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Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid
Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid
Autor: Fredrik Backman
Übersetzerin: Stefanie Werner
Hardcover: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. Juni 2015
Verlag: FISCHER Krüger
Inhalt
Die siebenjährige Elsa hat nur eine Freundin: Ihre
siebenundsiebzigjährige Oma. Zusammen mit ihr unternimmt sie die verrücktesten Dinge
und träumt sich ins Land-Fast-Noch-Wach mit seinen sechs Königreichen, über die
Oma so manches Märchen zu erzählen hat. Egal was passiert, Oma ist immer auf
Elsas Seite. Doch eines Tages kehrt Oma nicht aus dem Land-Fast-Noch-Wach
zurück. Sie hat Elsa allerdings eine ganz besondere Schatzsuche hinterlassen.
Diese beginnt mit einem Brief, den sie übergeben soll. Doch wohin wird sie Elsa
führen?
Meinung
Zu Beginn des Buches lernt man Elsa und ihre Oma als unzertrennliches
Gespann kennen. Weil Elsa in der Schule mal wieder von Mitschülern geärgert
wurde, ist ihre Oma mit ihr in den Tierpark eingebrochen. Solche Aktionen sind
für Elsas Oma nicht ungewöhnlich, immer wieder nimmt sie es mit den Regeln
nicht so genau und tut alles, um Elsa aufzumuntern. Auch das
Land-Fast-Noch-Wach, in das die beiden sich täglich gemeinsam träumen, lernt
man gleich kennen. Als Elsas Oma nach wenigen Seiten stirbt, konnte ich deshalb
sehr gut nachvollziehen, wie schwer Elsa dieser Verlust trifft. Ihre einzige
Freundin, ihre einzige Verbündete soll nicht mehr da sein – und jetzt?
Die Schatzsuche ist der rote Faden des Buches, mit dem Elsas Oma auch
aus dem Jenseits weiterhin in die Geschichte eingreift. Dennoch bleibt die
Suche an sich eher im Hintergrund. Im Vordergrund der Handlung steht vielmehr
das Leben in dem Haus, in dem Elsa lebt und in dem auch ihre Oma eine Wohnung hatte.
Hier wohnen die verschiedensten Personen, die Elsa mehr oder weniger gut kennt.
Da ist zum Beispiel die immer nörgelnde Britt-Marie, die Frau im schwarzen
Rock, der Junge mit dem Syndrom und das Monster, über das niemand spricht.
Immer wieder wird das alltägliche Leben im Haus beschrieben, doch allmählich
wird klar, dass es hier auch so manches Geheimnis gibt, das Elsa noch nicht
kennt.
Die Protagonistin Elsa habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist
ein äußerst aufgewecktes Mädchen und weiß über viele Erwachsenendinge dank Oma
und Google bereits Bescheid. Bisweilen wirkt Elsa altklug, doch meist fand ich
es sehr amüsant, sie in der Rolle der kleinen Besserwisserin Erwachsene
belehren zu sehen. Gleichzeitig kombiniert sie für ihr Alter äußerst geschickt
und vergleicht gern alles mit Harry Potter, X-Men und Star Wars. In der Schule
wird sie wegen ihres Andersseins hingegen oft geärgert. Doch im Laufe der
Geschichte muss sie immer wieder Mut beweisen und entwickelt sich dadurch
weiter. Auch die anderen Hausbewohner sind vielschichtig gestaltet. So mancher
wirkt auf den ersten Blick klischeehaft, doch lernt man ihn durch Elsas Augen
erst einmal besser kennen, begreift man, dass doch mehr in ihm steckt. Und auch
Elsas Oma und ihre Geschichte versteht man durch die Erzählungen anderer
Personen immer besser.
Zu Beginn des Buches habe ich nicht so ganz verstanden, wohin die
Geschichte eigentlich will. Nur sehr langsam kristallisiert sich heraus, welche
Richtung hier eingeschlagen wird und wozu uns der Autor den Leser an all den
Begebenheiten und Erinnerungen teilhaben lässt. Vieles macht deshalb erst im
Nachhinein Sinn. Die Beschreibungen der Märchen und einiger Erlebnisse hätten
dennoch an einigen Stellen etwas straffer erzählt werden dürfen. Nach zwei
Dritteln des Buches fand ich die Geschichte ganz okay, erst danach nahm meine
Begeisterung mit jeder Seite zu bis hin zu einem Ende, das ich absolut gelungen
fand.
„Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid“ erzählt die Geschichte der
siebenjährigen Elsa, die von ihrer Oma auf eine ungewöhnliche Suche geschickt
wird. Worum es im Kern geht, muss man beim Lesen aber selber herausfinden. Ich kann
Euch deshalb nur empfehlen, in das Buch einzutauchen und zusammen mit Elsa auf
die Suche zu gehen!