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Titel: Daniel is different
Titel: Daniel is different
Autor: Wesley King
Übersetzer: Claudia Max
Erscheinungsdatum: 18.01.2017
Verlag: Magellan (Link zur Verlagsseite des Buchs)
rezensierte Buchausgabe: Leseexemplar im Hardcover
Vielen Dank an den Magellanverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars
Daniel ist 13 Jahre alt als sich etwas Seltsames in seinem
Schulalltag ereignet und er in Folge dessen bestätigt sieht, dass er verrückt ist.
So beginnt das Buch „Daniel is different“ des US-Amerikaners Wesley King. Das
erste Kapitel machte mich also schon gespannt darauf, was Daniel dazu gebracht
hat so zu denken.
Das Cover des Buchs ist wunderschön mit seinen vielen Zahlen,
fast jede davon anders, was wiederum die Bedeutung des Buchtitels
unterstreicht. Die verschiedenen Ausführungen der Ziffern wurden auch zur
Bezifferung der einzelnen Kapitel verwendet. Der Schriftzug „Daniel is
different“, der Autoren- und der Verlagsname glänzen und heben sich nicht nur
durch die blaue Farbe vom schwarz-weißen Hintergrund ab, sie sind auch fühlbar.
Bereits aufgrund des Titels war ich neugierig darauf zu
erfahren, was an Daniel anders ist: sein Aussehen, sein Verhalten oder noch
etwas ganz anderes? In der Schule und im Familienkreis versucht Daniel sich
unauffällig zu verhalten. Er ist intelligent, aber keine besondere Sportskanone,
obwohl er zum Footballteam gehört. Seit Jahren hat er einen besten Freund. Max
und er haben zwar häufig verschiedene Ansichten, aber sie ergänzen sich auch in
vielen Dingen. Auf jeden Fall halten sie immer fest zueinander und helfen sich
wenn es nötig ist. Manchmal allerdings versteht Max nicht, warum Daniel beim
Lösen bestimmter Aufgaben in der Schule falsche Antworten ins Heft schreibt oder
warum er erst gar nicht zu einer Lösung kommt. Das hängt damit zusammen, dass
Daniel wieder einmal darüber nachdenkt, ob sein Ergebnis nun gut ist oder
irgendwelche Konsequenzen für ihn hat. Nicht nur Zahlen haben für ihn ganz
bestimmte durch ihn festgelegte Eigenschaften. Einige Lösungen sind besser als
andere und ein schlechtes Resultat kann durch Wiederholung verbessert werden.
Abends kann er erst nach einem festen Ritual mit besten Ergebnissen
einschlafen, aber das sieht zum Glück grundsätzlich niemand.
Die Geschichte wirkt sehr realistisch und im Nachwort
bestätigte sich meine Vermutung, dass Wesley King so wie sein Protagonist
Daniel selbst unter Zwangsstörungen leidet. Ganz nebenbei flechtet er einiges
an Wissen über dieses Thema in die Romanhandlung ein. Daniel erzählt in der
Ich-Form. Dadurch brachte er mir seine Erkrankung besonders nahe, weil ich auf
diese Weise seine Gedanken beim Entstehen des Zwangs und während der Ausführung
nachvollziehen konnte. Daniel wurde mir schnell sympathisch und ich bewunderte,
dass er sich durch seine Krankheit nicht unterkriegen lässt, sondern unbeirrt davon
am Schulleben und am Sport teilnimmt. Ihren Anteil tragen dazu vor allem
Menschen bei, denen er vertrauen kann. Der Autor weist auch auf die
Bedeutsamkeit von professioneller Hilfe hin.
Geschickt gelingt es Wesley King spannende Handlungen
einzubauen. Da ist zum einen der Einsatz von Daniel als aktiver Spieler beim
Football und das Erwarten des jeweiligen Spielverlaufs. Vor allem entwickelt
sich aber die Beziehung zu einer Mitschülerin zu einer mitreißenden
Kriminalhandlung, so dass ich über die Seiten nur so dahinflog. Außerdem durfte
ich der sanften Auseinandersetzung Daniels mit seinen Gefühlen zu zweien seiner
Mitschülerinnen folgen. All das beschreibt der Autor in einem leichten und
lockeren Schreibstil. Seine Schilderung ist angefüllt mit Situationen die mich trotz
der enthaltenen Ernsthaftigkeit amüsierten. Zusätzlich findet sich im Buch eine
kleine Geschichte, die von Daniel aufgeschrieben wird, also eine Erzählung in
der Erzählung.
Nicht nur äußerlich sondern vor allem vom Inhalt her ist „Daniel
is different“ ein ganz tolles Buch. Es bietet dem Leser die Möglichkeit mehr
über Zwangsstörungen, zu denen Zwangsgedanken und –handlungen gehören, zu
erfahren. Hoffentlich kann es auch Betroffene dazu veranlassen, sich Hilfe zu
suchen. Auf jeden Fall wird ihnen das Buch das Gefühl vermitteln, mit ihrer
Krankheit nicht allein zu sein. Das Buch bietet genügend Stoff für eine
Diskussion. Ich möchte dieses Buch gerne jedem ab 11 Jahren ans Herz legen.