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Das Café der kleinen Wunder
Autor: Nicolas Barreau
Hardcover mit Lesebändchen: 320 Seiten
Erschienen am 17. September 2016
Verlag: Tiele Verlag
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Inhalt
Nelly studiert Philosophie und ist seit ihrem ersten Arbeitstag als
Assistentin ihres Professors vor einem Jahr in ihn verliebt. Er ist zwar ein
gutes Stück älter als sie, doch Nelly hat so viele Gemeinsamkeiten entdeckt,
dass sie in ihren Augen einfach zusammengehören. Dummerweise muss sie sein
Angebot, ihn auf eine Dienstreise nach New York zu begleiten, aufgrund ihrer
Flugangst absagen. Gerade das wäre endlich eine Chance gewesen, mehr Zeit
miteinander zu verbringen! Als sie kurze Zeit später endlich den Schritt wagen
und ihre Gefühle gestehen will, macht sie eine Entdeckung, die sie völlig aus
der Bahn wirft. Da hilft nur noch eins: Raus aus Paris! Auf den Spuren ihrer
Großmutter reist Nelly für vier Wochen nach Venedig. Was sie dort wohl
erwartet?
Meinung
Ein Buch, das sowohl in Paris als auch in Venedig spielt? Das klang für
mich gleich verlockend, sodass ich neugierig zu „Das Café der kleinen Wunder“
gegriffen habe. Gleich auf der ersten Seite lernt der Leser Nelly als Frau
kennen, die in ihren Professor verliebt ist. Seit der ersten Begegnung ist sie
überzeugt davon, dass sie wie geschaffen füreinander sind. Doch zu einem
Geständnis ihrer Gefühle kann sie sich nicht durchringen, sie will es langsam
angehen lassen und auf den richtigen Moment warten. Dumm nur, dass die größte
Chance an ihrer Flugangst scheitert!
Schnell war ich mitten drin in der Geschichte und hatte einen guten
ersten Eindruck von Nelly und ihrem Gefühlsleben gewonnen. Der Roman nimmt sich
zu Beginn viel Zeit, den Leser an ihren Gedanken teilhaben zu lassen und ließ
mich ihre Einstellung nachvollziehen. Gleichzeitig stimmte ich den Ratschlägen
ihrer Umgebung zu, nun endlich einen Versuch zu wagen, um Gewissheit zu haben.
Diese Ratschläge kommen zum einen von ihrer Schwester und zum anderen von einem
lebenslustigen Musiker, den sie zufällig auf der Straße trifft. Eine wirklich
unterhaltsame Begegnung und mein erstes kleines Highlight der Geschichte.
Bereits ein gutes Drittel des Buches ist gelesen, da geht es endlich
nach Venedig. Darauf hatte ich mich von Beginn an gefreut. Mit den
Beschreibungen dieser besonderen Stadt wurde bei mir schon bald das Fernweh
geweckt. Nelly ist von der Atmosphäre des winterlichen Venedigs ebenfalls
angetan. Nicht ganz so begeistert ist sie von den Avancen eines schönen
Italieners, den sie als Gigolo einschätzt. Doch der zeigt Hartnäckigkeit und
ungeahnte Facetten. Bald hoffte ich, dass sie doch noch zueinander finden. Mit
hat es hat Spaß gemacht, das Hin und Her zwischen den beiden zu verfolgen.
Mein Lesefluss wäre noch besser gewesen, wenn der Autor die Geschichte
etwas straffer und stringenter erzählt hätte. Immer wieder gab es für mich
unnötige wortgleiche Wiederholungen von Fakten oder Feststellungen, die ich
bereits kannte. Zudem macht das Buch Zeitsprünge und greift mit einer
Ankündigung kurz vor, um dann sehr weit auszuholen, bis man wieder am
Ausgangspunkt landet. Das hat mich mehr verwirrt als meine Neugier gesteigert.
Zum Ende hin steigert sich die Geschichte noch einmal deutlich. Die
Situation spitzt sich zunehmend zu, sodass ich mithoffte und -bangte. Ein
brisantes Zusammentreffen und verschiedene Entdeckungen verliehen dem Buch
zusätzlichen Schwung. Auch in Bezug auf die Verbindung, die Nellys Großmutter
zu Venedig hat und die ursprünglich der Anlass für Nellys Reise war, gibt es
endlich berührende Enthüllungen. Alles in allem waren es ganz starke letzte
Kapitel bis hin zu einem Luft-Anhalten-Moment zum Schluss, welche die
Geschichte toll abgeschlossen haben.
Fazit
„Das Café der kleinen Wunder“ erzählt die Geschichte von Nelly, die für
vier Wochen von Paris nach Venedig reist, um den Kopf freizubekommen und mehr
über die Vergangenheit ihrer Großmutter zu erfahren. Venedig nimmt Nelly ihre
Melancholie; die Stadt zieht sie in ihren Bann und schafft die richtigen
Voraussetzungen für einen emotionalen Neuanfang. Diese bezaubernde
Liebesgeschichte weckt definitiv Fernweh!