*Werbung*
Titel: Der Todesprophet
Titel: Der Todesprophet
Autor: Chris Karlden
Erscheinungstermin: 15.08.2016
Verlag: atb (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgebe: Taschenbuch
Mein Dank gilt dem Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
„Der Todesprophet“ im gleichnamigen Thriller von Chris
Karlden versetzt Berlin in Aufregung. Der Titel ist angelehnt an sein Tatmotiv.
Eine Spritze, wie auf dem Cover zu sehen, kommt zwar auch zum Einsatz, doch
seine Tötungsmethode ist sehr viel subtiler.
Bereits im Prolog lernt der Leser den Journalisten Ben
Weidner kennen. Für einen Artikel ist er in Äthiopien unterwegs als er
plötzlich in eine ungeahnte, tödliche Extremsituation gerät. Doch trotz des
bleibenden Schreckens verweigert er jede Therapie. Seine Ehe mit Nicole leidet
darunter und steht kurz vor der Scheidung. Eines Tages findet Ben nach einem
interessanten Abend mit einem Date auf der Suche nach seinem Handy in der
Wohnung der jungen Frau deren Leiche. Die Angabe eines Datums am Fundort lässt
bald eine Vermutung Wirklichkeit werden, denn eine weitere Leiche wird zur
angegebenen Zeit gefunden. Ben ist erstaunt, weil er der Taten verdächtigt
wird. Aber aufgrund der Ereignisse in Afrika leidet er unter Flashbacks und
Bewusstseinsausfällen. Die Fakten sprechen gegen ihn und allmählich traut er
sich selbst nicht mehr. Er ahnt noch nicht, dass das Grauen für ihn noch nicht
seine schlimmste Form angenommen hat und bald schon kämpft er um weit mehr als
nur seine Unschuld.
Geschickt baut Chris Karlden Ben von Beginn an als
potentiellen Mörder auf. Seine Motive sind begründet und selbst Ben glaubt
schließlich daran, dass er während Aussetzern seines Bewusstseins die Taten
vollzogen hat. Ich wollte dieser These nicht folgen, aber leider sprachen immer
mehr Fakten dafür. Gerne hätte ich Ben sympathisch gefunden, aber sein
Widerstand gegen eine Psychotherapie und die Konsequenzen daraus machten ihn
mehr zu einer bedauernswerten Person. Dennoch fand ich es gut, in diesem
Thriller mal nicht die üblichen Kriminalkommissare als Ermittler zu sehen,
sondern mit Ben eine Person die um ihre Unschuld kämpft.
Der Thriller ist hervorragend konstruiert auch wenn sehr
viele Zufälle eine Rolle spielen sowie die Arglosigkeit eines Charakters von
dem ich dies nicht vermutet hätte. Alles erscheint schließlich schlüssig auch
wenn etwas sehr oft auf die grausamen Erlebnisse von Ben als Motiv hingewiesen
wird. Ben bleibt ständig in Bewegung was dazu beiträgt, das ständig etwas
passiert und keine Langeweile aufkommt. Es gibt etliche unerwartete Wendungen
selbst in den brenzligsten Situationen bei denen der Autor durch seinen
Einfallsreichtum glänzt. Die Spannungskurve bleibt dadurch hoch bis zum
Schluss. Vor allem habe ich lange gerätselt ob Ben wirklich der Täter ist. Für
eine Antwort auf die Frage, wenn nicht er es war wer dann, standen mehrere
Personen zur Verfügung, denen ich aufgrund dessen mein Vertrauen nicht mehr
schenken konnte. Dank des leicht lesbaren Schreibstils konnte ich das Buch
zügig lesen um endlich der Aufklärung näher zu kommen.
Für mich ich das Buch ein Highlight unter den deutschen
Thrillerromanen und ich vergebe gerne eine Leseempfehlung.