Those Girls. Was dich nicht tötet
Autorin: Chevy Stevens
Übersetzerin: Maria Poets
Taschenbuch: 464 Seiten
Erschienen am 23. Juni 2016
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Inhalt
Die Schwestern Jessica, Courtney und Danielle Campbell sind 14, 16 und
17 Jahre alt und leben auf einer Farm in Kanada. Ihre Mutter ist verstorben,
ihr Vater arbeitet wochenlang auf Ölfeldern und misshandelt die Mädchen, wenn
er nach Hause kommt. Doch um nicht getrennt und erneut in Pflegefamilien
untergebracht zu werden, verschweigen die Mädchen, was er tut. Als die
Situation eines Abends eskaliert, beschließen sie, Richtung Vancouver
aufzub
rechen. Doch auf dem Weg in die Stadt geraten sie in einen noch schlimmeren Albtraum…
rechen. Doch auf dem Weg in die Stadt geraten sie in einen noch schlimmeren Albtraum…
Meinung
Ich habe letztes Jahr mit „That Night“ meinen ersten Thriller von Chevy
Steveny gelesen, der mich begeistern konnte. Deshalb habe ich mich sehr über
die Nachricht gefreut, dass mit „Those Girls. Was dich nicht tötet“ nun ein
weiterer Thriller-Einzelband der Autorin erscheint. Das Cover wirkt
geheimnisvoll-abstrakt und passt von der Aufmachung sehr gut zu den anderen
Büchern der Autorin.
Auf den ersten Seiten wird der Leser gleich mitten in die Handlung
geworfen. Er lernt die Schwestern kennen, als sie gerade die Stadt verlassen.
Die Atmosphäre ist äußerst angespannt und ich fragte mich gleich, wie es zu
dieser Situation gekommen ist. Um das zu erklären, springt die Handlung einige
Tage in die Vergangenheit und schildert auf etwa 60 Seiten die Ursachen.
Schonungslos werden die Misshandlungen der Mädchen durch ihren Vater
beschrieben – er weiß sowohl mit Worten als auch mit Schlägen ernste
Verletzungen zuzufügen, die mich schockiert haben.
Wieder in der Gegenwart angekommen geraten die Schwestern gleich in den
nächsten Albtraum. Diese Szenen übertreffen die vorherigen noch einmal deutlich
in ihrer Brutalität und Abscheulichkeit. Für mich waren diese Schilderungen hart
an der Grenze von dem, was ich zur Unterhaltung lese. Lange fragte ich mich,
warum ich mich durch all diese Szenen lesen muss. Wo will die Autorin mit ihrer
Geschichte hin? Ich bangte und hoffte mit den Schwestern. Gleichzeitig blieb
ich fest verankert in der Rolle der distanzierten Beobachterin, denn das
zufällige Zusammentreffen der Ereignisse wirkte auf mich unrealistisch, die
Schilderungen zu extrem und unwirklich.
Etwa auf der Buchhälfte gibt es einen Bruch in der Erzählung. Nach
diesem wurde gleich deutlich klarer, welche Richtung die Autorin mit ihrer
Geschichte anstrebt. Die zweite Buchhälfte hat mir insgesamt mehr gefallen und
hier ist es mir auch besser gelungen, mich in verschiedene Charaktere
hineinzuversetzen. Endlich gab es eine echte Handlung und nicht nur eine
Aneinanderreihung von Grausamkeiten. Auch aus psychologischer Sicht fand ich das
Buch interessant, denn die Schwestern gehen mit dem Erlebten völlig
unterschiedlich um und ich kam ins Grübeln, was bestimmte Ereignisse in Menschen
auch langfristig auslösen können. Leider war für mich bald vorhersehbar, wie die
Geschichte enden wird. Ich hätte mir eine etwas komplexere Handlung gewünscht.
Dennoch wurde es nicht langweilig. Ich habe das Buch nur ungern aus der Hand
gelegt, da ich möglichst schnell wissen wollte, ob ich mit meiner Ahnung richtig lag und wie
alles für „diese Mädchen“ ausgeht.
Fazit
„Those Girls. Was dich nicht tötet“ ist nichts für schwache Nerven. Ein
Großteil der Buchseiten ist mit grausamen Ereignissen gefüllt, die drei junge
Mädchen durchleben müssen. Ich bangte mit den Schwestern und fand es spannend,
zu beobachten, welche unterschiedlichen Wirkungen das Erlebte auf die drei hat.
Leider konnte ich mich nicht ganz auf die Handlung einlassen. Von mir gibt es
deshalb knappe drei Sterne für Chevy Stevens neuesten Thriller.