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Und ein ganzes Jahr
Und ein ganzes Jahr
Autorin: Gayle Forman
Übersetzerin: Stefanie Schäfer
Klappenbroschur: 368 Seiten
Erschienen am 22. März
Verlag: FISCHER FJB
Die Reihe
Band 1: Nur ein Tag (Rezension)
Band 2: Und ein ganzes Jahr
Band 3: Und noch eine Nacht (E-Book only)
Band 3: Und noch eine Nacht (E-Book only)
Inhalt
Nachdem Will einen unvergesslichen Tag gemeinsam mit Lulu in Paris
verbracht hat, wollte er am nächsten Morgen eigentlich nur Frühstück holen.
Doch er kehrte nicht zurück. Nun erfährt man endlich, warum. Als Will sich auf
die Suche nach Lulu machen kann, ist diese längst abgereist. Ihm fehlt
jeglicher Anhaltspunkt, um sie wiederzufinden. Doch während Will im folgenden
Jahr sein ruheloses, abenteuerliches Leben weiterlebt, geht Lulu ihm einfach
nicht mehr aus dem Kopf. Wie soll er weitermachen? Und hat er doch noch eine
Chance, Lulu wiederzufinden?
Meinung
„Und ein Jahr“ ist die Fortsetzung von „Nur ein Tag“ und sollte
unbedingt im Anschluss gelesen werden. Der erste Band ist aus der Perspektive
von Allyson alias Lulu geschrieben. In diesem begleitete der Leser Allyson und
Will bei ihrem Tag in Paris, erlebt, wie Allyson zurückgelassen wird und ist im
darauf folgenden Jahr an ihrer Seite. Doch was damals wirklich geschehen war,
warum Will nicht zurückgekommen ist, das bleibt im Dunkeln. An der Seite von
Will kehrt der Leser nun genau zu jenem Moment zurück und erfährt, wie es Will
ergangen ist.
Nach der Lektüre von „Nur ein Tag“ musste ich schnellstmöglich
weiterlesen, denn ich wollte unbedingt Wills Sicht der Dinge kennenlernen. Die
drängendste Frage wird gleich zu Beginn beantwortet und ließ mich die
Situation, die letztendlich eine Verkettung wirklich unglücklicher Umstände
ist, besser verstehen. Als Will klar wird, dass er keine Chance hat, Lulu in
Paris wiederzufinden, kehrt er erst einmal in seine Heimat zurück. Hier erfährt
man mehr über seine Wurzeln und seine Familie. So lernte ich den Will, den ich
ein Buch lang durch die Augen Allysons gesehen hatte, allmählich besser kennen.
Wills ganzes Handeln wird von Unruhe getrieben, gleichzeitig ist er
unsicher, was genau er als nächstes tun soll. Zu gerne lässt er deshalb den
Zufall über seine nächsten Schritte bestimmen. Ein abgelaufener Reisepass
zwingt ihn jedoch dazu, zumindest für eine Weile in den Niederlanden zu bleiben
und Zeit mit seinen alten Freunden zu verbringen. Unentschlossen ist er
ebenfalls in Bezug auf die Frage, ob er sich auf die Suche nach Lulu begeben
soll. Zwar verstand ich, dass Wills Erfahrungen in der Vergangenheit ihn
geprägt haben und dazu führen, dass er vieles so gern dem Schicksal überlässt,
doch zu gerne hätte ich ihm zugerufen: Werd aktiv! Gib nicht so leicht auf!
Schließlich unternimmt Will doch endlich Anstrengungen, Lulu zu suchen.
Allerdings konnte ich nur schwer nachvollziehen, dass er im einen Moment total
motiviert ist und sich beharrlich zeigt, im nächsten aber wieder in seine Passivität
zurückfällt und auf Zufall setzt. Mit Allysons Erlebnissen im Kopf ärgerte ich
mich umso mehr über seine Stimmungsschwankungen und die verpassten Chancen. Ab
einem gewissen Punkt reichte mir Wills Vergangenheit als Erklärung einfach nicht
mehr aus und ließ mich frustriert zurück.
Unter welchen Umständen es schließlich zum Wiedersehen kommt, weiß man
dank „Nur ein Tag“ schon. Bis es soweit ist, erlebt man an Wills Seite so manche
Reise an interessante Orte. Zwischen Wills abenteuerlustigen Ausflügen rückt
die Beziehung zu seiner Mutter immer stärker in den Mittelpunkt. Schaffen die
beiden es, ihr angeschlagenes Verhältnis zu kitten? Auch die Schauspielerei
wird für Will immer wichtiger, bedeutsamer. Mit jeder Seite lernte man den
Menschen Will noch ein bisschen besser kennen. Doch gleichzeitig konnte ich den
Moment des Wiedersehens mit Allyson kaum erwarten. Schließlich war es so weit
und ich erfuhr, was beide an jenem Tag wieder an einen gemeinsamen Ort geführt
hat.
Fazit
In „Und ein Jahr“ erfährt der Leser Wills Sicht der Dinge und was er im
Jahr nach dem Tag in Paris erlebt hat. Fragen, die sich nach „Ein ganzer Tag“
aufdrängten, werden nach und nach beantwortet. Gleichzeitig lernt man Will immer
besser kennen, dessen wechselhafte Entscheidungen für mich aber unverständlich
blieben. Die Themen Familie und Schauspielerei füllen die Seiten, während man
auf das große Wiedersehen wartet. Insgesamt hat das Buch meine Neugier
befriedigen können, mich aber leider bei weitem nicht so fesseln können wie
„Nur ein Tag“, in dem ich mit Allyson hoffte und bangte. Dennoch ist „Und ein
Jahr“ Pflicht, wenn man den ersten Band gelesen hat, um beide Seiten der
Geschichte kennenzulernen und Antworten auf Allysons Fragen zu finden.