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Titel: Wolfsspinne (Band 3 der Serie mit dem
Düsseldorfer Ermittler Vincent Che Veih)
weitere Bände: 1) Schwarzlicht 2) Schattenboxer
Titel: Wolfsspinne (Band 3 der Serie mit dem
Düsseldorfer Ermittler Vincent Che Veih)
weitere Bände: 1) Schwarzlicht 2) Schattenboxer
Autor: Horst Eckert
Erscheinungsdatum: 26.08.2016
Verlag: Wunderlich Verlag (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
In „Wolfsspinne“ von Horst Eckert ermittelt der Düsseldorfer
Hauptkommissar Vincent Che Veih bereits zum dritten Mal. Die Fälle sind in sich
abgeschlossen, so dass man jedes Buch auch unabhängig von den anderen lesen
kann. Titelgebend ist diesmal eine Aktion des Verfassungsschutzes aus dem Jahr
2011 die diesen Namen trägt, weil charakteristisch für Wolfsspinnen deren
Schnelligkeit, Unnachgiebigkeit und ihre Perfektion in Sachen Tarnung ist.
An der Aktion Wolfsspinne war Ronny Vogt beteiligt. Er wurde
vom Verfassungsschutz in die Szene des Nationalsozialisten Untergrunds in
Thüringen eingeschleust. Doch deren Aktivitäten nehmen zu und gleichzeitig
steigt die Gefahr, dass die Polizei die Tarnung aufdeckt. Damit das nicht geschieht,
erhält Ronny den Auftrag, dem entgegenzuwirken, allerdings nicht ohne ihn an
den Rand seiner Dienstbeflissenheit zu bringen.
Vier Jahre später bedient Ronny in einer Düsseldorfer
Frittenbude. Er arbeitet immer noch für den Verfassungsschutz. Und wieder
einmal droht seine Tarnung aufzufliegen, diesmal im Laufe der Ermittlungen im Mordfall
Melli Franck. Frau Franck gehörte ein angesehenes Restaurant in Düsseldorf und
sie war mit einem TV-Moderator liiert. Hauptkommissar Veih wird mit der
Fallaufklärung beauftragt. Doch zunächst führen die Spuren ins Drogenmilieu. Noch
während die Ermittlungen anlaufen wird Veih für seine Verteidigung gegen einen
Teilnehmer bei einer Demo, an der er privat teilgenommen hat, belangt. Für die
Aufklärung des Falls ist das nicht von Vorteil, ihm droht sogar die Abgabe der
Leitung bei den Ermittlungen.
Die Krimis von Horst Eckert sagen mir unter anderem wegen
der realistischen Charaktere besonders gut zu. Die Figuren sind ausgereift, ihr
Handeln ist schlüssig. Nicht nur Vincent Veih, sondern das ganze Ermittlerteam hat
einen privaten Hintergrund, der manche Ansichten in Dienstangelegenheiten der
jeweiligen Person erklärt. Veih scheint emotional nicht nur seiner Mutter
sondern auch seiner früheren Freundin wieder näher gekommen zu sein. Dennoch
gibt es immer noch die offene Frage nach seinem Vater. So wie Veih Loyalität
einfordert, so gibt er sie auch, wird aber diesmal von Kollegen und
Vorgesetzten enttäuscht, als die Anschuldigungen nach der Demonstration gegen
ihn erhoben werden. Dennoch lässt er sich nicht einfach aus seiner Rolle
drängen, bleibt ruhig und auf Fakten basiert.
„Wolfsspinne“ ist so wie die beiden Vorgänger komplex aufgebaut.
Horst Eckert erzählt die Geschehnisse auf zwei Zeitebenen und springt immer
wieder ins Jahr 2011 zurück. So formt sich für den Leser mehr und mehr ein
Bild, was genau vor vier Jahren wirklich geschah und zu Konsequenzen in der
Gegenwart geführt hat und natürlich in den aktuellen Fall hineinspielt. Einige
Tatsachen werden dem Leser bekannt vorkommen, das ist so gewollt. Der Autor hat
sehr gut recherchiert und macht den Krimi durch das Einflechten realen aber
verfremdeten Geschehens glaubwürdig. Auch diesmal schafft es der Autor wieder
eine Spannungskurve aufzubauen und sie bis zum Ende gleichmäßig hochzuhalten. Meist
kurze Sätze bauen die jeweilige Situation auf und schildern die ablaufenden
Handlungen. Viele Dialoge mit schnellen Wortwechseln lassen den Leser die Seite
überfliegen. Szenenwechsel fordern zwar die Aufmerksamkeit des Lesenden, sorgen
aber für ständig neue Ereignisse.
Für mich ist es immer wieder ein besonderes Vergnügen
Kommissar Veih bei seinen Ermittlungen zu folgen, weil ich die Örtlichkeiten
meist kenne. Zurück bleibt bei mir das Gefühl, dass nicht alles was wir in der
Öffentlichkeit von einem Fall dargestellt bekommen, den Tatsachen entspricht.
Und das sollten wir in Erinnerung behalten.
Auch „Wolfsspinne“ konnte mich wieder spannungsmäßig fesseln
und hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Daher empfehle ich das Buch gerne an
alle Krimifans weiter.