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Evil Games. Wer ist ohne Schuld?
Autorin: Angela Marsons
Übersetzerin: Elvira Willems
Erschienen am 1. September 2016
Verlag: Piper Paperback
Link zur Buchseite des Verlags
Die Reihe
D.I. Kim Stone
Band 1: Silent Scream. Wie lange kannst du schweigen? (Rezension)
Band 2: Evil Games. Wer ist ohne Schuld?
Band 3: ? (OT: "Lost Girls", erschienen 2015)
Band 4: ? (OT: "Play Dead", erschienen 2016)
Band 5: ? (OT: "Blood Lines", erscheint 11/2016)
Band 4: ? (OT: "Play Dead", erschienen 2016)
Band 5: ? (OT: "Blood Lines", erscheint 11/2016)
Inhalt
Wochenlang haben D.I. Kim Stone und ihr Team sich vorbereitet, um einem
Vater das Handwerk zu legen, der seinen Töchtern im Keller vor laufender Kamera
Ungeheuerliches angetan hat. Die Mutter will von nichts gewusst haben, doch es
war eindeutig eine weitere Person im Raum. Während die Ermittlungen nur zäh voranschreiten,
wird Kim zum Schauplatz eines Mordes gerufen. Eine Frau hat den Mann erstochen,
der sie Jahre zuvor vergewaltigt hat und seit kurzem wieder auf freiem Fuß war.
Sie ist einsichtig, doch ein Besuch bei ihrer Psychologin Alex Thorne bringt
Kim ins Grübeln: Hat Alex statt ihrer Patientin zu helfen sie womöglich erst
auf den Gedanken einer solchen Tat gebracht? Durch ihre Nachforschungen wird
Kim selbst Teil eines höchst gefährlichen Spiels. Kann sie die Wahrheit herausfinden,
ohne sich dabei selbst zu verlieren?
Meinung
Nachdem mich der erste Fall für Kim Stone, „Silent Scream“, im Frühjahr
dieses Jahres begeistern konnte, war ich richtig neugierig auf die Fortsetzung.
„Evil Games“ startet schockierend und temporeich, denn nach Wochen der
Ermittlung greifen Kim und ihr Team in einem Fall von Kindesmissbrauch durch.
Sehr gut konnte ich Kims Frustration nachvollziehen, als die Ermittlungen
schnell ins Stocken geraten und ihr durch das Verhalten von Kollegen
zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden.
In den Vordergrund tritt bald ein weiterer, vom ersten unabhängiger
Fall. Hier scheint die Situation eigentlich sofort klar zu sein – eine Frau
bringt aus Wut ihren ehemaligen Vergewaltiger um. Doch Kim ist bald der
Ansicht, dass noch mehr dahinter steckt und die Frau zu ihrer Tat angestiftet
wurde. Dank einiger Perspektivenwechsel, die dem Leser sehr früh Einblicke in
die Gedankenwelt der Antagonistin geben, weiß man, dass Kim auf den richtigen
Weg ist. Es entwickelt sich ein psychologisches Duell, das spannend zu
verfolgen war: Eine Meisterin der Manipulation gegen die entschlossene Kim, die
ihre Verletzlichkeit tief in sich begraben hat. Kann das gut für Kim ausgehen?
Angela Marsons skizziert hier Soziopathie ohne Wenn und Aber in ihrer
extremsten Form, was ihr definitiv gelungen ist.
Kim hat mir als Protagonistin erneut sehr gut gefallen. Sie will um
jeden Preis ihr Ziel erreichen und die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Ihre
schwierige Vergangenheit macht sie diesmal besonders verletzlich, denn ihre
Gegnerin legt es darauf an, düstere Erinnerungen ans Tageslicht zu zerren. Zum
Glück erhält sie tatkräftige Unterstützung durch ihre drei Mitarbeiter, die man
allmählich ebenfalls besser kennenlernt. Außerdem sucht Kim aktiv weitere Hilfe
in menschlicher und tierischer Form - hier dürft ihr euch auf neue,
interessante Nebenfiguren freuen.
Dank der zwei parallel laufenden Fälle beinhaltet das Buch alles, was
sich das Krimiherz wünscht. Während im einen Erzählstrang fieberhaft nach einer
bislang unbekannten Person gesucht wird, liegen im anderen Strang die Karten
auf dem Tisch und man erfährt dank der Perspektivenwechsel in den Kopf der
Soziopathin und ihrer Opfer, in welche Gefahr sich Kim begibt. Die Antagonistin
ist zudem weiterhin aktiv und ich fieberte mit, zu welchen extremen Schritten
sie sich als nächsten hinreißen lässt. Immer wieder kommt es zu dramatischen
Momenten, die mich bis zum Schluss ans Buch fesselten. Zwei weitere Fälle
liegen im Original bereits vor – also bitte mehr davon, lieber Piper Verlag!
Fazit
„Evil Games“ ist der zweite Fall für D.I. Kim Stone, der mir ebenso gut
gefallen hat wie der Auftakt der Reihe. Die Protagonistin beim Ermitteln zu
begleiten konnte mich bestens unterhalten. Während ein Teil der Handlung lange
rätselhaft bleibt und zu Mutmaßungen einlädt, verschärft sich das Katz-und-Maus-Spiel
zwischen Kim und einer Soziopathin zunehmend und wird seine Opfer fordern, wenn
Kim dem nicht rechtzeitig ein Ende setzen kann. Das Gesamtpaket konnte mich
überzeugen, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!