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Titel: Das böse Kind (3. Band der Kristina-Mahlo-Reihe)
Titel: Das böse Kind (3. Band der Kristina-Mahlo-Reihe)
Autorin: Sabine Kornbichler
Erscheinungsdatum: 19.10.2015
Verlag: Piper Verlag
rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar (Fahne)
(Haupt-)Handlungsort: Obermenzing (München)
Handlungszeit: Gegenwart
„Das böse Kind“ von Sabine Kornbichler ist der dritte Band
der Kristina Mahlo-Reihe. Die ersten beiden Bände habe ich nicht gelesen,
dennoch hat es die Autorin verstanden, mir die fehlenden Informationen zu
früheren Geschehnissen an entsprechender Stelle zu vermitteln. Gleichzeitig
bleibt aber genug Anreiz bestehen, den ersten und zweiten Band noch
nachträglich zu lesen.
Die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo, kurz Kris genannt,
hat mit dem Detektiv Martin eine Beziehung angefangen, nachdem ihr Freund Simon
eine Auszeit gefordert hat. Während sie sich über ihre Gefühle zu beiden
Männern erst noch klar werden muss, erhält sie vom Gericht die Anfrage, den
Nachlass einer jungen Frau zu verwalten.
Michaela Breuer hat sich im Laufe
eines Gesprächs mit ihrem WG-Mitbewohner auf dem Fuß umgedreht, ist auf die
Straße gerannt und dort tödlich verunglückt. Durch eine Freundin von Michaela erfährt
Kris, dass diese sich verfolgt fühlte und eine bestimmte Sache sie in Panik
versetzen konnte. Aufgrund ihrer Schilderung erinnert Kris sich an einen
Nachlass, den sie vor längerer Zeit bearbeitet hat. Die Verstorbene führte Tagebuch.
Kris erkennt Parallelen in den Aufzeichnungen, die sie unberechtigter Weise
aufgehoben hat, zum aktuellen Fall. Die Verbindungen lassen ihr keine Ruhe, sie
muss der Sache auf den Grund gehen, auch wenn alle Freunde und Bekannte sie
aufgrund der zurückliegenden Erfahrungen davon abhalten wollen ….
Wer die ersten beiden Bände der Reihe gelesen hat, wird auch
in diesem Buch wieder auf viele alte Bekannte treffen. Ich habe mich gefreut,
diese rundum interessanten Charaktere kennen zulernen, denn jeder von ihnen hat
seine eigenen Sorgen und Probleme, die realistisch und verständlich sind. Kris
ist eine Person mit Ecken und Kanten und wurde mir im Laufe der Geschichte
zunehmend sympathisch. Entgegen des Ratschlags ihrer Freunde vertieft sie sich
immer mehr in die Hintergründe des Falls.
Gleichzeitig beschäftigt sie aber auch ihr Privatleben. In
ihrer eigenen Beziehung steht eine Entscheidung aus und im Verhältnis ihrer
Eltern zueinander und bei ihren besten Freunden gibt es Veränderungen. Hier
wird das Feingefühl von Kris gefordert, die sich ein harmonisches Miteinander wünscht.
Im Umfeld der Ermittlungen in dem ihr vorliegenden Fall trifft sie dagegen auf
Unverständnis im Verhältnis der Familienmitglieder füreinander.
Der Krimi ist in der Ich-Form von Kris erzählt, so dass ihre
Gedankengänge dem Leser offensichtlich werden. Der anhaltend spannende Krimi
profitiert von der Erzählperspektive vor
allem in beklemmenden Situationen in die Kris sich begibt und die dadurch
hervorgerufen werden, dass nicht jeder ihr Vorgehen gutheißt. Das
unterschwellig gefühlte Unbehagen der Protagonistin kann der Leser leicht
nachspüren.
Der Krimi lässt sich leicht und flüssig lesen. Die
Zusammenhänge sind schlüssig, die Handlung gelungen konstruiert. Sabine
Kornbichler baut verschiedene Charaktere als Täter auf, die endgültige Fallklärung
zeigt sich spät und wartet zum Ende nochmals mit einer Überraschung auf. Die
Betitelung des Buchs lässt sich erst am Schluss richtig einordnen.
Mir hat das Buch sehr gefallen, vor allem auch weil ich am
Privatleben der ungewöhnlichen Ermittlerin
teilnehmen durfte. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an Krimileser.