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Sonntag, 1. Januar 2017

[Rezension Ingrid] Insomnia von Jilliane Hoffmann


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Titel: Insomnia
Autorin Jilliane Hoffman
ÜbersetzerInnen: Sophie Zeitz und Stefanie Kremer
Erscheinungsdatum: 27.12.2016
Verlag: Wunderlich (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

Seit drei Jahren treibt ein Serienmörder im Süden Floridas sein Unwesen. Neun Opfer hat man bisher aufgefunden, alle gleichen einander in bestimmten Merkmalen wie beispielsweise ihrem jugendlichen Alter und ihrer zierlichen Figur. Weil der Täter seine Opfer vor ihrem Tod mit Werkzeugen quält wird er der „Hammermörder“ genannt. Das ist die Ausgangslage im Thriller „Insomnia“ der US-Amerikanerin Jilliane Hoffman.

Je nach Fundort der Leichen sind unterschiedliche Ermittlungsteams zuständig, doch nun soll das Dezernat für Verbrechen an Kindern und Jugendlichen hinzugezogen werden. Special Agent Bobby Dees gehört dem Team seit dreizehn Jahren an. Wer den Vorgängerband „Mädchenfänger“ gelesen hat, kennt den Ermittler bereits. Ich habe das genannte Buch nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme dadurch, weil die Autorin an entsprechenden Stellen Auszüge der damaligen Geschehnisse schildert, vor allem soweit sie Bobby Dees betreffen.

Insomnia, zu deutsch schlaflos ist der Täter, den ich bereits im Prolog des Buchs kennenlernen konnte. Er leidet unter Kopfschmerzen die erst schwinden, wenn er seine Fantasien auslebt. So scheu wie die Schneeeule deren Augen mich auf dem Cover fixieren, aber genauso aggressiv wie dieses Tier sein kann, agiert der Täter.

Eines Tages taucht in einem Truckstop in Südflorida die 17jährige schwerverletzte, als vermisst gemeldete Mallory Knight auf und behauptet, dass sie vom Hammermörder entführt und vergewaltigt wurde. Bobby Dees betont in einer Unterredung mit Mallory, dass er ihren Schilderungen nicht glaubt. Noch nie ist ein Opfer des Hammermörders lebend wieder aufgefunden worden. Mallory erkennt bald die  Folgen ihrer Aussage, die sich fatal auf ihre Zukunft auswirken werden. An dieser Stelle erreicht die Geschichte einen ersten Höhepunkt. Das Motiv des Täters war mir vom Prolog an bekannt und auch die stattliche Anzahl der bisherigen Opfer. Nun hoffte ich darauf, dass Bobby Dees sehr bald schon Licht ins Dunkel bringen kann. Doch stattdessen sprang die Erzählung um vier Jahre in die Zukunft und das Morden ging weiter.

Jilliane Hoffman hat es geschafft, mich über die gelesenen Seiten hinweg bis zum Schluss zu fesseln. Als dann endlich der Fall vor der Klärung steht, stellte ich fest, dass noch nahezu hundert Seiten im Buch folgten. Doch das war nicht nur ein Abspann, sondern hier hielt die Autorin weiterhin den Spannungsbogen und führte ihn zu einem für mich unerwarteten Ende.

Die Geschichte wird aus einer allwissenden Erzählsicht geschildert. Ich fand es gut, dass die Handlungen immer ausreichend begründet wurden. Auf diese Weise wirkte alles realistisch und vorstellbar. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil. Sie versteht es, eine unterschwellige Spannung zu erzeugen und damit unangenehme Situationen zu erzeugen aus denen man sich nur durch schnelles Weiterlesen retten kann. Die kurzen Kapitel haben mich nicht in Ruhe verweilen lassen. Jilliane Hoffman bestückt ihre Szenerie mit mehreren potentiellen Tätern. Dazu liefert sie genauso viele Hintergrundinformationen zu den Personen die ausreichen, denjenigen zu verdächtigen. Ihre Charaktere leben nicht alle auf der Sonnenseite. Sie wurden verspottet oder reichten nicht an gewisse Maßstäbe ihrer Eltern heran.

Mich konnte dieser Thriller begeistern und daher gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser des Genres.