Pages

Freitag, 3. Juni 2016

[Lesungsbericht Hanna] Judith Pinnow liest aus "Versprich mir, dass es großartig wird"

Hallo liebe Leser,

relativ spontan habe ich mich vergangenen Mittwoch auf den Weg nach Köln gemacht, um die Lesung von Judith Pinnow aus ihrem neuen Roman „Versprich mir, dass es großartig wird“ zu besuchen.

Durch den strömenden Regen kämpfte ich mich gleich nach der Arbeit mit dem Auto von Düsseldorf bis nach Köln-Nippes zur Mayersche Buchhandlung. Eine nette Mitarbeiterin hatte mich wenige Tage zuvor auf die Lesung aufmerksam gemacht. Das Buch klang so interessant, dass ich gleich zugesagt habe. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle noch mal an Elke – ohne dich wäre mir ein wirklich toller Abend entgangen!

Schon mein erster Eindruck der Mayersche Köln-Nippes war total positiv. Am Eingang wurde ich freundlich willkommen geheißen und an liebevoll dekorierten Regalen vorbei ging es in den hinteren Teil der Buchhandlung, wo eine gemütliche Lesungsecke aufgebaut worden war. Unter dem Porträt von Jacob Anton Meyer, der im 19. Jahrhundert die Mayersche Buchhandlung gegründet hat, durfte die Autorin Judith Pinnow Platz nehmen.

Judith startete strahlend in den Abend und ließ das Publikum spüren, wie sehr sie sich selbst auf diese Premierenlesung freute. Eine Stimmung, die gleich ansteckend wirkte! Weil auch einiges an Familie und Freunden dabei war, bot sie gleich allen das Du an und erzählte in lockerer Atmosphäre zunächst ein wenig darüber, wie sie auf die Idee zum Buch gekommen ist. Mit Anfang 40 hat sie sich gefragt, ob sie eigentlich zufällig an diesem Punkt in ihrem Leben angekommen ist oder es vielmehr die vielen kleinen Entscheidungen waren, die sie dorthin gebracht haben.

Nach dieser kurzen Einleitung durften wir zum ersten Mal ins Buch eintauchen. Judith machte uns mit der Protagonistin Franzi bekannt, die zum ersten Mal seit dreizehn Jahren mit ihrer ehemals besten Freundin Lena telefoniert. In der Gegenwart ist Franzi Mutter von zwei Kindern und arbeitet in der Firma ihres Mannes. Doch das Telefonat mit Lena lässt Erinnerungen an ihre Zeit in New York wach werden, in denen sie gemeinsam mit Lena die Schauspielschule besucht hat.



Judith ist es beim Vorlesen gelungen, mich absolut neugierig auf die Geschichte zu machen, ohne zu viel zu verraten. In den Pausen zwischen den Lesungsabschnitten gab sie weitere Einblicke in ihre Arbeit als Autorin. Sie findet es zum Beispiel sehr amüsant, wenn ihr jemand zum Beispiel von der „supertollen Stelle in Kapitel 8“ berichtet und dann über ihren verwirrten Blick erstaunt ist, denn sie kann nicht sagen, hinter welcher Kapitelnummer sich welche Szene verbirgt. Außerdem hatte Judith ein Quiz vorbereitet, in dem ihr Mann gegen ihre Lektorin Tanja Seelbach antreten und knifflige Fragen aus dem Buch beantworten musste. In der Halbzeitpause gab es außerdem ein Sektchen und Gummibärchen für alle, sodass wir rundum versorgt waren. Auch ein Stöbern durch die inzwischen geschlossene Buchhandlung war die ganze Zeit über möglich und erwünscht, was natürlich der Traum eines jeden Buchliebhabers ist.

 






















Die Autorin, die über reichlich Bühnenerfahrung verfügt - ich selber kenne sie noch aus dem Tigerenten Club, mit dem ich aufgewachsen bin - führte souverän durch den Abend. Ihr Buch hat durchaus auch einige autobiographische Züge und so kündigte sie vor einer besonders schrägen Szene in der Schauspielschule an, dass dies wirklich genau so passiert sei – was beim Vorlesen dann natürlich zu noch größerem Gelächter im Publikum führte. Auch nach der Lesung nahm sich Judith ausgiebig Zeit für ihr Publikum, sodass alle gern noch etwas blieben, um zu Plaudern und Bücher signieren zu lassen. Insgesamt war es ein total unterhaltsamer und lustiger Abend und ich freue mich jetzt riesig darauf, selbst in die Seiten von „Versprich mir, dass es großartig wird“ einzutauchen!