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Schattenkiller
Autor: Mirko Zilahy
Übersetzer: Katharina Schmidt und Barbara Neeb
Klappenbroschur: 432 Seiten
Erschienen am 9. Dezember 2016
Verlag: Bastei Lübbe
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Inhalt
Eigentlich ist Enrico Macini, Beamter bei der Kriminalpolizei Monte
Sacro in Rom und international bekannter Profiler, mit dem Fall des
verschwundenen Dottor Carnevali beschäftigt. Dieser Fall ist für ihn persönlich
wichtig, war Carnevali doch der behandelnde Onkologe seiner Frau Marisa, die
den Kampf gegen den Krebs kürzlich verloren hat. Doch dann werden kurz
nacheinander drei Menschen bestialisch ermordet und verstümmelt. Handelt es
sich um Ritualmorde? Warum findet man keine Spuren? Und was hat es mit den
Gegenständen auf sich, die der Mörder im Körper der Toten hinterlässt? Der Fall
wird Macini übertragen, der widerwillig mit den Ermittlungen beginnt. Kann er
den Mörder finden und aufhalten?
Meinung
Ein italienischer Autor, der bislang englische Bücher in seine
Heimatsprache übersetzt hat und dessen Debüt in Italien auf der Bestsellerliste
landete - das weckte meine Neugier auf den Thriller „Schattenkiller“, der in
Rom angesiedelt ist. Das dunkle Cover zeigt den regennassen Boden, in dem sich
ein Gasometer spiegelt. Eine gelungene Anspielung auf den Dauerregen während
der Geschichte und den Fundort einer Leiche. An diesen Ort begleitet der Leser
schon auf den ersten Seiten ein Straßenkind. Der Junge hat seinen Schlafplatz
beim Gasometer und entdeckt dort den Toten. Doch der Mörder scheint noch da zu
sein…
Nach diesem beklemmenden Start lernt man Enrico Macini kennen, der im
Fall des verschwundenen Arztes Carnevali ermitteln möchte, stattdessen aber zum
Fundort einer ermordeten Frau gerufen wird. Seine anfängliche Hoffnung, dass es
sich um eine Einzeltat handelt, um die sich jemand anderes kümmern kann, muss
er aufgeben, als bald zwei weitere Tote gefunden werden. Ausführlich wird
beschrieben, wie die verstümmelten Toten aufgefunden werden. Szenen aus Sicht
der Opfer, die man nachträglich zuordnen kann, sorgen für zusätzlichen Gänsehautfaktor.
Zusätzlich nimmt sich der Autor Zeit, die Fundorte und ihre Geschichte
ausführlich zu beschreiben. Und auch den gequälten Macini lernt man schnell
besser kennen. Er hat den Tod seiner Frau noch nicht verarbeitet, greift zur
Flasche, neigt zu Wutanfällen und zweifelt an seinen eigenen Kompetenzen. Ein
schwieriger Charakter also, denn zu begleiten auch mal anstrengend werden
konnte.
Die Ermittlungen schreiten unterdessen nur langsam voran, Stück für
Stück kommt Macini mit seinem Team zu neuen Erkenntnissen. Es finden einige
Befragungen des Umfelds der Opfer statt und die wenigen vorhandenen Spuren
werden gesichert. Im Fokus steht aber, ein Profil des Täters zu erstellen und
seine Motive aufzudecken. Diesen Ansatz fand ich interessant, in der Konsequenz
sind die Ermittlungen aber lange Zeit ruhig und diskussionslastig.
Gelegentliche Perspektivenwechsel zu Macinis Teammitgliedern waren eine gute
Abwechslung, die neue Blickwinkel mit sich brachte. Regelmäßige Wiederholungen
des Ermittlungsstandes sorgten außerdem dafür, dass ich den Überblick behielt, und
zeigten gleichzeitig, wie wenig eigentlich bekannt ist.
Immer wieder verliert sich die Geschichte in Macinis Grübeleien,
während der Täter den Ermittlern drei Schritte voraus scheint. Nach den
umfassenden Analysen aller Spuren wirkt die Lösung des Rätsels schließlich fast
zu einfach. Doch mit der Enttarnung des Mörders ist es noch nicht getan.
Stattdessen nimmt die Geschichte an Fahrt auf und bietet dem Leser ein
atemloses Finale. Hier hat der Autor noch einmal alles aus seiner Geschichte
herausgeholt. Für mich waren diese letzten Kapitel die spannendsten des Buches
und ein gelungener Abschluss.
Fazit
In „Schattenkiller“ werden kurz nacheinander mehrere verstümmelte
Leichen in Rom gefunden. Der Polizist und Profiler Macini, der gedanklich und
emotional den Tod seiner Frau noch nicht verarbeitet hat, übernimmt die
Ermittlungen. Beklemmende Beschreibungen der Morde und Leichenfunde sowie
Einblicke ins gequälte Innenleben Macinis dominieren die Atmosphäre. Ein
düsterer Thriller, der mich vor allem mit seinem spannenden Abschluss unterhalten
konnte. Ich vergebe knappe vier Sterne.