Donnerstag, 26. Januar 2017

[Rezension Hanna] Im Kopf des Mörders. Tiefe Narbe - Arno Strobel


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Im Kopf des Mörders. Tiefe Narbe
Autor: Arno Strobel
Taschenbuch: 368 Seiten
Erschienen am 26. Januar 2017
Verlag: FISCHER Taschenbuch

Inhalt
Max Bischoff arbeitet seit kurzem für das KK11 in Düsseldorf. Eines Morgens taumelt Harry Passeck, ein bekannter investigativer Journalist, ins Präsidium. Barfuß und blutüberströmt erzählt er eine erstaunliche Geschichte: Er sei in eine Wohnung gelockt und niedergeschlagen worden. Als er aufwachte, sei er im jetzigen Zustand gewesen. Die Überprüfung der Wohnung ergibt, dass sich die Mieterin in Hamburg bester Gesundheit erfreut. Doch das Blut stammt von ihrer besten Freundin Miriam, die zwei Jahre zuvor verschwunden ist. Max und sein Partner Horst Böhmer beginnen mit Nachforschungen, wie all das zusammenpassen könnte. Kurz darauf wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Aber es ist nicht Miriam. Drohen weitere Taten?

Meinung
Die Ankündigung, dass „Tiefe Narbe“ der Auftakt einer Thriller-Trilogie sein soll, konnte meine Neugier wecken. Schon lange verpasse ich keinen neuen Strobel mehr. Ich war gespannt, ob die Tatsache, dass es drei Bücher rund um den Oberkommissar Max Bischoff geben wird, Einfluss auf die Art und Weise hat, wie die Geschichte erzählt wird.

Der Einstieg ist alles andere als ruhig, schon auf den ersten Seiten gibt es einige schockierende Momente. Im Prolog berichtet ein Mörder in der Ich-Perspektive von der Ermordung einer Frau, bevor gleich im ersten Kapitel Harry Passeck seinen blutüberströmten Auftritt hat. Die Ermittler Max Bischoff und Horst Böhmer lernt man kennen, während sie schon mitten in den Ermittlungen stecken. Sofort stehen viele Fragen im Raum und ich wollte mehr über die Zusammenhänge erfahren.

Max und Horst führen zunächst die naheliegenden Schritte aus. Sie durchleuchten Harry Passeck, der sich als Opfer positioniert. Denn das könnte auch ein kluger Schachzug sein, wenn er selbst kein Täter ist. Was man über ihn erfährt, wirft wirklich kein gutes Licht auf ihn. Aber ist hier ein Motiv verborgen? Außerdem bringen die Ermittler mehr über die Mieterin des Tatorts und die Verschwundene, deren Blut gefunden wurde, in Erfahrung. Das führt sie mitten hinein in die Kulturszene. Weitere Taten in diesem Umfeld erhalten die Spannung und setzen Max und Horst zunehmend unter Druck. Durch kurze, gänsehautverursachende Einschübe aus der Perspektive des Täters war man den beiden als Leser meist einen Schritt voraus und wusste, dass bald wieder etwas passiert.

Der Großteil der Kapitel ist aus der Sicht von Max geschrieben, den der Leser ja noch zwei weitere Bände begleiten soll und über den man entsprechend viel erfährt. In kurzen Verschnaufpausen erfährt man, dass er sich erst mal auf seine Karriere konzentrieren möchte und es deshalb außer seiner Schwester keine wichtige Person in seinem Leben gibt. Doch das kann sich oft schneller ändern, als man denkt. Über Horst Böhmer erfährt man hingegen das wenige, das er im Dialog mit Max von sich preisgibt. Max war mir dadurch sehr viel näher und ich fieberte mit ihm mit, ob bald ein entscheidender Durchbruch in den Ermittlungen erzielt werden kann.

Obwohl das Tempo der Geschichte hoch ist, ließ meine Begeisterung ab der Buchhälfte nach. Die Ermittler schießen sich geradezu auf Harry Passeck als Quelle der Information und möglichen Täter ein und sprechen immer wieder mit ihm und seiner Frau, was zunehmend an Reiz verlor. Links und rechts davon gehen sie weitaus weniger gründlich vor. Zudem war die Geschichte für mich zu vorhersehbar, 150 Seiten vor Ende habe ich komplett richtig vorausgeahnt, was geschehen wird. Auf diesen Seiten wird es noch einmal besonders emotional, weshalb mich die Story trotzdem nicht losgelassen hat. Der Fall an sich wird abgeschlossen, doch er hat Max verändert und ich bin nun neugierig, wie sich das auf den zweiten Band mit ihm auswirken wird.

Fazit
„Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe“ ist der erste von drei Büchern rund um den Oberkommissar Max Bischoff. Arno Strobel hat einen interessanten Ermittler geschaffen, von dem ich gerne mehr lesen will! Dank vieler Einblicke in sein Denken und Handeln fühlte ich mich ihm nahe und hoffte mit ihm auf einen Durchbruch in den Ermittlungen. Das Buch schlägt ein gutes Tempo an und hält die Spannung durch immer neue Funde. Für mich hätte der Verlauf der Handlung aber noch unvorhersehbarer sein müssen. Ich vergebe vier Sterne und freue mich schon auf das zweite Buch mit Max Bischoff.

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