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Titel: Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
Titel: Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
Autorin: Estelle Laure
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Erscheinungstermin: 10.03.2016
Verlag: KJB
rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar
Lucille hat es nicht leicht im Leben. Doch bei den diversen
Schicksalsschlägen von denen sie betroffen ist, hat das Glück auch noch ein
Wörtchen mitzureden. Auf dem Cover des Buchs „Gegen das Glück hat das Schicksal
keine Chance“ von Estelle Laure ist zu sehen, wie das Glück mit seinen hellen
kräftigen Farben das Schicksal überstrahlt. Synonym steht diese Aufmachung für
den Inhalt des Buches. Wer den Roman zur Hand nimmt, wird erfahren „Alles wird
gut“.
Die 17 jährige Lucille, auch Lu genannt, ist im letzten Jahr
der Highschool. Doch ein angestrebtes Studium rückt für sie in weite Ferne als
ihre Mutter sie und ihre 9jährige Schwester Wren verlässt kurz nachdem Lucilles
Vater in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Weil ihre Mutter nicht
zurückkehrt, wird schnell das Geld knapp mit dem beide ihren Lebensunterhalt
bestreiten. Doch Lucille ist noch nicht alt genug, um offiziell für Wren sorgen
zu können. So beschließt sie, niemandem von ihrer Situation zu erzählen, mit
Ausnahme ihrer langjährigen, allerbesten Freundin Eden. Die Lage spitzt sich im
Laufe der Tage und Wochen zu und Eden kann nicht immer wie versprochen auf Wren
aufpassen, wenn Lu ihrem Aushilfsjob nachgeht. Aber da ist auch Digby, der
Zwillingsbruder von Eden, den sie ebenso lange kennt wie ihre Freundin. Er ist
ebenfalls für sie da und hilft wo er kann. Und ausgerechnet jetzt, verliebt
Lucille sich in ihn. Aber Digby hat seit langem eine feste Freundin …
Das Buch beginnt mit der Kapitelüberschrift „Tag 14“. Zwei
Wochen ist es her, seit Lucilles Mutter sich eine Auszeit genommen und einfach
gegangen ist. Mit der Aussicht auf Wiederkehr hat Lucille nicht gezögert und
einfach die Tätigkeiten übernommen die nötig waren, um den Alltag von sich und
Wren zu gestalten. Im Vordergrund steht für sie, dass sie nicht von ihrer
Schwester getrennt werden möchte. Es ist jedoch gar nicht so leicht, über ihre
Situation zu schweigen. Schließlich beginnen die Personen, mit denen die beiden
in Kontakt stehen, im Verhalten der beiden Veränderungen wahrzunehmen.
Schweigen ist also nicht immer die beste Lösung.
Die Kapitel zählen im Folgenden die Tage weiter, die Lu und
Wren allein sind, mit wenigen Ausnahmen, in denen kurze Rückblicke auf wichtige
Ereignisse in Lucilles Leben beschrieben werden. Die Fortführung der laufenden
weiteren Tage endet abrupt als das Schicksal in Lus Leben erneut zuschlägt.
Doch bereits vorher hat sie das Glück ungeahnter und unbekannter Hilfe erfahren.
Bei allem Leid erhält Lucille auf diese Weise Anerkennung. Auch wenn es nicht
Liebe ist, so empfindet sie doch die Fürsorge der Menschen in ihrem Umkreis als
angenehm und stärkend für ihr eigenes Engagement. Estelle Laure findet die
richtigen Worte für eine einfühlsame und berührende Erzählung die auch nach dem
Lesen noch nachklingt. Die geschilderten Erlebnisse halte ich für durchaus
realistisch.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lucille erzählt, so
dass der Leser die Gedankengänge von ihr verfolgen kann. Mit teils kurzen
prägnanten Sätzen schildert die Autorin Situationen die Lu besonders nahegehen.
Der Roman lässt sich einfach und flüssig lesen. Die im Laufe der Geschichte
aufgebaute Spannung bleibt lange erhalten. Erst nahezu am Ende des Buchs
erfährt der Leser, ob Lucille es schafft, bis zu ihrer Volljährigkeit mit ihrer
Schwester zusammenzubleiben und ob ihre Liebe zu Digby eine Zukunft haben wird.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich empfehle ihn gerne nicht nur für
Jugendliche ab 14 Jahren, sondern auch an junge Erwachsen sowie ältere
interessierte Leser weiter.