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Liebe ist wie Drachensteigen
Liebe ist wie Drachensteigen
Autorin: Ashley Herring Blake
Übersetzerin: Birgit Salzmann
Hardcover: 336 Seiten
Erschienen am 18. Januar 2017
Verlag: Magellan
Inhalt
Hadleys
Leben ist aus den Fugen geraten, seit sie vor einigen Monaten nach Hause kam
und die Haustür mit Klebezetteln überdeckt vorfand, die ihren Vater einer
Affäre beschuldigten. Seither gleich jedes Miteinander als Familie einer
erzwungenen Veranstaltung, daran hat auch ein Umzug von Nashville ins
ländlichere Woodmont nichts geändert. Hadley macht mit wechselnden Typen herum,
ohne dass Gefühle im Spiel wären und schottet sich ab, sodass selbst ihre beste
Freundin Kat sie nicht wiedererkennt.
Doch dann
kommt Sam neu an ihre Schule und wird in English Hadleys Projektpartner. Er ist
aufmerksam und verständnisvoll, und die beiden lernen sich schnell besser
kennen. Doch Sam kennt ein Geheimnis, dessen Enthüllung alles verändern könnte…
Meinung
Dass dieses
Buch alles andere als eine rosarote Liebesgeschichte enthält, zeigt bereits das
völlig zerknickte Herz auf dem Cover. Sowohl Hadley als auch Sam befinden sich
in einer schwierigen Familiensituation, die sie in den letzten Monaten geprägt
und verändert hat. Die Kapitel sind mal aus der Ich-Perspektive von Hadley, mal
aus der von Sam geschrieben, sodass der Leser gänzlich in ihre Welt eintauchen
kann.
Schnell
lernte ich die beiden besser kennen. Seit Hadley weiß, dass ihr Vater eine
Affäre hatte, beschränkt sie die Kommunikation mit ihren Eltern auf das
nötigste, ist ihrer besten Freundin gegenüber nicht mehr offen und knutscht mit
wechselnden Typen. Auch wenn ich nachvollziehen konnte, dass sie tief verletzt
wurde, konnte ich ihrer Art nicht viel abgewinnen. Sam hingegen bemüht sich,
die Reste seiner Familie zusammenzuhalten. Sein Vater ist ausgezogen und meldet
sich nur selten, seine Mutter straft ihn und seine Schwester Livy mit
emotionaler Kälte und Abwesenheit. Er gibt sich wirklich Mühe, für Livy da zu
sein, weshalb ich ihn schnell mochte. Doch schon bald kennt man sein Geheimnis,
das schwer auf ihm lastet. In der Folge ist er mal nett zu Hadley, dann stößt
er sie wieder von sich. Meine Sympathien für die beiden durchlebten ein
ständiges Auf und Ab, während die beiden sich trotz aller Widrigkeiten langsam
näher kommen.
Die
Atmosphäre dieses Buches ist insgesamt eher bedrückend. Bei beiden ist die
familiäre Situation festgefahren und eine Besserung der angespannten Lage nicht
in Sicht. Doch die aufkeimenden Gefühle von Hadley und Sam zueinander geben
beiden Hoffnung und Stärke. Ich fand es toll, mitzuerleben, wie die beiden sich
trotz aller Rückschläge näher kommen. Wenn da nur nicht Sams Geheimnis wäre,
von dem er weiß, dass er es irgendwann mit Hadley teilen muss. Die Story wird durch
schöne Momente und Scherze immer wieder etwas aufgelockert. Dabei spielen
Hadleys Freundin Kat und Sams Freund Ajay eine wichtige Rolle, denn die beiden
sind lebensfrohe Persönlichkeiten und vor allem Ajay ist immer wieder für einen
Spruch gut.
Die Handlung
schlägt ein eher ruhiges Tempo an, was ich als passend empfand, denn das machte
die emotionale Wandlung der Protagonisten authentisch. Über viele Hochs und
Tiefs lernen die beiden, sich einander zu öffnen und zu vertrauen. Irgendwann
kommt es auch zum erwarteten Knall, hier hat mir die Umsetzung sehr gut
gefallen. Zum Ende hin findet das Buch genau den richtigen Ton, um die
Geschichte gelungen abzurunden.
Fazit
„Liebe ist
wie Drachensteigen“ erzählt die Geschichte von Hadley und Sam, deren Familien
eine schwere Zeit durchmachen. Das hat starken Einfluss auf die beiden, die
sich allmählich näher kommen und Gefühle füreinander entwickeln. Auch wenn ich
mich gerade zu Beginn schwer damit getan habe, die Protagonisten und vor allem
Hadley zu mögen, hat mir diese bedrückende und zugleich hoffnungsvolle Liebes-
und Familiengeschichte sehr gefallen. Ich vergebe vier Sterne.