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Titel: Mein Freund Pax
Titel: Mein Freund Pax
Autorin: Sara Pennypacker
Übersetzer: Birgitt Kollmann
Illustrator: Jon Klassen
Erscheinungsdatum: 15.03.2017
Verlag: Sauerländer (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
Im Buch „Mein Freund Pax“ schreibt die US-Amerikanerin Sara
Pennypacker über die Freundschaft eines ungewöhnlichen Paars. Der zwölfjährige
Peter hat vor fünf Jahren einen sehr jungen Fuchs im Bau seiner getöteten
Mutter gefunden und aufgezogen. Er hat ihm den Namen Pax gegeben, nach einer
Marke für Rücksäcke wie Peter im Roman erklärt. Die beiden sind nahezu
unzertrennlich. Jetzt aber rückt ein Krieg immer näher und sein Vater meldet
sich zum Dienst an der Front. Peter muss für ein halbes Jahr zu seinem
Großvater, der 300 Kilometer entfernt wohnt. Pax kann dahin nicht mit, daher
wird Peter von seinem Vater angewiesen ihn an einer Straße auszusetzen, im für
den Fuchs unbekannten Gelände. Sehr bald merkt Peter, dass das nicht richtig
war, packt einige Sachen zusammen und begibt sich auf die Suche. Allerdings hat
er nicht über die Gefahren seines Abenteuers nachgedacht und bald schon wird
seine weitere Reise durch eine Verletzung behindert, während Pax in der ungewohnten
Freiheit ums Überleben kämpft.
Peter ist ein sympathischer Charakter. Er wird zwar schnell
wütend, doch eher ungewollt. Seine Sorge um den Fuchs lässt ihn fürsorglich
wirken. Bei der Wahl des Namens für seinen tierischen Freund hat er nicht an
Frieden gedacht, aber die gesamte Erzählung steht unter diesem Oberbegriff. Obwohl
der Roman in der Gegenwart spielt, legt die Autorin bewusst nicht fest, um
welchen Krieg es sich handelt. Durch die Meldung des Vaters zum Kriegsdienst wird
Peter direkt damit konfrontiert. Seine Suche nach Pax wird schließlich zu einer
Suche nach Frieden, während er die Auswirkungen der Kämpfe auf die Natur
erlebt, mehr über die Grausamkeiten der Handlungen erfährt und die Folgen der
Erlebnisse im Einsatz von der hilfsbereiten, aber zurückgezogen lebenden Vola
erzählt bekommt. Die Geschichte ist auch eine Auseinandersetzung mit der Frage
nach der Schuld, die man durch eigenes Verhalten verursachen kann.
Peters Suche ist zunächst das vom Vater angeordnete Ende
einer langen Freundschaft und wird schließlich zu einem Weg für Peter an den
Erlebnissen zu reifen. Durch seine Erfahrungen und die Antworten auf Fragen,
die er stellt, beginnt er verschiedene Dinge zu begreifen. Auch das Verhalten
seines Vaters ordnet er neu ein.
Jedes zweite Kapitel widmet Sara Pennypacker dem Rotfuchs
Pax. Er hat noch nie gejagt und daher auch noch nie frisch Erlegtes gefressen.
Doch seine Instinkte lassen ihn nicht im Stich. Glaubhaft schildert die
Autorin, wie Pax die Bekanntschaft zu seines Gleichen findet ohne dabei seine
Hoffnung, Peter wieder zu finden, aufzugeben. Der Text wird ergänzt von
passenden schwarz weißen Zeichnungen des kanadischen Illustrators Jon Klassen.
Sara Pennypackers Roman ist geeignet für Kinder ab 10
Jahren, aber ihre Geschichte spricht auch ältere Leser und Erwachsene an. Vor
dem Hintergrund einer besonderen Freundschaftsbeziehung kommen die Gräuel des Kriegs in vielen Facetten zum Ausdruck. Ich empfehle Eltern, das Buch zu
lesen und es mit jüngeren Kindern zu diskutieren. Lesenswert ist es auf jeden
Fall!