Hallo liebe Leser,
relativ spontan habe ich mich vergangenen Mittwoch auf den Weg nach
Köln gemacht, um die Lesung von Judith Pinnow aus ihrem neuen Roman „Versprich
mir, dass es großartig wird“ zu besuchen.
Durch den strömenden Regen kämpfte ich mich gleich nach der Arbeit mit
dem Auto von Düsseldorf bis nach Köln-Nippes zur Mayersche Buchhandlung. Eine
nette Mitarbeiterin hatte mich wenige Tage zuvor auf die Lesung aufmerksam
gemacht. Das Buch klang so interessant, dass ich gleich zugesagt habe. Ein
großes Dankeschön an dieser Stelle noch mal an Elke – ohne dich wäre mir ein
wirklich toller Abend entgangen!
Schon mein erster Eindruck der Mayersche Köln-Nippes war total positiv.
Am Eingang wurde ich freundlich willkommen geheißen und an liebevoll
dekorierten Regalen vorbei ging es in den hinteren Teil der Buchhandlung, wo
eine gemütliche Lesungsecke aufgebaut worden war. Unter dem Porträt von Jacob
Anton Meyer, der im 19. Jahrhundert die Mayersche Buchhandlung gegründet hat,
durfte die Autorin Judith Pinnow Platz nehmen.
Judith startete strahlend in den Abend und ließ das Publikum spüren,
wie sehr sie sich selbst auf diese Premierenlesung freute. Eine Stimmung, die gleich
ansteckend wirkte! Weil auch einiges an Familie und Freunden dabei war, bot sie
gleich allen das Du an und erzählte in lockerer Atmosphäre zunächst ein wenig
darüber, wie sie auf die Idee zum Buch gekommen ist. Mit Anfang 40 hat sie sich
gefragt, ob sie eigentlich zufällig an diesem Punkt in ihrem Leben angekommen
ist oder es vielmehr die vielen kleinen Entscheidungen waren, die sie dorthin
gebracht haben.
Nach dieser kurzen Einleitung durften wir zum ersten Mal ins Buch
eintauchen. Judith machte uns mit der Protagonistin Franzi bekannt, die zum
ersten Mal seit dreizehn Jahren mit ihrer ehemals besten Freundin Lena
telefoniert. In der Gegenwart ist Franzi Mutter von zwei Kindern und arbeitet
in der Firma ihres Mannes. Doch das Telefonat mit Lena lässt Erinnerungen an
ihre Zeit in New York wach werden, in denen sie gemeinsam mit Lena die
Schauspielschule besucht hat.
Judith ist es beim Vorlesen gelungen, mich absolut neugierig auf die
Geschichte zu machen, ohne zu viel zu verraten. In den Pausen zwischen den
Lesungsabschnitten gab sie weitere Einblicke in ihre Arbeit als Autorin. Sie
findet es zum Beispiel sehr amüsant, wenn ihr jemand zum Beispiel von der
„supertollen Stelle in Kapitel 8“ berichtet und dann über ihren verwirrten
Blick erstaunt ist, denn sie kann nicht sagen, hinter welcher Kapitelnummer
sich welche Szene verbirgt. Außerdem hatte Judith ein Quiz vorbereitet, in dem
ihr Mann gegen ihre Lektorin Tanja Seelbach antreten und knifflige Fragen aus
dem Buch beantworten musste. In der Halbzeitpause gab es außerdem ein Sektchen
und Gummibärchen für alle, sodass wir rundum versorgt waren. Auch ein Stöbern
durch die inzwischen geschlossene Buchhandlung war die ganze Zeit über möglich
und erwünscht, was natürlich der Traum eines jeden Buchliebhabers ist.
Die Autorin, die über reichlich Bühnenerfahrung verfügt - ich selber kenne sie noch aus dem Tigerenten Club, mit dem ich aufgewachsen bin - führte
souverän durch den Abend. Ihr Buch hat durchaus auch einige autobiographische
Züge und so kündigte sie vor einer besonders schrägen Szene in der
Schauspielschule an, dass dies wirklich genau so passiert sei – was beim
Vorlesen dann natürlich zu noch größerem Gelächter im Publikum führte. Auch nach
der Lesung nahm sich Judith ausgiebig Zeit für ihr Publikum, sodass alle gern
noch etwas blieben, um zu Plaudern und Bücher signieren zu lassen. Insgesamt
war es ein total unterhaltsamer und lustiger Abend und ich freue mich jetzt
riesig darauf, selbst in die Seiten von „Versprich mir, dass es großartig wird“
einzutauchen!