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Red Rising. Tag der Entscheidung
Autor: Pierce Brown
Übersetzer: Bernhard Kempen
Paperback: 656 Seiten
Erschienen am 12. September 2016
Verlag: Heyne fliegt
Die Reihe
Band 1: Red Rising (Rezension)
Band 2: Red Rising. Im Haus der Feinde (Rezension)
Band 3: Red Rising. Tag der Entscheidung
Inhalt
Monatelang hat Darrow als Gefangener des Schakals eingesperrt in
völliger Isolation und Dunkelheit verbracht. Doch seine engsten Freunde haben
ihn nicht aufgegeben, obwohl seine angebliche Exekution überall ausgestrahlt
wurde. In einer waghalsigen Aktion wird er gerettet und findet sich in einer
Welt wieder, in der ein erbitterter Krieg ausgebrochen ist. Kann er weitere
Verbündete gewinnen und seinen Traum eines neuen Zeitalters verwirklichen?
Meinung
Mit „Red Rising. Tag der Entscheidung“ ist endlich das große Finale
rund um den Minenarbeiter Darrow, der sich als Mitglied der Oberschicht
ausgegeben hat, um diese von innen heraus zu zerstören, erschienen. Ein wenig
schlucken musste ich aufgrund der Seitenzahl, denn dieser letzte Teil ist mit
650 Seiten noch einmal fast 100 Seiten dicker als seine Vorgänger. Gespannt
startete ich in die Geschichte und begegnete einem Darrow, der nach Monaten der
Isolation völlig entkräftet, aber ungebrochen ist. Weil das ganze Buch aus
seiner Perspektive geschrieben ist war für mich klar, dass zügig etwas
geschehen muss. Und so las ich mich schon bald durch eine actionreiche
Befreiungsaktion.
Größer, höher, schneller, weiter – das war wohl die Devise des Autors,
als er dieses Buch schrieb. Denn in diesem letzten Teil geht es um nicht
weniger als die Herrschaft über das gesamte Sonnensystem. Dem Leser werden viele
spektakuläre Schlachten und Kämpfe auf Raumschiffen und Himmelskörpern geboten,
außerdem politische Machtkämpfe, Verhandlungen und Intrigen. Bündnisse
schmieden und werden gebrochen, Loyalität bewiesen und Vertrauen missbraucht. Pierce
Brown erzählt hier eine monumentale Geschichte vor beeindruckender Kulisse. Für
meinen Geschmack hätte er allerdings oftmals etwas weniger ausholen und ins Detail
gehen müssen. Obwohl eigentlich ständig etwas geschah, zogen sich die Beschreibungen
für mich in die Länge. Gerade seitenlänge Kämpfe und Gespräche hätte man stark kürzen können.
Die meisten wichtigen Charaktere sind schon aus den ersten beiden
Bänden bekannt, sodass es an vielen Stellen Wiedersehen der erfreulichen und
der weniger erfreulichen Sorte gab. Vor allem bei denen, die schon mit Darrow
am Institut waren, wird deutlich, welch gewaltige Entwicklung sie seither
durchgemacht haben. Die unflätige Sprache, in der sie miteinander reden, bleibt
aber dieselbe. Etwas schwer getan habe ich mich mit der großen Zahl an
Nebencharakteren, denn das vorangestellte Personenverzeichnis ist hilfreich,
aber gerade die Personen, an die ich mich nicht mehr so gut erinnerte, fehlten
hier.
Alle Fans der Sci Fi Action werden bei diesem Buch sicherlich auf ihre
Kosten kommen. Ob Mann gegen Mann, im Waffengefecht mit vielen Kämpfern oder im
All mit zwei verfeindeten Flotten, hier werden immer wieder entscheidende
Kämpfe ausgetragen. Dabei geht es in gewohnter Manier äußerst brutal zu –
Gließmaßen werden abgetrennt, Bäuche aufgeschlitzt und Köpfe zerquetscht. Zudem
ist niemand sicher, es sterben wieder Hauptfiguren und ich zitterte um das
Überleben meiner liebsten Charaktere. Vor allem zum Ende hin spielt der Autor
damit geradezu und hatte noch einige Überraschungen im Ärmel, dank derer die
letzten Kapitel für mich die besten des Buches waren.
Fazit
„Red Rising. Tag der Entscheidung“ ist der monumentale Abschluss der
Trilogie, in welcher es um nicht weniger als die Herrschaft über das
Sonnensystem und den Umsturz der gesamten Gesellschaftsstruktur geht. Brutale
Kämpfe und Schlachten werden dem Leser ebenso geboten wie politische
Verhandlungen und Machtspiele. Für meinen Geschmack hätte das an vielen Stellen
deutlich straffer erzählt werden können. Fans von düsterer, actionreicher
Science Fiction sind bei dieser Trilogie genau richtig!