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Autor: Franz Kotteder
Autor: Franz Kotteder
Titel: Der große Ausverkauf - Wie die Ideologie des freien Handels unsere Demokratie gefährdet
Erscheinungsdatum: 02.205.2015
Verlag: Ludwig Verlag
rezensierte Buchausgabe: Klappbroschur
„TTIP“ begegnete mir seit geraumer Zeit mehrfach in den
Medien. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die „Transatlantische Handels-
und Investitionspartnerschaft“ zwischen der Europäischen Union und den USA. Mit
dem Buch von Franz Kotteder habe ich mich über den genaueren Inhalt des
Abkommens informieren können. Hauptsächlich geht es darum, bestehende
Handelsschranken abzubauen, mit dem gesetzten Ziel, Unternehmensgewinne zu
maximieren, was wiederum zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen soll. Dabei
geht es um etliche Details, die ausgehandelt werden müssen. Doch die
Verhandlungen dazu werden streng geheim gehalten, was natürlich vor allem bei
Verbraucherschützern zu großen Bedenken führt. Es hinterlässt den Eindruck,
dass hier vor allem Großkonzerne ihre Interessen durchsetzen möchten.
Politiker, die das Gemeinwohl der Bevölkerung im Blick haben, werden möglichst
umgangen.
Nach einigen informativen Kapiteln, was und wer sich hinter
der Abkürzung TTIP verbirgt, entfaltet der Autor ein Szenario nach dem anderen
bei denen er einzelne zu verhandelnde Themen aufgreift wie beispielsweise
Verbraucherschutz, Biotechnik, öffentliche Daseinsvorsorge, Arbeit und
Datenschutz. Dabei wirft er auch immer wieder einen Blick auf bisherige
Abkommen im jeweiligen Bereich. Der Autor nimmt im vollen Umfang die Position
des Kritikers ein, wie bereits aus dem Untertitel des Buchs hervorgeht. Er
zeigt dem Leser die möglichen Konsequenzen auf, wenn bei den Verhandlungen Unternehmensinteressen
im Vordergrund stehen. Dies ist durchgehend beängstigend. Die Darstellung der Auswirkungen
der möglichen Partnerschaft finde ich sehr beunruhigend. Im letzten Kapitel
zeigt Herr Kotteder zu meiner Beruhigung auf, dass es zahlreiche Gruppierungen
von Nichtregierungsorganisationen gibt, die Widerstand gegen das Abkommen
leisten. Franz Kotteder räumt ein, dass ein Freihandelsabkommen zwischen der EU
und den USA Handelserleichterungen bringt und in dessen Folge auch einiges Gute
bringen kann, wenn denn gewisse Spielregeln dabei eingehalten werden. Die
positiven Folgen führt er dabei nicht weiter aus.
Das Buch konnte mir einen guten, verständlichen Überblick
über die Problematik des Vertrags, der zwischen der EU und den USA geschlossen
werden soll vermitteln. Die weitere Entwicklung werde ich nun mit dem nötigen
Hintergrundwissen in den Medien weiter verfolgen können.