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Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Das Originaldrehbuch
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Das Originaldrehbuch
Autorin: J.K. Rowling
Übersetzerin: Anja Hansen-Schmidt
Hardcover: 304 Seiten
Erschienen am 14. Januar 2017
Verlag: Carlen
Inhalt
Der Zauberer Newt Scamander reist in New York ein. Im Gepäck hat er
einen magischen Koffer voller Tierwesen, um die er sich kümmert. Dieser wird
ihm schon bei seinem ersten Gang durch die Stadt zum Verhängnis: Ein Niffler, der
mit Vorliebe alles Glänzende in seine Bauchtausche stopft, bricht aus dem
Koffer aus und geht ausgerechnet in einer Bank auf die Jagd. Beim Einfangen
verwechselt Newt seinen Koffer mit dem eines No-Majs, und dann wird auch noch
eine Mitarbeiterin des magischen Kongresses auf seine Verstöße gegen
Zaubereiartikel aufmerksam. Unterdessen hinterlässt ein unbekanntes Wesen eine
Spur der Verwüstung in der Stadt…
Meinung
Den Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ habe ich
im Dezember im Kino gesehen. Über die Ankündigung, dass das Originaldrehbuch
veröffentlicht wird, habe ich mich deshalb sehr gefreut. Ich finde es zwar schade,
dass J.K. Rowling keinen Roman daraus gemacht hat. Dennoch hatte ich große Lust
darauf, mit dem Buch noch einmal in die magische Welt einzutauchen. Die
Aufmachung des Buches finde ich total gelungen. Es ist einfach ein echter
Hingucker, und zwar sowohl außen als auch innen. Das Designstudio MinaLima hat
hier ganze Arbeit geleistet und konnte mich bei der Lektüre mit seinen schönen,
schwarz-weißen Illustrationen der Tierwesen begeistern.
Im Buch sind alle Dialoge des Films plus Regieanweisungen abgedruckt.
So war ich schnell wieder mitten in der Geschichte und erlebte erneut Newts
unterhaltsame Ankunft in New York. Ich fand es hilfreich, zuerst den Film
gesehen zu haben. Zum Beispiel hatte ich die Miene des Zollbeamten, der einen
Blick in Newts auf „muggelgerecht“ eingestellten Koffer wirft, noch gut in
Erinnerung. Dadurch war die Szene beim Lesen noch viel unterhaltsamer. Aus den kurzen
Regieanweisungen wird erst durch Mimik und Gestik der Schauspieler, den
Kulissen und Animationen eine lebendige, fesselnde Geschichte. Hat man diese
noch im Kopf, dann ist das Drehbuch eine tolle Erinnerungshilfe.
Besonders gut fand ich, dass mir durch die Regieanweisungen noch mal
Kleinigkeiten aufgefallen sind, die ich im Film gar nicht bemerkt habe oder
schon wieder vergessen hatte. Außerdem enthalten die Anweisungen immer wieder
Charakterisierungen bestimmter Figuren, zum Beispiel „ein wichtigtuerischer
Paragrafenreiter“, die mich zum Schmunzeln brachten. Fans entdecken so noch
einmal neue Seiten am Film, die das zweite Anschauen noch interessanter machen.
Auch zur Handlung selbst möchte ich noch ein paar Worte verlieren: Ich
fand New York als Schauplatz klasse, denn so erfährt man endlich mal etwas über
die Welt der Zauberer auf der anderen Seite des großen Teichs. Das magische
Amerika ist deutlich konservativer als England, und die anderen Regeln und
Begrifflichkeiten fand ich interessant. Newts Geschichte wird durch die
ausgebüxten Tierwesen schnell rasant und amüsant. Mit dem No-Maj Jacob und den
Hexen Tina und Queenie hat die Autorin sympathische Nebencharaktere mit
amüsanten Ecken und Kanten geschaffen.
Am meisten gefallen haben mir alle Szenen, die sich rund um die
Tierwesen drehten. Hier kann der Film mit spektakulären Animationen punkten.
Schade fand ich hingegen, dass den Liebesgeschichten nicht so viel Platz
eingeräumt wird. Außerdem wurde die unterhaltsame, lockere Geschichte an einen bestimmten
Punkt plötzlich sehr ernst und es werden Entscheidungen getroffen, die mich
schockierten. Der krasse Wechsel kam für mich zu schnell. Nachdem ich mich
darauf eingestellt hatte, konnte mich das erhöhtes Tempo und eine große
Überraschung noch mal so richtig fesseln. Das Ende war bittersüß und lässt
einiges offen, vermutlich bereits mit Blick auf die geplanten Fortsetzungen.
Fazit
Das Originaldrehbuch von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden
sind“ ist bestens dazu geeignet, nach dem Anschauen des Films noch einmal in
dessen magische Welt abzutauchen. Mit den Bildern im Kopf konnte ich die Szenen
nochmals durchleben und in den Regieanweisungen schmökern, die immer wieder
interessante Details oder Interpretationen boten. Leser sollten allerdings ihre
Erwartungen richtig stecken: Das ist kein neuer Roman, sondern ein Drehbuch mit
Illustrationen. Ein Drehbuch, das bei allen Potterheads nicht im Regal fehlen
sollte!