Inhalt
Connecticut, 1920: F. Scott und Zelda Fitzgerald sind seit drei Monaten
verheiratet. Eines Morgens sehnt sich Zelda nach den Biscuits und Pfirsischen
ihrer Heimat Alabama, weshalb Scott vorschlägt, mit dem Wagen hinzufahren und
ihre Eltern zu überraschen. Zelda ist skeptisch, denn nicht ohne Grund nennen
die Fitzgeralds ihren Expenso stets „Rolling Junk“. Doch sie werfen alle
Zweifel über Bord und befinden sich schon kurze Zeit später auf der Straße in
Richtung Süden, vor sich eine Fahrt, welche die Bezeichnung „abenteuerlich“
mehr als verdient hat…
Meinung
Ich habe dieses Buch überraschend erhalten und deshalb ohne spezielle
Erwartungen mit der Lektüre begonnen. Der Autor nimmt den Leser mit auf einen
Roadtrip gen Süden, in dem er selbst und seine Frau Zelda die Protagonisten
sind. Ich war neugierig, wie viel die Geschichte über den Autor selbst und
seine Ehe verrät, habe ich mich doch bisher noch nicht allzu intensiv mit dem
Leben der Fitzgeralds auseinandergesetzt.
Fitzgerald schaffte es mühelos, mich mit auf seine Reise zu nehmen und
die verschiedenen Staaten, welche das Ehepaar durchquert, vor meinem Auge
lebendig werden zu lassen. Tatsächlich fieberte ich von Beginn an mit, ob die
beiden ihr Ziel erreichen werden, denn ihr Wagen droht schon schon zu Beginn
der Reise, jederzeit gänzlich auseinanderzufallen. Der Autor erzählt von so
manchem humorvollen Zwischenfall. Auf der Reise lassen die beiden kein
Fettnäpfchen und keine Gefahr aus, sodass ihre einfache Autofahrt zum großen
Abenteuer wird.
Einige Erlebnisse entspringen lediglich der Fantasie des Autors und
haben so während der Reise der beiden, die sie tatsächlich unternommen haben,
nie stattgefunden. Fitzgerald vermischt hier geschickt Realität und Fiktion,
balanciert mit seinen Worten bisweilen an der Grenze der Absurdität. Das machte
für mich den besonderen Reiz der Geschichte aus und ließ sie für mich zu einem
kleinen aber feinen Leseerlebnis werden.
Unabhängig davon, ob bestimmte Situationen tatsächlich so stattgefunden
haben oder nicht, erhielt ich beim Lesen auch einen guten Eindruck von F. Scott
und Zelda Fitzgerald und ihrer Beziehung zueinander. Hier gibt auch der Anhang,
der fast die Hälfte des Buches ausmacht, weitere Einblicke. Eine Kurzgeschichte
Zeldas berichtet von den folgenden Reisen des Ehepaars. Hierzu hat Zelda
schnappschussartig zu jedem Hotel und jeder Stadt wenige Eindrücke
festgehalten. Zeldas stakkatoartige Sätze fand ich nicht sonderlich angenehm zu
lesen, doch zeigten sie mir, wie unstetig das Leben der Zwei war, wenn man eine
derartige Masse an Hotels in einer solchen Geschwindigkeit am Auge des Lesers
vorbeiziehen lassen kann.
Fazit
Ein Interview mit dem Ehepaar sowie ein Nachwort von Alexander Pechmann,
in welchem ein Überblick über das Leben der Fitzgeralds gegeben wird, Fakten
von Fiktion getrennt werden und die abgedruckten Geschichten interpretiert
werden, runden dieses kurzweilige Buch gelungen ab. Ich kann „Die Straße der
Pfirsiche“ sowohl an Leser empfehlen, die neugierig auf eine bislang in
Deutschland unveröffentlichte Kurzgeschichte des Autors sind als auch an
solche, die gerne mehr über die Menschen F. Scott und Zelda Fitzgerald erfahren
möchten.
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Titel: Die Straße der Pfirsiche
Autor: F. Scott Fitzgerald
Übersetzer: Alexander Pechmann
Hardcover mit Leineneinband & Lesebändchen: 157 Seiten
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2015
Autor: F. Scott Fitzgerald
Übersetzer: Alexander Pechmann
Hardcover mit Leineneinband & Lesebändchen: 157 Seiten
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2015