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Titel: Was wir getan haben
Autoren: Karen Perry
Übersetzerin: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Titel: Was wir getan haben
Autoren: Karen Perry
Übersetzerin: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Erscheinungstermin: 22.03.2016
Verlag: Fischer Scherz Verlag
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur (Leseexemplar)
Die zwei Brüder Luke und Nick Yates, 8 und 10 Jahre alt,
spielen gemeinsam mit ihrer 8-jährigen Freundin Katie an einem Fluss in Kenia.
Am gleichen Flussabschnitt halten sich noch zwei weitere Kinder auf. Plötzlich
durchschneidet ein schriller Schrei die trügerische Ruhe. Die Mutter der Brüder,
die in der Nähe ist, läuft sofort los, weil sie vermutet, dass etwas Tragisches
passiert ist. So beginnt der Thriller „Was wir getan haben“ von dem Autorenduo
Karen Perry. Der Titel deutet bereits darauf hin, dass das Geschehene als Ballast
den Beteiligten in die Zukunft hinein anhängen wird.
In Dublin im Jahr 2013, etwa 30 Jahre nach den Begebenheiten
am Fluss, arbeitet Katie als Reporterin. Fotos von einem toten Mädchen im
Wasser bringen sie vollkommen aus dem Gleichgewicht und dann erfährt sie auch
noch, dass Luke Yates, einer der beiden Brüder und inzwischen als Geschäftsmann
erfolgreich, tot ist. Zur Beerdigung reist natürlich auch dessen jüngerer
Bruder Nick aus Nairobi an. Das, was in Kenia passiert ist, steht immer noch
zwischen den Freunden von damals. Mysteriöse Post an die beiden zeigt, dass es
außerdem jemanden geben muss, der ihr Geheimnis kennt. Lukes letzter Wunsch
besteht darin, seine Asche an eben jenem Fluss in Kenia, an dem die Tragödie
geschah, verstreuen zu lassen. Katie und Nick kommen dieser Bitte nach. Die
Erinnerungen an das damalige Ereignis drängen sich ihnen ins Bewusstsein. Wird
es den beiden möglich sein, ihr Geheimnis weiterhin zu wahren?
Die Autoren erzählen, mit Ausnahme des Prologs und der
Rückblenden auf das damalige Geschehen, die Geschichte im Wechsel aus der
Perspektive von Nick beziehungsweise Katie. Die beiden Protagonisten schildern
die Ereignisse der Gegenwart im Präsens, so dass ich mir von Beginn an sicher war,
dass ihnen im Laufe der Erzählung nichts Gravierendes zustoßen konnte, denn
sonst hätten sie ihre Erlebnisse nicht selbst wiedergeben können. Durch die
Wahl der Zeitform kommt die Geschichte dem Leser sehr nah, sie gibt ihm das
Gefühl, dass er dabei sein könnte. Die unterschwellig vorhandene Spannung wird
dadurch gesteigert.
In den eingeschobenen Rückblenden erfährt der Leser immer
ein kleines Stück mehr darüber, was damals passiert ist. Dabei wird allmählich
klar, dass es nicht nur darum geht, wer die Schuld an den Ereignissen am Fluss trägt.
Im Laufe der Erzählung wird deutlich, dass weitere Personen durch ihre Liebe, den
Hass aufeinander, Freundschaft und fehlender Vergebung zu der furchtbaren
Begebenheit beigetragen haben. Darüber hinaus hat deren Beteiligung
weitreichende Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Durch die Ich-Form-Erzählung von Katie und Nick kann der
Leser deren Gedanken und Empfindungen teilen. Von Beginn an werden beide von
den Schatten ihrer Vergangenheit bedroht, sie greifen immer wieder in deren
Leben ein und bringen auch körperliche Veränderungen, die sich lebensbedrohend
anfühlen, mit sich. Im Mittelteil stagnierte die Geschichte und damit die
Spannung kurz. Etwas verwundert habe ich mich darüber, dass die Beteiligung
eines jüngeren Mädchens an dem vergangenen Geschehen und deren Aussage sowie
die Spuren vor Ort keinen größeren Hinweis auf den Ablauf geben konnte. Bei
Nick fand ich es seltsam, dass er sich nicht mit der Familie seiner Frau
auseinandergesetzt hat.
Den Autoren ist es sehr gut gelungen bis zum Schluss
die subtile Spannung zu erhalten und auch noch eine unerwartete Wendung
einzubauen. Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne an Leser
weiter, die Bücher mögen bei denen