Donnerstag, 22. Oktober 2015

[Rezension Ingrid] Karen Sander - Ich sehe was, und das ist tot

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Titel: Ich sehe was, und das ist tot (3. Band der Serie um Kommissar Georg Stadler und Psychologin Liz Montario)
Autorin: Karen Sander
Erscheinungsdatum: 25.10.2015
Verlag: Rowohlt Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Düsseldorf
Handlungszeit: 28.09-17.10.2015


Das blutige Messer auf dem Cover führt den Leser des Buchs „Ich sehe was, und das ist tot“ von Karen Sander mitten hinein in die Handlung. Das Titelbild deutet aber auch an, dass der Thriller nichts für schwache Nerven ist. Der Titel unterstützt diesen Eindruck, er könnte ein Ausspruch des ermittelnden Düsseldorfer Kommissars Georg Stadler sein. Für ihn und sein Team sowie der in Liverpool tätigen Psychologin Liz Montario ist es bereits der dritte Fall. Obwohl ich die beiden ersten Bände der Serien nicht gelesen habe, war es möglich, der Handlung ohne Schwierigkeiten zu folgen.  Dank der geschickten Andeutungen im Buch auf die beiden vorausgegangenen Bände ist bei mir das Interesse geweckt worden, auch diese beiden Bücher zu lesen.

Der Prolog führt nach Maryland. Dort sieht ein kleines Mädchen in den 1970er Jahren zu, wie zwei unbenannte Männer ihre tote Mutter in einem Fluss versenken. Sehr lange muss der Leser warten um aus dieser Schilderung die Zusammenhänge zu den vorliegenden Morden herstellen zu können.

Ende September 2015 wird in einer leerstehenden Düsseldorfer Papierfabrik eine Blutlache vor einer Wand mit einem aufgesprühten Schrank aufgefunden. Auf dem Graffito entdeckt Kommissar Stadler eine Zeichenkombination. Ein Rasiermesser, ein Rasierspiegel und eine Maske, die in der Nähe liegen, sehen wie Requisiten aus. Stadler überlegt, ob vielleicht vor Ort ein Video gedreht wurde. Doch ob dabei tatsächlich jemand zu Tode gekommen ist, ergibt sich aus den vorliegenden Tatsachen nicht, eine Leiche fehlt. Mit der Idee, dass hier eine Filmszene nachgestellt wurde, sucht er Kontakt zu der Regisseurin Helene Weigand, die ihm aber leider nicht weiterhelfen kann.  Der Kommissar schaltet die mit ihm befreundete, zurzeit in Düsseldorf weilende Liz Montario ein. Sie soll die Botschaft des am Tatort vorgefundenen Codes finden.  Schon zwei Tage später wird in einem Hotel eine weibliche Leiche gefunden. Der Mord wirkt inszeniert, wieder wird eine Maske gefunden und ein Zeichenfolge. Derweil plant ein Kollege von Stadler eine Intrige gegen Stadler. Dieser ahnt noch nicht die hieraus entstehenden weiteren Auswirkungen auf ihn. Und wieder geschieht ein Mord, der wie in Szene gesetzt aussieht …

Hier stimmt einfach alles. Das Zusammenspiel der Kollegen, aber auch die Darstellung des Hasses und des Neids bei Ermittlungserfolgen. Karen Sander beschreibt ebenso die Gefühle einer der ermittelnden Personen, bei der die erlebten grässlichen Bilder beim Auffinden eines Tatorts nachwirken. Obwohl die Ermittler miteinander befreundet sind, bleibt einiges aus ihrem Privatleben im Verborgenen, man nimmt Rücksicht aufeinander und möchte sich nicht zu sehr einmischen. Dies geschieht zum Vorteil des Lesenden dem dadurch immer auch ein Quäntchen Neugier für den privaten Hintergrund der Ermittler bleibt, denn die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Die Ermittlungen dauern etwa drei Wochen. In dieser Zeit lernt Stadler, wem aus seinem Umfeld er tatsächlich Vertrauen kann.

Geschickt gibt Karen Sander in ihren Mordszenarien Andeutungen darauf, dass weitere Taten geschehen könnten. So bleibt die Handlung von Beginn an spannend- Sie zieht den Leser mit in das Geschehen ein und lässt ihn gemeinsam mit den Ermittlern rätseln, was der jeweilige Code zu bedeuten hat. Auch das aus den eigenen Reihen jemand Stadler Schaden möchte, ohne zu wissen warum und wohin das führen wird, hält den Spannungsbogen aufrecht. Einige Male scheint die Fallaufklärung sehr nahe zu sein und bringt dann doch nochmal eine weitere ungeahnte Wendung.

Das Buch entwickelt einen Lesesog und konnte mich von Beginn an begeistern. Eindeutig eine Leseempfehlung für Thrillerfans!

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