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Elias & Laia. Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Elias & Laia. Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Autorin: Sabaa Tahir
Übersetzerin: Barbara Imgrund
Hardcover: 512 Seiten
Erschienen am 11. November 2016
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Die Reihe
Elias & Laia
Band 1: Die Herrschaft der Masken (Rezension)
Band 2: Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Band 3: ?
Band 4: ?
Band 4: ?
Inhalt
Elias und Laia ist es gelungen, gemeinsam zu fliehen. Sie nutzen den
Aufstand der Kundigen, um unentdeckt zu bleiben. Doch zahlreiche imperiale
Soldaten und die Kommandantin höchstpersönlich sind ihnen auf den Fersen. Das
gemeinsame Ziel der beiden ist Kauf, wo sie Laias Bruder, der als einziger
Kundiger das Geheimnis des Serrastahls kennt, befreien wollen. Aber der Weg
dorthin ist weit, und bald kommt es zu unerwarteten Problemen. Unterdessen
erhält Helena als Blutgreif einen Auftrag, der sie vor ein schweres Dilemma stellt.
Und der Imperator hat genauso wie die Kommandantin seine eigenen, geheimen
Pläne…
Meinung
Der zweite Teil der Reihe startet da, wo der erste Band endete. Elias
und Laia ist die Flucht gelungen. Jetzt hasten sie durch die Stadt, um im
Tumult der Aufstände einen Weg hinaus zu finden. Doch ihre Verfolger sind ihnen
dich auf den Fersen. Von der ersten Seite an hat mich die temporeiche Handlung
gepackt und mitgerissen. Um zu verstehen, was überhaupt passiert, sollte man
die Geschehnisse des ersten Bandes noch gut im Kopf haben, denn bei diesem
atemlosen Beginn bleibt sehr wenig Zeit für eine Rekapitulation. Früh kommt es
zu einem entscheidenden Kampf, der eine Art Wegweiser für den Rest des Buches
ist.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Elias, Laia und
Helena berichtet. Elias und Laia haben einen sehr weiten Weg nach Kauf vor
sich, bei dem es zu verschiedensten Komplikationen kommt. Immer wieder gibt es
Rückschlägen und es ist nicht klar, ob sie überhaupt weiterziehen können oder
das Schicksal andere Pläne für sie hat. Helena muss sich unterdessen
entscheiden, ob sie ihren eigenen Überzeugungen folgen oder ihre Familie retten
will. Beides geht nicht, so viel steht fest. Im Auftrag des Imperators reist
sie mit dringenden Befehlen quer durchs Land.
Zwischendurch scheint es so, als wären alle unterwegs ohne die geringste
Chance, am Ziel anzukommen. Wegweisende Ereignisse sind eine Weile lang rar
gesät. Dafür passiert aber unglaublich viel auf der zwischenmenschlichen Ebene.
Alles dreht sich um Vertrauen und Verrat. Die Charaktere müssen entscheiden, wem
gegenüber sie offen sein können und wer mit ihnen ein Spiel spielt, dessen
Regeln sie kennen und befolgen müssen. Ich lernte die Gedankenwelt der
Charaktere immer besser kennen, überlegte mit, was wohl der beste nächste Schritt
ist, und drückte die Daumen, dass die Entscheidung die richtige war.
In Sachen Action und Brutalität steht die Story dem Reihenauftakt in
nichts nach. Es wird wieder gefoltert, gekämpft bis zum Tod und (Massen-)Hinrichtungen
sind keine Seltenheit. Auch wenn mir die Schonungslosigkeit der Schilderungen
schon aus dem Auftakt bekannt war, gingen mir einige Szenen wirklich an die
Nieren. Es passieren so viele Ungerechtigkeiten, die ich nicht hinnehmen wollte
und die mich umso stärker hoffen ließen, dass sich irgendwie doch noch etwas
Gutes aus all dem ergibt. Ich freute mich mit den Protagonisten über kleine
Erfolge und war genau wie sie zunehmend bereit, bei den angestrebten Zielen
Kompromisse hinzunehmen. Das ist bei all den Niederlagen, die sie hinnehmen
müssen, auch bitter nötig. Denn eigentlich kann es bei all dem Irrsinn, der
geschieht, nur Verlierer geben.
Während des Auf und Abs der Gefühle, das ich bei der Lektüre
durchlebte, schmolz die verbleibende Seitenzahl nur so dahin. Im letzten Drittel
kommt es zu aufsehenerregenden Enthüllungen und Ereignissen, welche der Story
noch einmal neuen Schwung verliehen und mich bestens unterhalten konnten. Viel
zu schnell kam die Geschichte zu einem emotionalen Ende. Dieses rundet das Buch
gelungen ab. Gleichzeitig ist im Hinblick auf das große Ganze noch so viel zu
tun, dass ich mich sehr auf die beiden weiteren Bände der Reihe freue, deren
Veröffentlichung leider noch eine ganze Weile dauern wird.
Fazit
„Elias & Laia. Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ konnte mich von
Beginn an mitreißen. Dem Leser wird eine temporeiche Story geboten, die nichts
für schwache Nerven ist. Doch auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz
und ich erlebte so manche emotionale Szene. Zwischendurch habe ich wegweisende
Ereignisse vermisst, doch schnell konnten mich die Entwicklungen wieder fesseln
und ich fühlte mich insgesamt bestens unterhalten. Eine starke Fortsetzung
dieser düsteren, vielfältigen Fantasy-Reihe!