Die 100. Heimkehr
Autorin: Kass Morgan
Übersetzer: Michael Pfingstl
Klappenbroschur: 320 Seiten
Erschienen am 12. Mai 2016
Verlag: Heyne fliegt
Die Reihe
Band 1: Die 100 (Rezension)
Band 2: Die 100. Tag 21 (Rezension)
Band 3: Die 100. Heimkehr
Inhalt
Die 100 haben sich auf der Erde allmählich ein gut funktionierendes
Leben aufgebaut. Doch die Ankunft der anderen Transporter ändert alles. Auf
diese haben sich nur wenige Bewohner der Raumschiffe retten können, unter ihnen
auch Vizekanzler Rhodes und Glass. Wird Rhodes auch auf der Erde die Macht an
sich reißen können? Wie wird er mit den 100 umgehen? Kann sich Glass an ein
Leben auf der Erde gewöhnen? Und wie wird es für Wells, Clarke und Bellamy
weitergehen?
Meinung
Im zweiten Band der 100-Trilogie haben mich vor allem die dramatischen
Szenen auf den Raumschiffen packen können. Hier endete die Geschichte mit einem
fiesen Cliffhanger, der mich neugierig darauf machte, ob es die Transporter im
finalen Band heil auf die Erde schaffen werden und wie es dann weitergehen
wird. Jetzt wird der Leser nicht weiter auf die Folter gespannt: Gleich zu
Beginn wird aus Glass‘ Perspektive die hochspannende Landung auf der Erde
geschildert, die mir Lust auf diesen letzten Teil der Geschichte machte.
Die Geschichte wird erneut abwechselnd aus der Perspektive von Wells,
Clarke, Bellamy und Glass erzählt. Jeder von ihnen sieht sich neuen
Herausforderungen gegenüber. Zum Beispiel wird Wells von den 100 inzwischen als
Anführer gesehen und muss entscheiden, wie er sich gegenüber Rhodes
positioniert. Und Bellamy kann von Rhodes keine Gnade erwarten, da er sich
seinerzeit den Zugang zum Transporter erzwungen hat. In den ersten beiden
Bänden habe ich die vier Protagonisten durch zahlreiche Rückblicke gut kennen
gelernt. Von diesen gibt es nun nur noch wenige, sodass die Handlung dichter
ist, was mir sehr gefallen hat.
Im Fokus der Handlung stehen in diesem finalen Band die Spannungen
zwischen verschiedenen Gruppierungen auf der Erde und der Zusammenhalt
einzelner Charaktere. Man fragt sich also gleichzeitig, wie es für die ganze
Gruppe weitergeht und was das Schicksal einzelner sein wird. Diese Idee fand
ich schön, doch leider lernt man dabei kaum neue Charaktere kennen. Es kommt
schließlich auch zu großen Kämpfen mit zahlreichen Toten, doch fast alle von
ihnen bleiben namenlos und so konnten mich diese Szenen emotional nicht richtig
packen. Stattdessen galt mein Interesse einzig und allein den vier
Protagonisten, mit denen ich mitfiebern konnte.
Obwohl in diesem finalen Teil viele Dinge gleichzeitig ins Rollen
geraten, gelingt es der Autorin, sich auf den letzten Seiten in Sachen Dramatik
noch einmal zu übertreffen. Das große Finale ist gelungen aufgebaut. Die
allerletzten Seiten haben mich dann aber ein kleines bisschen enttäuscht, denn
hier macht ein Charakter eine Wandlung durch, die ich völlig unglaubwürdig fand.
Dennoch beendete ich das Buch mit dem zufriedenen Gefühl, dass alle wichtigen
Fragen geklärt wurden.
Fazit
In „Die 100. Heimkehr“ müssen sich die Jugendlichen mit der Ankunft
weiterer Bewohner von den Raumschiffen auseinandersetzen. Neue
Herausforderungen warten auf die Protagonisten und es kommt zu entscheidenden
Kämpfen. Trotz einiger Schwächen hat mir dieser Teil wieder ein Stück besser
gefallen als der zweite Band. Dennoch reicht es bei mir nur für sehr gute drei
Sterne. Insgesamt fand die Trilogie interessant und spannend, doch restlos
begeistert werden konnte ich leider nicht.