*Werbung*
Titel: Schattwald
Titel: Schattwald
Autorin: Barbara Dribbusch
Erscheinungsdatum: 01.08.2016
Verlag: Piper Verlag (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
„Schattwald“ ist der erste Roman aus der Feder von Barbara
Dribbusch. Titelgebend ist ein erdachtes Sanatorium im Ötztal. Die Geschichte ist
zweigliedrig aufgebaut. Ein Teil der Geschichte spielt in der Gegenwart, der
andere zum größten Teil in eben jenem Ötztal in der Vergangenheit des Jahres
1943.
Die Hamburger Journalistin Anne Südhausen, Mitte 40, ist
erst vor kurzem von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen worden. Als sie
von der Freundin ihrer Großmutter Charlotte die Mitteilung erhält, dass diese
verstorben ist, macht sie sich auf den Weg nach Innsbruck um sich dort um die
Beerdigung und weitere notwendig gewordene Angelegenheiten zu kümmern. In einem
Versteck im Haus findet sie Hefte in denen ihre Oma ihre Erlebnisse im Winter
des Jahres 1943 aufgezeichnet hat, in dem sie wegen eines Nervenleidens im
Sanatorium Schattwald, fern des heimatlichen Regensburgs, behandelt wurde. Für
den Leser ist bereits durch den Prolog klar, dass dort damals ein Mord
geschehen ist. Die Hintergründe dazu erfährt Anne beim Lesen. Das Verhalten
einiger Menschen in ihrem Umfeld kommt ihr seltsam vor. Es geschehen ein paar
merkwürdige Dinge, die sie erkennen lassen, dass sie selber in Gefahr ist. Die
Aufzeichnungen ihrer Großmutter bergen einige Überraschungen für sie und decken
ungeahnte Familiengeheimnisse auf.
Barbara Dribbusch verbindet zwei sehr unterschiedliche
Geschichten. Während es in der Vergangenheit um die Umgang der
Nationalsozialisten mit psychisch Erkrankten geht, setzt sich Anne in der
Gegenwart mit sich selbst und dem Einfluss von Männern auf ihr Leben
auseinander. Der Tod ihrer Großmutter verbindet beide Szenarien und Anne fühlt sich,
während sie sich mit der Vergangenheit ihrer Oma auseinandersetzt, sogar bedroht.
Das Thema Sanatorium während des 2. Weltkriegs fand ich gut gewählt und
interessant, die Darstellung war realistisch.
Leider konnte ich die Handlungsweisen von Anne nicht immer
nachvollziehen. Obwohl sie über die nächsten Schritte nachdenkt, die zur Organisation
der Beerdigung anstehen und auch ihre bisherigen Bemühungen reflektiert, agiert
sie einige Male entgegen ihres Vorhabens und wirkt dadurch leicht einfältig.
Der Zufall spielt mehrfach gestaltend in den Ablauf der Geschehnisse.
Anne erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form. Die
Aufzeichnungen von Charlotte sind jedoch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers
zu lesen. In dieser Darstellung lassen sich die Ereignisse weiter ausführen als
in Form eines Tagebuchs.
Insgesamt liest sich der Roman leicht und schnell. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte ein paar nette Lesestunden.
Insgesamt liest sich der Roman leicht und schnell. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte ein paar nette Lesestunden.