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Titel: Der weiße Stern
Titel: Der weiße Stern
Autorin: Iny Lorentz
Erscheinungsdatum: 01.04.2014
Verlag: Droemer Knaur
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Texas/USA
Handlungszeit: 1830-1836
Gisela und Walther sind in der Neuen Welt endlich angekommen
und haben sich auf ihrem eigenen Stück Land in Tejas (dem heutigen Texas)
niedergelassen, das damals in 1830 ein Bundesstaat Mexikos war. Gisela ist
hochschwanger, die Arbeit auf der Ranch fällt ihr nicht leicht. Immer wieder
kommt es in der Umgebung zu Angriffen von Indianern. Als Gisela nach der Geburt
ihres Sohnes keine Muttermilch zur Verfügung hat, macht Walther sich auf die
Suche nach einer Amme. Bei den Komantschen, mit denen er seit geraumer Zeit
Handel treibt, wird ihm die von einem anderen Stamm abgekaufte Nizhoni
angeboten. Sie ist die Rettung für Walthers Sohn. Von Walther wird sie zunächst
misstrauisch betrachtet und als eine Unterwürfige gesehen, doch Gisela
behandelt sie wie ihresgleichen und so wird sie ihr schon bald zur Vertrauten.
Politisch kommt das Land nicht zur Ruhe, die Rivalitäten
zwischen nordamerikanischen Siedlern und Mexikanern führen schließlich zum
Krieg. Und auch die Indianer befinden sich weiterhin auf Beutezug. Nizhoni hat sich
längst in den Haushalt von Walther integriert, dennoch wird sie von den
Nachbarinnen aufgrund ihrer Herkunft weiterhin verachtet. Als Gisela sechs
Jahre nach der Geburt ihres Sohns wieder schwanger wird und Walther in den
Krieg zieht, kann Nizhoni sich auf ihre Weise bewähren.
Wie bereits beim ersten Band der auf vier Bücher ausgelegten
Serie rund um die Urbanisierung des Landes Texas/Nordamerika gelingt dem unter
dem Pseudonym Iny Lorentz schreibenden Autorenehepaar wieder eine mitreißende
Geschichte. Ihr Schreibstil lässt sich leicht lesen, die historischen Details
sind sehr gut recherchiert. Obwohl man denken mag das in diesem spärlich
besiedelten Land bei denen die Nachbarn Tagesritte entfernt wohnen kaum etwas
geschehen kann, passiert ständig etwas Neues und häufig auch Unerwartetes.
Bereits im ersten Teil der Geschichte sind mir Gisela und
Walther sympathisch geworden. Auch diesmal zeigen sie wieder in ihrem Verhalten
Ecken und Kanten und entwickeln sich charakterlich weiter, indem sie die Fehler
ihrer Vergangenheit versuchen zu vermeiden. Das Leben ist nicht leicht und
Krankheit und Tod sind allgegenwärtig. Aber sie sind frei von Herrschaften, von
denen sie unterdrückt werden. Und so setzen sie sich im Rahmen des ihnen
möglichen für Recht und Ordnung ein.
Der zweite Teil der Serie ist geprägt von Kämpfen um das
Land und die Vormachtstellung an der politischen Spitze. Das gehört natürlich
zur Geschichte des Staates Texas dazu, mir persönlich gefallen Beschreibungen
von Schlachtengetümmel nicht so gut. Dennoch habe ich mich gut unterhalten
gefühlt und freue mich auf die Fortsetzung.