1 Buch - 2 Meinungen: Hannas Rezension zum Buch findet ihr hier: KLICK!
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Titel: Der Sommer der Sternschnuppen
Titel: Der Sommer der Sternschnuppen
Autorin: Mary Simses
Übersetzerin: Ivana Marinovic
Erscheinungsdatum: 18.04.2016
Verlag: Blanvalet Verlag
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch als Leseexemplar
Grace Hammond, Anfang 30, Überarbeiterin von
computergenerierten Übersetzungen und Ordnungsfanatikerin, wohnhaft in
Manhattan, ist derzeit arbeitslos und gerade wieder zum Single geworden. Als
auch noch ein Wasserschaden ihre Wohnung unbewohnbar macht, beschließt sie, für
einige Wochen zu ihren Eltern nach Hause in die Kleinstadt Dorset zu ziehen. Ihre
Eltern sind erfreut über den Besuch, ihre Freundin Cluny schmiedet gleich
wieder Pläne zu gemeinsamen Aktivitäten.
So beginnt der Roman „Der Sommer der Sternschnuppen“ von
Mary Simses. Das Cover ist wunderschön und ansprechend gestaltet und deutet auf
einen leicht beschwingten Inhalt mit viel Liebe hin, den man hier auch vorfindet.
Über alldem liegt jedoch das Geheimnis einer Bürde, die die Protagonistin mit
durch ihr junges Leben schleppt.
Als Grace ein altes Fahrrad ins Geschäft zur Reparatur
bringt begegnet sie dort der Aushilfe Mitch der schon bald weitergehendes
Interesse an ihr zeigt. Außerdem trifft sie in Dorset auf bekannte Gesichter
ihrer Jugendzeit, allen voran ihr Ex-Freund Peter, der inzwischen als
erfolgreicher Regisseur arbeitet und im Moment Szenen vor Ort für einen neuen
Film dreht. Alte Gefühle werden wieder in ihr wach und auch der
Filmschauspieler Sean kann ihre Aufmerksamkeit für sich gewinnen. Schließlich
sieht sich Grace von gleich drei Männern begehrt. Wer mag nur der Richtige für
sie sein? Doch der Höhenflug ihres Glücks in Liebesdingen wird überlagert von
dem alten Schmerz eines nicht verarbeiteten Verlusts einer ihr nahe stehenden
Person. Erst muss sie sich mit den Schatten der Vergangenheit beschäftigen, um
weitere erfolgreiche Schritte in die Zukunft zu gehen.
Grace konnte trotz ihrer gelegentlichen Naivität meine
Sympathie erlangen. Zu Beginn des Buchs ist bemitleidenswert. Doch sie macht
das Beste aus der momentanen Situation. Dabei stellt sie erst später fest, wie
sehr sie ihren Eltern mit ihren seltenen Besuchen daheim fehlt. Erst als es ihr
gelingt innezuhalten und das Gespräch zu suchen, wird ihr klar, dass sie deren Umgang
mit ihr fehlgedeutet hat. Und auch in Sachen Liebe wird ihr im Laufe der
Ereignisse deutlich, wer ihr Vertrauen und ihre Zuneigung verdient hat.
Die Protagonistin bedient sich einer gewissen Leichtigkeit
und neigt dazu, von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu tappen. Es ist nicht
einfach für sie, wieder in der Heimat zu sein und auf ihre Schulkameraden zu
treffen. Als in der Großstadt wohnend möchte sie sich ihnen gegenüber gerne als
jemand zeigen, der Karriere gemacht hat. Indem Grace öfters mal in Situationen
über ihren derzeitigen Stand flunkert und sich selbst so gibt, wie es für ihr
Gegenüber interessant erscheint, entstehen Szenen mit viel Komik. Die Kapitel
beginnen jeweils mit einer Grammatikregel und einem dazu passenden
Beispielsatz. Diese Kapitelanfänge stehen in Bezug zu der Penibilität von Grace
in Sachen Rechtschreibung und Ordnung, die zu weiteren Momenten mit Witz und
Charme führen.
Die Autorin besetzt einige ihrer Charaktere recht
klischeehaft, wie beispielsweise den Schauspieler Sean. Das ist amüsant zu
lesen. Trotz des an Grace nagenden Geheimnisses in Bezug auf den Verlust einer
ihr wichtigen Person stimmt der Roman nicht traurig. Die Auseinandersetzung mit
der Vergangenheit bleibt oberflächlich. Jedoch bringt die von Beginn an auf
Grace liegende, zu spürende Last auch eine Prise Spannung in die Erzählung.
Mary Simses lässt ihre Geschichte an der Küste von Connecticut
spielen. Die üppige Landschaft fliegt bei den Fahrradtouren der Protagonistin
am Leser vorbei und die über allem liegende Wärme des Sommers ist vermeintlich
zu spüren. Bis nahezu zum Schluss bleibt offen, für welchen weiteren Lebensweg
sie sich entscheiden wird. Einen großen Anteil dazu trägt bei, ob einer der
drei an ihr interessierten Männer ihr Herz erobern wird.
Das Buch hat mich bestens unterhalten und ich empfehle es gerne
als sommerlich leichte Lektüre weiter.