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Die Insel der besonderen Kinder
Regie: Tim Burton
Starttermin: 06. Oktober 2016
Länge: 126 Minuten
FSK 12
Inhalt
Jake ist ein zurückhaltender Außenseiter, der in seinem Leben noch nie
sonderlich mutig war. Als er noch klein war, erzählte sein Großvater Abe ihm
immer Geschichten von seinem Leben in einem walisischen Kinderheim, in dem er
während des Zweiten Weltkriegs mit besonderen Kindern lebte. Da gab es zum
Beispiel einen unsichtbaren Jungen, ein schwebendes Mädchen und natürlich die
Heimleiterin Miss Peregrine, die sich in einen Vogel verwandeln konnte und die
Kinder vor den Monstern beschützte. Zu jedem von ihnen zeigte er Jake stets ein
vergilbtes Foto.
Inzwischen weiß Jake, dass die Geschichten erfunden waren und die Fotos
Fälschungen sind. Doch dann wird Abe angegriffen und getötet. Jake meint, beim
Fund seiner Leiche ein Monster gesehen zu haben. Bestärkt durch seine
Therapeutin fliegt Jake nach Wales, um das Kinderheim zu besuchen und
abschließen zu können. Vor Ort kommt es zu merkwürdigen Ereignissen, und bald
stößt Jake auf ein unglaubliches Geheimnis…
Meinung
Schon im Jahr 2012 habe ich das Buch „Die Insel der besonderen Kinder“
von Ransom Riggs mit großer Begeisterung gelesen und mich deshalb seit der
Ankündigung, dass es eine Verfilmung unter der Regie von Tim Burton geben wird,
riesig auf den Film gefreut. Bereits im Vorspann werden Fotos der besonderen
Kinder gezeigt, die das Herzstück des Buches waren, und ich war erst recht
neugierig auf den Film.
Zu Beginn des Films wird Jake kurz vorgestellt: Er jobbt in einem
Supermarkt, wird immer wieder verspottet und ist so zu einem zurückhaltenden
Teenager geworden. Auf dem Weg zu seinem Großvater Abe, der neuerdings unter
Verfolgungswahn zu leiden scheint, rekapituliert er die Geschichten, die Abe
ihm früher erzählt hat. Nach diesem kurzen Einstieg nimmt der Film mit dem Fund
von Abes Leiche schnell an Fahrt auf. Jake werfen die Ereignisse und was er
glaubt gesehen zu haben völlig aus der Bahn und im Nu findet sich der Zuschauer
auf der walisischen Insel Cairnholm wieder, dem Ort aus Abes Geschichten.
Schon das Filmplakat verrät, dass es die besonderen Kinder natürlich
wirklich gibt und ich freute mich darauf, sie gemeinsam mit Jake
kennenzulernen. Den Kontrast zwischen dem völlig zerstörten Heim der Gegenwart
und der belebten Version, die er entdeckt, fand ich sehr gelungen. Es machte
Spaß, mehr über die Fähigkeiten jedes einzelnen zu erfahren und das schöne
Gefühl, angekommen zu sein, stellte sich ein.
Bald wird der Film deutlich düsterer, denn Jake erfährt, dass eine
große Gefahr droht. Es kommt zu spannenden Szenen, die vor allem mit
Gruselfaktor und Erschreck-Momenten punkten konnten. Auf blutige Szenen wird
aber verzichtet. Und spätestens wenn alle Kinder ihre Fähigkeiten einsetzen, um
anzugreifen und sich zu verteidigen, reißt der Film den Zuschauer mit.
Gelegentlich wird die düstere Atmosphäre durch witzige Aspekte oder gefühlvolle
Momente aufgelockert, doch die Spannung steht klar im Vordergrund.
Der Film ist lange recht nahe am Buch, was ich sehr gut fand. Es gab
einige gelungene Ergänzungen, um die Geschichte noch spektakulärer und
gruseliger zu machen, zum Beispiel hat Emma mit Olivia die Rollen getauscht und
besitzt noch eine weitere beeindruckende Fähigkeit. Und die Hollows ernähren
sich bevorzugt von den Augen ihrer besonderen Opfer. Zum Schluss hin gibt es
dann gravierende Abweichungen, um das recht offene Ende des Buches zu
vermeiden. Mir hat der doppelte Showdown sehr gefallen, er rundet den Film sehr
gut ab.
Fazit
„Die Insel der besonderen Kinder“ bietet ein fantastisches Abenteuer,
in dem Jake auf den Spuren seines verstorbenen Großvaters eine erstaunliche
Entdeckung macht. Die Atmosphäre ist insgesamt vor allem düster und bietet
ordentlich Grusel und Kämpfe, doch die besonderen Fähigkeiten der Kinder und
eine zarte Liebesgeschichte ergänzen die Geschichte perfekt. In meinen Augen
ist die Verfilmung absolut gelungen und hat meine hohen Erwartungen erfüllen
können.