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Titel: Perfect - Willst du die perfekte Welt?
Titel: Perfect - Willst du die perfekte Welt?
Autorin: Cecelia Ahern
Übersetzerin: Christine Strüh
Erscheinungsdatum: 17.11.2016
Verlag: FJB (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
„Perfect – Willst du die perfekte Welt“ von Cecelia Ahern
ist der abschließende Band einer dystopischen Dilogie die in Dublin spielt. Perfekt
ist die nun 18-jährige Protagonistin Celestine jedoch nicht mehr seit sie einem
älteren fehlerhaften Mann im Bus geholfen und selbst als Fehlerhafte
gebrandmarkt wurde. Durch ein unvorhergesehenes Brandmal an geheimer Stelle
wurde sie zu einer Art Waffe im Kampf gegen die Gilde, die über das moralische
Verhalten der irischen Bürger urteilt.
Wie mächtig ein politisches System sein kann wenn es darum
geht, Staatsangehörige in Bezug auf unerwünschte Meinungen zum Stillschweigen
zu bringen, konnte man im ersten Teil der Dilogie lesen. Doch allen
Anfeindungen zum Trotz hat Celestine auch Helfer an ihrer Seite. Einer davon
ist ihr Großvater bei dem sie Unterschlupf sucht nachdem sie geflohen ist.
Schnell stellt sich jedoch heraus, dass sie bei ihm nicht sicher ist. Bei ihrer
weiteren Flucht fällt es Celestine schwer zu erkennen, wer ihr helfen möchte
und wer gegen sie arbeitet. Von liebgewonnenen Personen fühlt sie sich verraten
und ist enttäuscht. Anderen bringt sie
kein Vertrauen entgegen und wird von ihnen positiv überrascht. Wird sie eine
Möglichkeit finden Richter Crevan, der sie verurteilt hat und mit ihm
vielleicht die ganze Gilde zu Fall zu bringen?
Die Autorin beschreibt am Anfang noch einmal in geraffter
Form die Ereignisse des ersten Buchs „Flawed“ und ergänzt im weiteren Verlauf an
entsprechenden Stellen immer wieder ihre Ausführungen, so dass man den
abschließenden Band auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings hat gerade „Flawed“
mir einige unvergessene Gänsehautmomente beschert auf die man dann verzichten
würde.
Nach einem furiosen ersten Band hatte ich bedenken, ob die
Geschichte so spannend weitergehen könnte. Doch bereits nach den ersten Seiten
war ich fasziniert und wieder voll im Geschehen. Von Beginn an kämpft Celestine
darum, wieder ihre vollen Bürgerrechte zu erhalten. Durch etliche geschickte
Drehs und Wendungen nahm die Erzählung immer wieder einen anderen Verlauf.
Cecilia Ahern liefert für Charaktere, die mir zutiefst
unsympathisch waren, Hintergründe und Erklärungen, warum sie entsprechend
handeln. Dadurch wirken ihre Figuren realistisch. Aber auch Personen, die
Celestine unterstützen, erhalten Motive für ihr Vorgehen. Sehr schön war es zu
sehen, dass auch Celestine an ihren Aufgaben wächst, die durch die Hoffnung der
Fehlerhaften die auf ihr ruhen genährt werden. Gerade für ihr jugendliches
Alter kommt sie damit an ihr Limit. Der Roman ist für Jugendliche ab etwa 15
Jahren geeignet und gibt nicht nur dieser Altersgruppe ein Beispiel für einen
gewaltfreien Kampf gegen eine Staatsmacht gerade in einer Zeit in der man sich
fragt, wie in einigen Ländern Machthaber an die Spitze ihres Landes gefunden
haben.
Von Beginn an steht bei diesem Buch die Vernichtung der
Gilde im Vordergrund und hieran verankert die Autorin ihre Spannungsmomente.
Doch ganz nebenher muss Celestine sich auch mit ihren Liebesgefühlen
auseinandersetzen, die an das Vertrauen in die Person gekoppelt sind und
natürlich in den Krisenzeiten in denen sie momentan lebt, nicht ganz einfach
einzuordnen sind.
Das Buch bildet einen grundsoliden Abschluss der Dilogie,
die mich vom Thema her fasziniert hat. Gerne gebe ich dem Buch meine
Leseempfehlung.