
Bei immer neuen Fällen bietet die Reihe rund um Dupin eine gewisse
Konstanz, die ich zu schätzen gelernt habe. Der neue Fall schlägt wieder ein
ruhiges Tempo an und kommt ohne lange Actionszenen aus, bietet aber trotzdem
überraschende Wendungen. Es gibt kurze Einblicke ins Privatleben der Ermittler,
welche sich aber nicht in den Vordergrund der Handlung drängen. Die Ermittler
sind inzwischen ein eingespieltes Team, deren Umgang miteinander mich immer
wieder unterhalten kann. Für mich ist Dupin zu einer festen Größe der aktuellen
Kriminalliteratur geworden, die ich nicht mehr missen möchte.
Fazit
„Bretonischer Stolz“ beginnt mit einer verschwundenen Leiche und lässt
Dupin und den Leser im Laufe der Handlung so manches über das Selbstverständnis
der Bretonen und ihre Kultur lernen. Dupin ermittelt in verschiedene Richtungen
und kommt durch Befragungen und Nachforschungen dem Kern der Sache näher.
Spannende Ermittlungen und unterhaltsame Dialoge konnten mich bestens
unterhalten. Dieser vierte Teil hält das starke Niveau seiner Vorgänger, sodass
ich ihn sehr gerne weiterempfehle.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Klappenbroschur: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2015
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2015
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Handlungszeit: Gegenwart
Handlungsort: Bretagne/Frankreich
Link zur Buchseite des Verlags
Kommissar Dupin
Handlungszeit: Gegenwart
Handlungsort: Bretagne/Frankreich
Link zur Buchseite des Verlags
Die Reihe
Kommissar Dupin
Band 3: Bretonisches Gold (Rezension)
Band 4: Bretonischer Stolz
Band 4: Bretonischer Stolz