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Titel: Raumpatrouille - Geschichten
Titel: Raumpatrouille - Geschichten
Autor: Matthias Brandt
Erscheinungstermin: 08.09.2016
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
„Raumpatrouille“ ist in schriftstellerischer Hinsicht das
Debüt des Schauspielers Matthias Brandt. Titelgebend für das Buch ist ein
Rollenspiel, dem sich der Protagonist gerne hingibt. In den Erzählungen, die in
diesem Buch versammelt sind, nahm mich der Autor mit in die 1960er und 1970er
Jahre. Inhaltlich bieten die Geschichten Erinnerungen an eine Kindheit. Was
davon er selbst erlebt hat, bleibt dem Willen des Autors nach offen. In seinen
Schilderungen erzählt er von einem Jungen, der im Bundeskanzleramt in Bonn
aufwächst, so wie er selbst als Sohn von Willy Brandt.
Matthias Brandt erlaubte mir als Leser einen neugierigen
Blick auf das ganz normale Leben eines Jungen in einer prominenten Familie. Trotz
des ihn und seine Eltern umgebenden Sicherheitspersonals vermag er dessen
Anwesenheit auszublenden oder es sogar in sein Spiel mit einzubeziehen. Große
Politikernamen sind für ihn nur Kollegen seines Vaters. Aufgrund seiner
Sonderstellung versucht er sich in der Öffentlichkeit möglichst unauffällig zu
verhalten und einfach nur ein kleiner Junge in einer großen Welt zu sein.
Der Autor schreibt in einer leicht lesbaren Sprache mit
humorvollem Unterton und immer mit viel Einfühlungsvermögen. Er schildert seine
damaligen Berufsträume und die Wege die er als Kind beschreitet, diese
umzusetzen. Film und Fernsehen haben dabei seine Vorstellungswelt mit geprägt,
an vieles davon konnte ich mich auch erinnern. Die Geschichten des Buchs
erzählt er in Ich-Form. Immer wieder wirft er Fragen auf, die ihn an den Rand
seines Wissens bringen und ihm dabei helfen, sich seinen Kosmos zu erschließen.
Viel zu schnell waren die Kapitel gelesen. Wer sich wie ich
gerne mit dem Autor an die damalige Zeit rückerinnern möchte, dem kann ich
dieses Buch empfehlen.