Inhalt
Seit ihrer Geburt leidet Madeline an der angeborenen Immunschwäche
SCID, was einfach gesagt bedeutet, dass sie allergisch auf die Welt ist.
Deshalb hat sie seit ihrer frühen Kindheit das Haus nicht mehr verlassen,
welches sie durch eine Luftschleuse und Luftfilter vor der Außenwelt schützt.
Regelmäßigen Kontakt hat sie nur zu ihrer Mutter und ihrer Krankenschwester
Carla. Doch dann ziehen nebenan neue Nachbarn ein. Madeline ist sofort
fasziniert von Olly. Aus Gestikulieren am Fenster wird schnell ein regelmäßiges
Chatten. Allmählich beginnt Madeline, sich nach mehr zu sehnen, als sie haben
kann…
Meinung
Das Buch wurde mir als neues Lieblingsbuch für Töchter und Mütter
schmackhaft gemacht, weshalb ich nicht lange gezögert habe, mich zwischen die
Seiten zu begeben. Madeline lernt man an ihrem 18. Geburtstag kennen, der mehr
oder weniger genauso abläuft wie all die Geburtstage zuvor, die sie allein mit
ihrer Mutter gefeiert hat, denn in Madelines Leben gibt es nicht viel
Abwechslung.
Von Beginn an gefallen hat mir die kreative Schreibweise des Buches.
Kurze Kapitel, in denen Madeline von ihrem Alltag erzählt werden durchbrochen
von noch kürzeren Kapiteln, die zum Beispiel aus Notizen, Mails, Zeichnungen,
selbstgeschriebenen Definitionen oder einer Gedankenspirale bestehen. Maddie
versteht, in ihrem monotonen Alltag auf eine besondere Weise zu erzählen, die
mich fesseln konnte.
Nach Jahren, in denen sie das Haus nicht verlassen durfte, hat sich
Madeline mit ihrer Situation arrangiert. Immer wieder erwähnt sie, wie schade
sie es findet, dass sie all das verpasst, was normale Achtzehnjährige tun. Man
merkt, wie sehr sie sich nach all diesen normalen Dingen sehnt, doch sie sucht nicht
aktiv nach Möglichkeiten, das zu ändern. Wer im Internet einmal ein bisschen
nach SCID sucht, sieht, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt – von Therapien
bis hin zu Raumanzügen – doch damit setzt sie sich nicht auseinander, was ich
nicht ganz nachvollziehen konnte.
Mit dem Einzug der neuen Familie nebenan kommt Bewegung in die
Geschichte. Im Nu hat sich Madeline digital mit Olly angefreundet und sehnt
sich nach seiner Nähe. Endlich beginnt sie, nachzudenken, wie sie handeln kann.
Zu welcher Entscheidung wird sie gelangen? Madeline und Olly haben mir zusammen
sehr gut gefallen, im Umgang miteinander waren die beiden richtig süß. Ich
hoffte und litt mit ihnen und war bald gänzlich in der Geschichte versunken,
deren Verlauf mich berühren konnte.
Dann aber kam das Ende, und an diesem habe ich noch immer zu knabbern.
Es passiert etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe, was an sich ja erst mal etwas
Gutes ist. Doch die Reaktion der verschiedenen Charaktere auf die Ereignisse
haben mir ganz und gar nicht gefallen. Für mich wollen diese letzten Seiten
einfach nicht zum Rest des Buches passen und waren für mich nicht logisch. Das
hat mir das Lesevergnügen leider im Nachhinein verdorben, was ich sehr schade
finde.
Fazit
„Du neben mir“ erzählt die Geschichte der achtzehnjährigen Madeline,
die aufgrund einer seltenen Krankheit das Haus seit ihrem ersten Lebensjahr
nicht mehr verlassen hat. Trotz dieser Umstände hält das Buch eine süße
Liebesgeschichte unter komplizierten Bedingungen bereit. Auch wenn ich
Madelines Verhalten nicht ganz nachvollziehen konnte, hat mich der
Handlungsverlauf gefesselt, bevor ich von den letzten Seiten arg enttäuscht
wurde. Unterm Strich vergebe ich für die Geschichte daher drei Sterne.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Titel: Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
Autor: Nicola Yoon
Übersetzerin: Simone Wiemken
Hardcover: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 17. September 2015
Autor: Nicola Yoon
Übersetzerin: Simone Wiemken
Hardcover: 336 Seiten
Erscheinungsdatum: 17. September 2015
Verlag: Dressler
Link zur Buchseite des Verlags
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