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Überlieben in 10 Schritten
Überlieben in 10 Schritten
Autorin: Rachel McIntyre
Übersetzer: Jessika Komina & Sandra Knuffinke
Hardcover: 304 Seiten
Erschienen am 18. Januar 2017
Verlag: Magellan
Inhalt
Daisy Green freut sich riesig darauf, nach den Sommerferien nicht an
die alte Highschool zurückzukehren, sondern ein Oberstufen-College zu besuchen.
Ihre beiden besten Freundinnen werden zwar weiterhin die alte Schule besuchen,
aber im neuen College muss Daisy endlich keine Schuluniform mehr tragen, und
vor allem wird sie nicht ständig an ihren Ex-Freund Matt erinnert. Dieser
passte einfach perfekt zu ihr, lebt aber jetzt in Spanien. Zwar ist das College
doch etwas weniger glamourös als gedacht, doch Ablenkung bietet vor allem der
gutaussehende Toby, der ihr gegenüber klares Interesse signalisiert.
Romantische Gesten sind für ihn scheinbar selbstverständlich, und er will so
viel Zeit wie möglich mit Daisy verbringen. Er ist der ideale neue Freund für
sie – wenn da nur nicht immer wieder Momente wären, in denen er sich merkwürdig
benimmt…
Meinung
Das Buch fällt mit seinem knallig pinken Cover definitiv ins Auge.
Passend zum Namen der Protagonistin ist ein Gänseblümchen abgedruckt. Ich
erwartete eine lockere Liebesgeschichte. Zu Beginn lernt man Daisy im Kreis ihrer
besten Freundinnen kennen, mit denen sie seit Jahren eine verschworene
Gemeinschaft bildet. Für ihre sechzehn Jahre verhält Daisy sich noch recht
mädchenhaft und ich fand ihre Entscheidung mutig, sich aufs College zu wagen,
wo sie niemanden kennt. Ihre Freundinnen sieht sie natürlich weiterhin, denn
diese sind für sie in jeder Lebenslage eine wichtige Unterstützung.
Von Beginn an hat mir der Wortwitz sehr gefallen. Immer wieder
kommentiert Daisy das Geschehen auf unterhaltsame Weise oder scherzt mit ihren
Freundinnen. Das ist die eindeutige Stärke des Buches, wegen der ich es immer
wieder gerne zur Hand genommen habe. Auch die Beschreibungen von Daisys Arbeit
bei „Something Borrowed“, der Hochzeitsagentur ihrer Eltern, haben Spaß
gemacht. Sehr gerne las ich mich durch die Feiern, die sie und ihre Eltern für
das jeweilige Hochzeitspaar dank kreativer Ideen und sorgfältiger Planung
unvergesslich machten.
Schon nach wenigen Seiten erlebt Daisy ihren ersten Tag am College und
lernt Toby kennen. Ihre anfängliche Faszination für ihn konnte ich gut
nachvollziehen, denn alles an ihm scheint perfekt zu sein. Im Nu verbringen die
beiden immer mehr Zeit zusammen und haben bald ihr erstes Date. Ich habe mich
für Daisy gefreut, dass sie mit Toby die schmerzhafte Trennung von Matt hinter
sich lassen kann. Doch dann legt Toby Verhaltensweisen an den Tag, die ich zu
Beginn irritierend fand und die für mich zunehmend zum No-Go wurden.
Daisy will Tobys Macken durch ihre rosarote Brille nicht wahrhaben und
verzeiht ihm ein ums andere Mal. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, wäre für
mich schon nach wenigen Kapiteln Schluss gewesen. Deshalb fand ich es zunehmend
anstrengend, zu lesen, wie Daisy sich selbst um der Vorstellung eines
gutaussehenden Jungens an ihrer Seite erniedrigt und all die guten,
feministischen Vorsätze, die sie und ihre Freundinnen aufgestellt haben, über
Bord wirft. Dank oben beschriebener Pluspunkte las ich trotzdem weiter, doch
die erhoffte Wendung blieb aus. Stattdessen bekam ich bis kurz vor Schluss ein
ständiges Hin und Her geboten. Schließlich kommt es zu einer lang ersehnten
Überraschung, die ich schön fand, aber irgendwie auch zu einfach für das ganze
Drama, durch das ich mich gelesen hatte. An dem Punkt hätte es noch mal richtig
interessant werden können, doch leider entschließt sich die Autorin zu einem
relativ offenen Ende, das mich nur begrenzt zufriedenstellen konnte.
Fazit
„Überlieben in 10 Schritten“ erzählt von Daisys Start an einem neuen
College, wo sie ihren Trennungsschmerz dank des attraktiven Tobys bald verdrängt.
Das Buch punktet mit viel Wortwitz und Humor, während ich das Hin und Her
zwischen Daisy und Toby zunehmend anstrengend fand. Die ersehnte Wende kam für
mich zu spät. Für mich bleibt dieses Buch über Freundschaft, Jungs und falsche
Entscheidungen deshalb leider solides Mittelmaß.