*Werbung*
Wie Schnee so weiß
Autorin: Marissa Meyer
Übersetzerin: Bettina Arlt
Hardcover: 848 Seiten
Erschienen am 29. Januar 2016
Verlag: Carlsen
Link zur Buchseite des Verlags
Die Reihe
Band 1: Wie Monde so silbern (Rezension)
Band 2: Wie Blut so rot (Rezension)
Inhalt
Prinzessin Winter ist die Stieftochter von Levana, der bösen Königin
von Luna. Sehr zum Missfallen von Levana wird Winter vom lunarischen Volk um
ihre Schönheit beneidet. Daran ändern auch die Narben in ihrem Gesicht nichts, zu
denen Levana sie zwang. Doch ihren Zauber einzusetzen kommt für Winter schon
lange nicht mehr in Frage. Als Folge beginnt sie immer wieder zu halluzinieren
– ein Zustand, aus dem ihr nur Jacin befreien kann, ein Wächter der Königin,
den sie von klein auf kennt und liebt. Währenddessen schmiedet die totgeglaubte
Prinzessin Selene gemeinsam mit ihren Freunden Pläne, um Levana zu stürzen. Als
der Druck auf die Königin steigt, will sie Winter ermorden lassen. Kann Winter
sich selbst und ihre große Liebe Jacin retten? Und werden Prinzessin Selenes
Pläne erfolgreich sein?
Meinung
Wie lange habe ich auf dieses Buch hingefiebert! Endlich ist mit „Wie
Schnee so weiß“ der vierte und letzte Band der Luna-Chroniken erschienen. Als
ich im Dezember 2013 Cinder kennen lernte, hat mich die Reihe vom Fleck weg
begeistern können. Mit jedem Band kamen neue, märchenhafte Charaktere dazu, die
im Sturm mein Herz eroberten und die gemeinsam für eine bessere Zukunft
kämpften. Nachdem es bereits im dritten Band ein kurzes Kennenlernen mit Winter
gab, war ich nun gespannt, die Letzte im Bunde der Märchenfiguren
kennenzulernen und gleichzeitig zu erfahren, wie es für die anderen Charaktere
weitergeht.
Gleich zu Beginn des Buches lernt man die neue Protagonistin Winter
ausführlicher kennen. Wieder einmal muss sie an Levanas Seite Prozesse
verfolgen, deren Urteil nicht selten lautet, dass der Angeklagte sich selbst
umbringen muss. Schnell verstand ich, in welch grauenhafter Welt Winter
gefangen ist und wie wenige Freiräume sie selbst als Prinzessin hat. Als Levana
dann Winters großer Liebe Jacin den Prozess macht, wird es gleich hochspannend:
Wie wird das Urteil lauten? Winter gewann ich schnell lieb, denn auch wenn ihre
ständigen Halluzinationen sie etwas eigen haben werden lassen und sie manchmal
merkwürdiges Zeug plappert, beweist sie doch in entscheidenden Momenten ihren
Mut und stellt sich selbst immer an zweite Stelle.
Bald erfährt man auch, wie es den anderen Charakteren ergangen ist.
Alle aus den Vorgängerbänden bekannten Charaktere sind auch dieses Mal wieder
dabei. Kein Wunder also, dass das Buch so dick geworden ist: Es ist aus über
zehn verschiedenen Perspektiven geschrieben. Dabei gelingt es der Autorin
bestens, dem Leser einen guten Überblick über die Ereignisse an den
verschiedensten Schauplätzen zu geben. Auf dem Weg zu ihrem großen Ziel, Levana
zu stürzen, werden die Freunde immer wieder getrennt und zusammengeführt,
feiern kleine Erfolge und müssen mit Rückschlägen umgehen. Dabei konnte mich
Marissa Meyer wieder einmal damit beeindrucken, wie mühelos sie die wichtigsten
Elemente der adaptierten Märchen in das futuristische, dystopische Szenario
integriert.
Die Geschichte entwickelte eine Sogwirkung, die mich durch die Seiten
fliegen ließ. Kampf und Action wechseln sich mit ruhigeren Szenen ab, während
Atmosphäre nicht an Anspannung verliert und die drängende Frage im Raum steht,
wie es unter den schwierigen Bedingungen weitergehen soll. Auch wenn durch die
Tatsache, dass es sich bei der Reihe noch immer um ein Märchen handelt, die grobe
Richtung vorgegeben ist, bangte ich mit den Charakteren. Denn auf dem Weg zur
Revolution geht die Autorin mit den Nebencharakteren nicht gerade zimperlich
um. So mancher von ihnen sein Leben lassen, was aber nicht zu detailliert
beschrieben wird. Im Vordergrund stehen vielmehr Mut und die Bereitschaft, für
das zu kämpfen, was man liebt. Kurz vor dem Schluss wurde es mir ein bisschen
zu künstlich dramatisch, doch das hat die Autorin mit einem richtig schönen
Ende wieder gutmachen können. Eine absolute Lieblingsreihe!
Fazit
„Wie Schnee so weiß“ ist der gelungene Abschluss der Luna-Chroniken.
Was mit einer Begegnung zwischen der Mechanikerin Cinder und Prinz Kai auf dem
Marktplatz von Neu-Peking anfing, endet nun in einem spektakulären Finale, in
dem gleich vier Märchenfiguren um ihr Happy End und gegen die böse Königin
kämpfen. Diese Reihe sollte jeder Fantasy- und Märchenfan gelesen haben!