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Titel: Ich sehe was, und das ist tot (3. Band der Serie um Kommissar Georg Stadler und Psychologin Liz Montario)
Titel: Ich sehe was, und das ist tot (3. Band der Serie um Kommissar Georg Stadler und Psychologin Liz Montario)
Autorin: Karen Sander
Erscheinungsdatum: 25.10.2015
Verlag: Rowohlt Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
Handlungsort: Düsseldorf
Handlungszeit: 28.09-17.10.2015
Das blutige Messer auf dem Cover führt den Leser des Buchs
„Ich sehe was, und das ist tot“ von Karen Sander mitten hinein in die Handlung.
Das Titelbild deutet aber auch an, dass der Thriller nichts für schwache Nerven
ist. Der Titel unterstützt diesen Eindruck, er könnte ein Ausspruch des
ermittelnden Düsseldorfer Kommissars Georg Stadler sein. Für ihn und sein Team
sowie der in Liverpool tätigen Psychologin Liz Montario ist es bereits der
dritte Fall. Obwohl ich die beiden ersten Bände der Serien nicht gelesen habe,
war es möglich, der Handlung ohne Schwierigkeiten zu folgen. Dank der geschickten Andeutungen im Buch auf
die beiden vorausgegangenen Bände ist bei mir das Interesse geweckt worden, auch
diese beiden Bücher zu lesen.
Der Prolog führt nach Maryland. Dort sieht ein kleines
Mädchen in den 1970er Jahren zu, wie zwei unbenannte Männer ihre tote Mutter in
einem Fluss versenken. Sehr lange muss der Leser warten um aus dieser Schilderung
die Zusammenhänge zu den vorliegenden Morden herstellen zu können.
Ende September 2015 wird in einer leerstehenden Düsseldorfer
Papierfabrik eine Blutlache vor einer Wand mit einem aufgesprühten Schrank
aufgefunden. Auf dem Graffito entdeckt Kommissar Stadler eine
Zeichenkombination. Ein Rasiermesser, ein Rasierspiegel und eine Maske, die in
der Nähe liegen, sehen wie Requisiten aus. Stadler überlegt, ob vielleicht vor
Ort ein Video gedreht wurde. Doch ob dabei tatsächlich jemand zu Tode gekommen
ist, ergibt sich aus den vorliegenden Tatsachen nicht, eine Leiche fehlt. Mit
der Idee, dass hier eine Filmszene nachgestellt wurde, sucht er Kontakt zu der
Regisseurin Helene Weigand, die ihm aber leider nicht weiterhelfen kann. Der Kommissar schaltet die mit ihm
befreundete, zurzeit in Düsseldorf weilende Liz Montario ein. Sie soll die
Botschaft des am Tatort vorgefundenen Codes finden. Schon zwei Tage später wird in einem Hotel
eine weibliche Leiche gefunden. Der Mord wirkt inszeniert, wieder wird eine
Maske gefunden und ein Zeichenfolge. Derweil plant ein Kollege von Stadler eine
Intrige gegen Stadler. Dieser ahnt noch nicht die hieraus entstehenden weiteren
Auswirkungen auf ihn. Und wieder geschieht ein Mord, der wie in Szene gesetzt aussieht
…
Hier stimmt einfach alles. Das Zusammenspiel der Kollegen,
aber auch die Darstellung des Hasses und des Neids bei Ermittlungserfolgen.
Karen Sander beschreibt ebenso die Gefühle einer der ermittelnden Personen, bei
der die erlebten grässlichen Bilder beim Auffinden eines Tatorts nachwirken.
Obwohl die Ermittler miteinander befreundet sind, bleibt einiges aus ihrem
Privatleben im Verborgenen, man nimmt Rücksicht aufeinander und möchte sich
nicht zu sehr einmischen. Dies geschieht zum Vorteil des Lesenden dem dadurch
immer auch ein Quäntchen Neugier für den privaten Hintergrund der Ermittler bleibt,
denn die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten. Die Ermittlungen dauern etwa drei
Wochen. In dieser Zeit lernt Stadler, wem aus seinem Umfeld er tatsächlich
Vertrauen kann.
Geschickt gibt Karen Sander in ihren Mordszenarien
Andeutungen darauf, dass weitere Taten geschehen könnten. So bleibt die
Handlung von Beginn an spannend- Sie zieht den Leser mit in das Geschehen ein
und lässt ihn gemeinsam mit den Ermittlern rätseln, was der jeweilige Code zu
bedeuten hat. Auch das aus den eigenen Reihen jemand Stadler Schaden möchte,
ohne zu wissen warum und wohin das führen wird, hält den Spannungsbogen
aufrecht. Einige Male scheint die Fallaufklärung sehr nahe zu sein und bringt
dann doch nochmal eine weitere ungeahnte Wendung.
Das Buch entwickelt einen Lesesog und konnte mich von Beginn an begeistern. Eindeutig eine Leseempfehlung für Thrillerfans!