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Titel: Das Leuchten meiner Welt
Titel: Das Leuchten meiner Welt
Autorin: Sophia Khan
Übersetzerin: Gabriele Weber-Jaric
Erscheinungsdatum: 13.06.2016
Verlag: Diana Verlag (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur (Leseexemplar)
„Das Leuchten meiner Welt“ ist der Debütroman von Sophia
Khan. Die Autorin selbst ist sowohl in den USA wie auch in Pakistan
aufgewachsen, wo sie auch heute lebt. In der vorliegenden Geschichte verbindet
sie beide Kulturen. Ihre Protagonistin Irenie ist die Tochter eines US-amerikanischen
Vaters und einer pakistanischen Mutter. Der Roman gliedert sich in zwei Teile
von denen der erste in den USA und der zweite zu einem großen Teil in Pakistan
spielt. Das Cover, auf dem unter anderem Poststempel zu sehen sind, lässt den Leser ahnen, dass Briefe in diesem
Buch eine Rolle spielen. Sie sind es, die der 15-jährigen Irenie eine ganz
andere Seite ihrer seit fünf Jahren verschwundenen Mutter zeigen und deren wohl
gehütetes Geheimnis lüften.
Der Dachbodenfund einer Kiste mit Briefen eröffnet Irenie eine
lange währende Liebesromanze zwischen ihrer Mutter und einem Mann namens Ahmed.
Jedes Kapitel beginnt mit kursiv gesetzten Sätzen voller Gefühl und schon bald
wird deutlich, dass es wohl Sätze aus den gefundenen Briefen sein müssen. Für
Irenie ist die Entdeckung zunächst ein Schock. Irgendwo in ihrem Innersten
hatte sie auch nach so langer Zeit immer noch die Hoffnung, ihre Mutter
Yasmeen, auch Yasi genannt, wieder zu sehen.
Doch mit dem Fund der Briefe wird ihr klar, dass Yasmeen sie
niemals lebend auf Dauer zurück gelassen hätte. In ihr erwacht Eifersucht auf
Ahmed. Sie fühlte sich immer auf dem ersten Platz im Herzen ihrer Mutter und
nun muss sie feststellen, dass eine ihr unbekannte Person sie und auch ihren Vater
dort verdrängt hat. Das Verhältnis zu ihrem Vater war immer schwierig, eine
offene Aussprache nicht möglich. In ihr erwacht der Wunsch mehr über das
Liebesverhältnis ihrer Mutter zu erfahren. Und vor allem fragt sie sich, warum
beide einen anderen Ehepartner gewählt haben. Durch eine Reise zu ihren
Großeltern nach Pakistan erhofft sie sich Antworten auf ihre Fragen.
Im ersten Teil des Buchs kommt Irenie dem Geheimnis der
Briefe auf die Spur. Die Geschichte wird wechselnd aus ihrer Sicht in der
Ich-Form erzählt sowie mit Blick auf James, den Vater. Beide versuchen sich an
gemeinsame Erlebnisse mit Yasmeen zurückzuerinnern. Der Altersunterschied
zwischen Yasi und James war groß und sie unterschieden sich in vielen Dingen.
Nachdem Yasmeen verschwunden war, übernahm Irenie wie selbstverständlich die
Rolle ihrer Mutter als Haushälterin. James, der als Kind einen großen Verlust
erlebt hat, ist unfähig sich mit seiner Tochter verbal auseinanderzusetzen.
Erst mit und mit wird dem Leser deutlich, dass er weitaus mehr über den Verlust
seiner Frau weiß, als er Irenie je gesagt hat. Durch seine Rückerinnerungen entfaltet
sich für den Leser das Bild eines Menschen, der nicht nur Sympathien weckt.
Zunächst fand ich eher mühsam in die Erzählung hinein, was
wahrscheinlich an dem Nebeneinander von Irenie und ihrem Vater lag. Dieses
Unverständnis füreinander wirkte befremdlich auf mich, die Distanz der beiden
vermittelte eine kühle Atmosphäre. Je mehr die Zwei jedoch von dem erzählten,
was sie bewegt und woran sie sich erinnern, desto besser konnte ich mir beide
umgeben von Arbeitskollegen oder Freunden vorstellen und desto deutlicher wurde
mir der Schmerz des Verlusts den die beiden erlitten haben. So wurde auch
verständlich, warum es für Irenie wichtig war, sich auf die Suche nach der
wahren Geschichte hinter der Romanze Yasmeens zu begeben.
Im weiteren Verlauf konnte ich so neben dem, was Irenie über
ihr Teenagerleben in Amerika erzählt im Vergleich dazu eine andere Kultur
kennenlernen, während die Autorin den Besuch ihrer Protagonistin in Pakistan bei
ihren Verwandten schildert. Es entfaltet sich in diesem Buch eine lesenswerte schicksalhafte
Liebesgeschichte, die getragen wird von Charakteren, die lernen müssen sich in den anderen einzufühlen und aufeinander zuzugehen. Gerne gebe ich
hierzu eine Leseempfehlung.