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Im Schatten unserer Wünsche. Die Clifton-Saga 4
Autor: Jeffrey Archer
Übersetzer: Martin Ruf
Taschenbuch: 544 Seiten
Erschienen am 12. September 2016
Verlag: Heyne
Link zur Buchseite des Verlags
Die Reihe
Die Clifton-Saga
Band 1: Spiel der Zeit (Rezension)
Band 2: Das Vermächtnis des Vaters (Rezension)
Band 3: Erbe und Schicksal (Rezension)Band 4: Im Schatten unserer Wünsche
Band 5: Die Wege der Macht (April 2017)
Band 6: Möge die Stunde kommen (September 2017)
Band 7: Winter eines Lebens (Januar 2018)
Inhalt
Bristol, 1957. Die Barrington Schifffahrtgesellschaft steht kurz vor
einer wegweisenden Entscheidung: Wird der Vorstand, dem auch Emma angehört,
sich für oder gegen den Bau eines Luxusliners entscheiden? Alte Feinde lassen
unterdessen nichts unversucht, das schlechtmöglichste Ergebnis für die
Barringtons herbeizuführen. In der Politik stehen für Giles derweil wichtige
Wahlen an, denn er will in die Spitze seiner Partei aufsteigen. Und die
Ereignisse rund um Sebastians schrecklichen Autounfall führen zu überraschenden
Bekanntschaften, die noch äußerst hilfreich werden könnten…
Meinung
Nachdem der dritte Band der Clifton-Saga in inzwischen gewohnter Manier
mit einem fiesen Cliffhanger endete, setzt dieses Buch an genau dieser Stelle
wieder ein und erzählt, was bei Sebastians Autounfall passiert ist. Hier kommt
es zu höchst dramatischen Momenten, doch insgesamt wird dieser Erzählstrang
relativ schnell beendet und die Handlung wendet sich neuen Themen zu.
Dreh- und Angelpunkt des Buches sind diesmal die Vorgänge im Vorstand
der Barrington Schifffahrtgesellschaft sowie der Racheplan von Don Pedro
Martinez. Letzterer unternimmt alles, um den Familien Barrington und Clifton
möglichst großen Schaden zuzufügen. Dazu bringt er erst einmal wieder Alex
Fisher in den Vorstand der Gesellschaft. Das war der erste Moment, in dem mir
der Gedanke „Nicht schon wieder“ kam. Und dabei sollte es leider nicht bleiben.
Themen, Schauplätze und Antagonisten ähnelten mir viel zu sehr dem bereits
bekannten und vermisste innovative Elemente. Der Leser liest sich an Emmas
Seite durch lange Verhandlungen im Vorstand, ist dabei, wenn Giles sich erneut
in den Wahlkampf stürzt und beobachtet wieder den strategischen Verkauf und
Ankauf großer Aktienmengen der Gesellschaft.
In der Konsequenz konnte ich diesmal einfach nicht richtig mit den
Charakteren mitfühlen. Langweilige Reden werden in die Länge gezogen,
emotionale Momente hingegen viel zu schnell abgehandelt. Mit dem dramatischsten
Moment des Buches war ich so gar nicht einverstanden, denn er wird dem betroffenen
Charakter einfach nicht gerecht und war viel zu kurz. Zudem ist der Verlauf von
Situationen immer wieder ähnlich aufgebaut, sodass ich absehen konnte, worauf
etwas hinausläuft und bei mir keine dauerhafte Spannung aufkommen wollte.
Konnten mich die ersten Teile der Serie noch mit interessanten Themen und einer
sorgfältig konstruierten Handlung überzeugen, nimmt das erzählerische Geschick
inzwischen zunehmend ab.
Immerhin ein neues Element gab es, dank dem ich neugierig genug war, um
das Buch weiterlesen zu wollen. Der Bankdirektor Cedrik Hardcastle wird als
Konsequenz eines Zufalls Mitglied des Vorstands der Schifffahrtsgesellschaft.
Zwar konnte ich seine Motivation, sich in die Geschäfte einzumischen, nicht
gänzlich nachvollziehen, doch es hat mir gefallen, wie er mit seiner klugen und
vorausschauenden Art bald zu einem wichtigen Unterstützer der Familien wurde.
Zudem kann er ein Familienmitglied überzeugen, in seiner Bank zu arbeiten,
wodurch ich Cedrik in verschiedensten Situationen kennen und schätzen lernte. Mit
seiner Hilfe kommt es schließlich zu einem tollen Erfolgsmoment, der jedoch schon
bald zerstört wird und für den nächsten Cliffhanger sorgt.
Fazit
Nach einem starken und dynamischen Start in die Reihe steckt der Autor
leider zunehmend weniger Sorgfalt in den Aufbau seiner Geschichte. In „Im
Schatten unserer Wünsche“ gab es viel zu viele Wiederholungen von
Handlungselementen, und das Auftreten von Alex Fisher als Antagonist in
wechselnden Funktionen kann mich nicht mehr fesseln. Der neue Charakter Cedrik
Hardcastle sorgte immerhin für einige interessante Momente. Unter dem Strich
hat mich das Buch jedoch enttäuscht, denn den Schwung, die intelligente
Konstruktion und die Spannung der ersten Teile habe ich vergeblich gesucht.